Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen
schien, durch ihn hindurch. Konnte sich nur vorstellen , dass dieser mächtige, großartige Krieger hinabgriff, um ihn, Wesker, von seinen Leiden zu erlösen …
Ich … kontrolliere – lass mich ihn seeehhhn –
Dunkelheit erstickte auch noch die letzte Hoffnung, und Captain Albert Wesker hörte für immer auf zu denken – oder irgendetwas zu kontrollieren.
„… S.T.A.R.S.-Alphateam, Bravo – wenn ihr nicht antworten könnt, versucht, Zeichen zu geben! Mir geht der Sprit aus, hört ihr mich? Hier ist Brad! Wiederhole – S.T.A.R.S.-Alphateam …“
Rebecca drückte die Ruftaste und beeilte sich zu antworten: „Brad! Auf dem Spencer-Anwesen gibt es einen Heliport, du musst zum Heliport! Brad, kommen!“
Rebecca hörte ein hohes, heulendes Quietschen und etwas, das wie das Wort „verstanden“ klang – der Rest allerdings ging unter.
Es konnte „Ich habe verstanden!“ oder „Hast du verstanden?“ bedeuten. Letzte Gewissheit fehlte. Enttäuscht und besorgt umklammerte Rebecca das Funkgerät. Sie konnte nur hoffen, dass Brad sie verstanden hatte.
Plötzlich plärrte ein schriller Alarmton durch verborgene Deckenlautsprecher des Raumes. Rebecca fuhr zusammen und schaute sich hilflos um. In der Tür, die zum Heliport führte, erklang ein von Summen begleitetes Klicken. Sie eilte darauf zu, packte den Knauf und zog die Tür auf. Sie war entriegelt.
Über die nervtötende Sirene hinweg sprach eine kühle Frauenstimme – langsam, klar und deutlich: „Die Selbstzerstörungssequenz ist jetzt aktiviert. Evakuieren Sie das gesamte Personal oder deaktivieren Sie das System. Sie haben fünf Minuten Zeit. Die Selbstzerstörungssequenz ist jetzt aktiviert …“
Während die Automatenstimme erneut ablief, stand Rebecca in der offenen Tür und hielt den Blick auf den offenen Leiterschacht gerichtet. Mit rasendem Puls wartete sie darauf, Chris aus den tiefergelegenen Ebenen zurückkehren zu sehen.
Er war erst seit ein paar Minuten weg, doch soeben hatte ihre Zeit begonnen, unerbittlich abzulaufen.
ZWANZIG
Jill und Barry rannten vom Aufzug zurück in den Hauptkorridor von B3. Die unterkühlte Stimme informierte sie, dass ihnen noch viereinhalb Minuten blieben. Im Wettlauf mit dem Tod stürmten sie den Gang entlang, um die Ecke –
– und sahen Chris Redfield auf halber Höhe der Metalltreppe stehen.
„Chris!“, rief Jill.
Er drehte sich um. Sein Gesicht erhellte sich, als er sie auf sich zuhasten sah.
„Beeilung!“, rief er. „Auf B1 gibt’s einen Heliport!“
Dem Himmel sei Dank!
Chris wartete, bis sie den Fuß der Treppe erreicht hatten, dann rannte er weiter über den Steg und hielt die Tür auf, die zur Leiter führte. Jill und Barry langten oben an und stürmten hindurch. Der Computer teilte ihnen mit, dass ihnen noch vier Minuten und fünfzehn Sekunden zur Evakuierung blieben.
Barry stieg als Erster die Leiter hinauf. Jill folgte, Chris direkt hinter ihr. Auf B1 kletterten sie aus dem Schacht. Jill sah Rebecca Chambers am Notausgang lehnen, das mädchenhafte Gesicht starr vor Angst.
Chris schob Rebecca durch die Tür. Zu viert rannten sie einen gewundenen Betongang entlang. Jill betete lautlos, dass ihnen noch genug Zeit blieb, das Anwesen zu verlassen.
Ich hoffe, du verbrennst hier, Wesker!
Am Ende des Korridors befand sich ein großer Aufzug. Barry riss die Tür auf und hielt sie fest, während die anderen die Kabine betraten. Er folgte ihnen als Letzter. Sie hatten noch genau vier Minuten.
Der Fahrstuhl schien nach oben zu kriechen. Jill sah auf ihre Uhr. Ihr Herz trommelte im Takt der vergehenden Sekunden.
Wir schaffen’s nicht – das schaffen wir nie …
Summend kam der Lift zum Stehen. Chris riss die Tür auf. Kühle Morgenluft wehte ihnen entgegen – und das herrliche, unvergleichliche Geräusch eines Hubschraubers, der über ihnen kreiste.
„Er hat mich gehört!“, rief Rebecca, und Jill grinste unter einer plötzlichen Woge von Zuneigung für die Rekrutin.
Der Heliport war riesig. Hohe Mauern umgaben die weite Fläche. Ein mit gelber Farbe aufgemalter Kreis zeigte Brad, wo er landen musste. Barry und Chris winkten aufgeregt mit den Armen, um den Piloten zur Eile anzuhalten. Jill schaute wieder auf die Uhr. Noch etwas mehr als dreieinhalb Minuten. Genug Zeit, um –
Jill wirbelte herum. Beton- und Teerbrocken flogen durch die Luft und regneten in der nordwestlichen Ecke des Landeplatzes herab. Eine riesenhafte Klauenhand reckte sich aus dem Loch empor, fiel auf den
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