Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen
Barry hat ein paar Probleme zu Hause. Ich sagte ihm, ein Umbrella-Team würde sein Haus beobachten und darauf warten, seine liebe Familie abzumurksen. Daraufhin half er mir nur allzu gern.“
Barry ballte die Fäuste und biss die Zähne aufeinander.
„Sie sind ein Schwein, wissen Sie das?“, sagte Jill.
„Vielleicht. Aber wenn das alles vorbei ist, werde ich ein reiches Schwein sein. Umbrella zahlt mir eine Menge Kohle, damit ich ihr kleines Problem beseitige – und dazu noch ein paar von euch gottverdammten S.T.A.R.S.-Schnüfflern.“
„Warum sollte Umbrella S.T.A.R.S. vernichten?“, fragte Jill.
„Oh, nicht alle Angehörigen. Mit einigen von uns haben sie noch große Pläne – für diejenigen jedenfalls, die auf Profit scharf sind. Euch herumjammernde Weltverbesserer wollen sie aber nicht – Stars and Stripes, Apple Pie und diese ganze glückselige Hundekacke … Wie Redfield herumgerannt ist und sich das Maul über Verschwörungen zerrissen hat – glauben Sie, Umbrella hat das nicht mitbekommen? Es muss aufhören, hier und jetzt. Dieses ganze Anwesen ist darauf ausgelegt, im Bedarfsfall hochzugehen. Und der Ausbruch des Tyrant-Virus ist dafür Grund genug. Wenn ihr erst alle tot seid und die Einrichtung zerstört ist, wird niemand mehr in der Lage sein, die Wahrheit herauszuknobeln.“
Dieser Hurensohn will uns alle umbringen!
„Aber genug über Umbrella. Ich habe Sie für ein privates kleines Experiment meinerseits hier herunterbringen lassen. Ich möchte sehen, wie unser agilstes Team-Mitglied sich gegen das Wunder moderner Wissenschaft behauptet. Wenn Sie einfach durch diese Tür gehen wollen …“
Als Wesker zurücktrat und ein Teil seiner Schulter in Barrys Blickfeld geriet, schmiegte dieser sich eng an die Wand und zog seinen Colt.
„Ich kann nicht glauben, dass Sie das tun“, sagte Jill. „Sie verkaufen sich, um einen Haufen unmoralischer Geiselnehmer zu decken …“
„Geiselnehmer? Oh, Sie meinen die Sache mit Barry. Umbrella würde sich nicht mit so etwas abgeben. Sie können es sich leisten, Leute einfach zu kaufen. Ich habe das alles schlicht erfunden, um ihn auf meine Seite zu ziehen.“
Barry ließ den Kolben des Colts auf Weskers Schädel niedersausen – so fest er konnte. Und der Captain kippte um wie eine gefällte Eiche.
NEUNZEHN
Jill registrierte, wie Wesker plötzlich verstummte, zu Boden stürzte – und Barry hinter ihm hervortrat. Mit hasserfülltem Blick starrte er auf Wesker hinab, den Colt in der Hand.
Jill beugte sich über Wesker, wand ihm die Beretta aus den Fingern und schob sie hinter ihren Gürtel.
Barry wandte sich ihr zu. Sein Blick bettelte um Vergebung. „Jill, es tut mir so leid. Ich hätte ihm nie glauben dürfen.“
Jill musterte ihn einen Moment lang schweigend und dachte dabei an seine Töchter. Moira war so alt wie Becky McGee …
„Schon gut“, sagte sie schließlich. „Du bist zurückgekommen, nur das zählt.“
Barry gab Jill ihre Waffen zurück, und sie blickten beide auf Weskers hingestreckte Gestalt. Er atmete noch, war aber bewusstlos.
„Du hast nicht zufällig Handschellen dabei, nehme ich an?“, erkundigte sich Barry.
Jill schüttelte den Kopf. „Vielleicht sollten wir im Labor nachsehen, da muss es doch irgendwelche Kabel oder dergleichen geben, um ihn zu fesseln. Außerdem bin ich ziemlich neugierig auf dieses ,Wunder der modernen Wissenschaft‘, von dem er gesprochen hat …“
Sie drehte sich um und fand den Schalter für die Hydrauliktür, wobei ihr das darauf prangende Bio-Gefahren-Symbol auffiel. Die Tür glitt auf, und sie traten ein.
Wow …
Es war ein großer Raum mit hoher Decke, ausstaffiert mit Überwachungskonsolen. Entlang des Bodens schlängelten sich Kabel, die mit einer Reihe aufrecht stehender Glasröhren verbunden waren. Acht solcher Zylinder reihten sich in der Mitte des Raumes aneinander, jeder groß genug, um einem erwachsenen Menschen Platz darin zu bieten. Sie waren alle leer.
Barry bückte sich, hob eine Handvoll Kabel auf und suchte in seiner Tasche nach einem Messer. Unterdessen ging Jill auf die Stirnseite des Raumes zu. Sie ließ den Blick über die technischen und medizinischen Gerätschaften schweifen – und blieb plötzlich stehen. Ihr Blick wurde starr, und nach einer Weile merkte sie, dass ihr der Mund vor Staunen offen stand.
An der Rückwand gab es einen Zylinder, sehr viel größer als die anderen: Seine Höhe betrug mindestens zweieinhalb Meter. Er war mit einer eigenen
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