Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
Vom Netzwerk:
Entscheidungen abzuwägen. Die Dinge entfalteten sich, verzweigten sich in immer neue Richtungen.
    Er sang ein langsameres Lied, und das Bild und der Körper von Marcus brachen zusammen und wurden wieder zu den Kindern. Sie sammelten sich um seine Füße, krochen an seinem Körper empor, streichelten ihn, liebkosten ihn. Warteten auf seinen nächste Befehl.
    Es gab keinen Plan, der über Umbrellas Vernichtung hinausging. Er hatte alle Mittel angewandt, die ihm zur Verfügung standen, und das würde er weiter tun – das Virus, die Vielen, die falschen Bilder, die die Vielen zu erschaffen imstande waren … wie beispielsweise Marcus. Damit hatte er Albert und William zweifellos Angst eingejagt und sie verwirrt zurückgelassen.
    Der junge Mann lächelte. Welch Zufall, dass gerade sie den Untergang bezeugen würden. Mit etwas Glück würde er Gelegenheit haben, mit anzusehen, wie sie starben, dabeizustehen wie einst sie dabeigestanden und mitleidlos zugeschaut hatten, als ihr Mentor in den letzten Zuckungen lag …
    Doch der Tod der beiden war unbedeutend im Gesamtrahmen. Worauf es ankam, war, dass Umbrella schon bald nicht mehr existieren würde.
    Er betrachtete den Mann und die Frau aus dem Zug, überlegte, wie er sie benutzen konnte, nun, da sie den Komplex betreten hatten. Sein erster Gedanke war gewesen, sie zu töten, um zu verhindern, dass sie sich einmischten. Aber das schien ihm nun eine Vergeudung zu sein – schließlich war Umbrella jetzt auch ihr Feind, oder? Sie würden um ihr Leben kämpfen, um ihre Freiheit – und wenn sie Erfolg hatten, würden sie ein gewaltiges Medieninteresse auf jene Katastrophe lenken, die er stets als das Kreuz auf dem Grabe von Umbrella gesehen hatte. Ihre Labors zerstören, ihre Angestellten töten – sie konnten immer neue Labors bauen und neue Leute einstellen. Aber wenn sich das Scheinwerferlicht der internationalen Presse erst einmal auf Umbrella gerichtet hatte, dann war der Ruin des Unternehmens unausweichlich … Und die Welt würde endlich seinen Namen kennen.
    Natürlich war die Einrichtung abgeriegelt worden. Sie barg fast genauso viele Türrätsel und Geheimgänge wie Trevors Villa, die zehn Jahre vorher gebaut worden war. Oswell Spencer, einer der Mitbegründer von Umbrella, war besessen gewesen von Spionagefilmen und -romanen und so paranoid wie jeder Größenwahnsinnige, was sich in einer extrem sicheren Abriegelung niederschlug. Es gab versteckte Schlüssel, Türen, die sich ohne fehlende Teile nicht öffnen ließen, sogar ein, zwei Räume, die darauf ausgelegt waren, unvorsichtige Eindringlinge festzusetzen. Niemand konnte ohne weiteres aus diesem Komplex entkommen.
    Aber es gab noch andere falsche Männer, verteilt über die ganze Einrichtung, Männer, die von den Vielen erschaffen worden waren, jeder bereit, jeden und alles in seiner Nähe zu infizieren. Sie hatten ja geholfen, das Virus überhaupt erst zu verbreiten. Jetzt konnte er sie benutzen, um die Trainingseinrichtung zu öffnen, um Schlüssel zu holen und Türen aufzusperren, um dafür zu sorgen, dass der Mann und die Frau wenigstens eine Chance hatten zu überleben. Es war eine winzige Chance – die falschen Männer waren nicht die einzigen Virusträger, die durch die Gänge streiften –, aber sie hatten bereits gezeigt, dass sie sich nicht so leicht unterkriegen ließen wie andere.
    Der junge Mann lachte bei dem Gedanken an Albert und William und fragte sich, was sie wohl dachten – James Marcus’ klügste Schüler betrieben Schadensbegrenzung für Umbrella. Nach all diesen Jahren. Diese Ironie übertraf alles.
    Die Kinder gurrten, bedeckten ihn, erfreuten sich an seinem Lachen und sangen ihr eigenes süßes Lied – ein Lied von Chaos und gegenseitiger Abhängigkeit, während ihre kühlen, glatten Leiber, gefüllt mit dem Blut seiner Feinde, miteinander verschmolzen und ihn bedeckten.
    „… erzeugt Macht. Macht ist Leben.“
    Die kraftvolle Stimme verklang, Stille senkte sich wieder über die große Halle. Es musste sich um eine Aufzeichnung oder so etwas handeln, es hatte sich nicht live angehört, aber jemand musste das Band eingeschaltet haben – und Rebecca glaubte, eine Ahnung zu haben, wer es gewesen war. Sie richtete ihr Augenmerk wieder auf das Porträt von Dr. Marcus und spürte, wie ihr ein Schauer über den Rücken lief.
    „ Das war unheimlich“, befand Billy.
    „Nicht so unheimlich wie ihn im Zug zu sehen“, sagte Rebecca mit einem Nicken in Richtung des Bildes. „Ganz und

Weitere Kostenlose Bücher