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Reservierung for Lucky One (German Edition)

Reservierung for Lucky One (German Edition)

Titel: Reservierung for Lucky One (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kajsa Arnold
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Nachmittag verbringen wir in den Jardin des Tuileries, diesen wunderbaren Gärten nahe dem Louvre. Es ist sehr warm, wir haben uns ein schattiges Plätzchen ausgesucht und unterhalten uns über Gott und die Welt. Nur was mich wirklich bewegt, spricht Henning nicht an.
    Ich liege auf dem Bauch und pflücke ein paar Grashalme, als ich endlich den Mut zusammennehme und ihn frage: »Henning, warum hat du dich von deiner Freundin getrennt?« Ich traue mich nicht ihn anzusehen, sondern nehme einen besonders interessanten Grashalm unter die Lupe.
    Henning lehnt an einem Baum und beobachtet die Menschen, die auf den Wegen um uns herum entlangspazieren. Eine ganze Zeit lang sagt er nichts, und ich denke schon, er hat meine Frage nicht gehört, doch dann legt er sich zu mir ins Gras, berührt mich aber nicht. »Sie war nicht treu – hat ein Verhältnis mit meinem Firmenpartner angefangen. Und sie ist nicht meine Freundin, sondern meine Frau.«
    Im ersten Augenblick check e ich nicht, was er gesagt hat, sondern starre einfach weiter den Grashalm an.
    »Ich hätte das eher erwähnen sollen oder?«
    Ich nicke. »Ja, das wäre eine gute Entscheidung gewesen. Wann hattest du vor, es mir zu sagen?«, frage ich und schaue ihn an. Seine Augen sind traurig und ich weiß nicht warum. Ist es die schmerzliche Erinnerung an seine Frau, oder dass er mir nicht eher Bescheid gesagt hat? Ich tippe eher auf Ersteres.
    »Ich weiß nicht genau. Irgendwie bin ich froh, dass es vorbei ist, für mich hat diese Ehe keine Bedeutung. Wir waren kaum ein Jahr verheiratet. Meinen Eltern lag mehr an der Verbindung als mir.«
    »Ist das der Grund, warum du nach Köln ziehen willst?«
    Henning hat sich inzwischen neben mich gelegt. Nun dreht er sich auf den Rücken und stützt sich lässig auf die Unterarme, dabei schiebt er sich einen trockenen Grashalm in dem Mund und kaut darauf herum. »Ja, ich habe mich auch von meinem Geschäftspartner getrennt und mache etwas Eigenes. Die Geschäfte laufen sehr gut.«
    »Was sind das für Geschäfte?«, frage ich vorsichtig. Ich will nicht zu neugierig erscheinen, doch wenn er jetzt etwas von Waffen handel erwähnt, sollte ich vielleicht doch über eine kurzfristige Abreise nachdenken.
    »Apps, ich entwickle Apps für Handy s. Das Geschäft läuft wirklich sehr gut und man kann eine Menge Geld damit verdienen.«
    »So viel, dass man sich ein 5-Sterne-Hotel leisten kann?«
    »Glaub mir , Schatz, noch viel mehr.« Er grinst selbstsicher und ich nehme ihm das ab.
    »Weißt du, Birgit, meine Frau, ist so eine Modetussi, die nichts anderes im Kopf hat, als den ganzen Tag mit ihren Freundinnen zu telefonieren und zu shoppen. Wir passen wirklich nicht zusammen. Ein unterhaltsames Gespräch zu führen, so wie mit dir, ist nicht möglich. Es war eine Schnapsidee überhaupt zu heiraten. Inzwischen glaube ich, diese Art von Frau ist immer nur auf der Suche nach einem reichen Ehemann.«
    »Bist du den n reich?«, platzt es aus mir heraus und ich setze mich erschrocken auf.
    Wieder grinst Henning und nimmt den Grashalm aus dem Mund. »Wäre das schlimm für dich?«
    »Ja ... ich meine nein«, stottere ich verwirrt, denn in meinen Vorstellungen hat ein reicher Geschäftsmann graue Haare und das Aussehen eines Richard Gere in Pretty Woman, nur, dass ich nicht Julia Roberts bin. »Nein, natürlich nicht. Geld ist nicht alles. Ich komme auch gut zurecht, ohne reich zu sein.«
    »Dann sind wir schon zwei.«
    Henning beugt sich vor und berührt vorsichtig meine Lippen. Ich glaube, er testet aus, ob ich zurückweiche. Doch kann ich ihm böse sein? Eine gescheiterte Ehe ist nun gewiss nichts, was man gerne an die große Glocke hängt und als ich ihn danach gefragt habe, hat er mir ja auch sofort die Wahrheit gesagt. Ich erwidere seinen kurzen Kuss. »Bist du sauer auf mich?«, fragt er kleinlaut.
    Ich schüttel e den Kopf. »Nein, warum sollte ich. Ich habe ja selbst erst eine vollkommen absurde Beziehung hinter mir.«
    Apropos Beziehung, da Tom sich nicht mehr gemeldet hat, denke ich, dass Henning ihn erfolgreich vertrieben hat, und ich bin ihm mehr als dankbar dafür.
    »Es ist absolut spannend einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen, Lilly Adventure. Komm , lass uns endlich den Louvre besichtigen.« Er zieht mich an der Hand hoch und wir laufen kichernd der gläsernen Pyramide entgegen.

 
     
     
    Natürlich will ich sie sehen, sie , die Einzigartige, die Unvergleichbare – und dann bin ich doch ziemlich enttäuscht. Sie ist klein,

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