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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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die Brust gedrückt. Der Zug war in ein Lagerhaus gekracht, das aussah wie ein einziger riesiger, leerer Raum. Beton, ein Gerüst auf der einen Seite, darüber ein paar Lampen mit Schirmen. Es war nicht besonders gut ausgeleuchtet, aber als er nach unten blickte, sah er unter seinen Füßen eine verbogene Schiene und schloss daraus, dass sie wahrscheinlich in die Wartungshalle des Zuges gedonnert waren. Wo diese sich auch befinden mochte …
    „Rebecca?“, rief er noch einmal und ließ den Blick über die Trümmer wandern. In seiner Umgebung sah er mehrere Ansammlungen geborstenen Betons und Lachen brennenden Öls. Die Lok lag auf der Seite, die anderen Waggons stauten sich dahinter und blockierten etwas, das ein ungeheures Loch in der Wand sein musste.
    Er hatte keine Ahnung, wo er nach der jungen S.T.A.R.S.-Angehörigen suchen sollte. Sobald er die rückwärtigen Bremsen aktiviert hatte, war er wieder nach vorne gerannt. Er musste aus dem hinteren Passagierwagen geschleudert worden sein …
    „Uunh.“ Ein zusammengekauerter Schatten rührte sich unweit eines Haufens qualmender Steine.
    „Rebecca!“ Billy stolperte vorwärts, hoffend, dass ihr nichts fehlte. Sie hatte panisch geklungen, als sie ihn gerufen und er nicht geantwortet hatte. Aber er war zu sehr mit dem Knöpfedrücken beschäftigt gewesen, um zu reden. Jetzt tat es ihm leid. Schließlich war sie noch ein halbes Kind und hatte eine Scheißangst gehabt. Ich hätte sie beruhigen müssen, irgendwas …
    Er erreichte die verkrümmte, übel zugerichtete Gestalt und wollte neben ihr in die Knie gehen. Sie lag mit dem Gesicht nach unten, ihre Kleidung war zerrissen.
    „Billy?“
    Billy drehte sich um und sah Rebecca auf sich zukommen, ihre Neunmillimeter in der Hand. Ein dünner Blutfaden rann unter ihrem Haaransatz hervor, aber abgesehen davon schien sie unverletzt zu sein …
    … und die Person vor ihm rollte sich herum, stöhnte abermals und streckte eine blutige Hand aus, um nach seinem Gesicht zu greifen. Verfaulende Finger fuhren ihm über die Wange.
    „Gah!“ Mit einem unartikulierten Ausdruck des Ekels ließ er sich nach hinten fallen und stürzte zu Boden. Er konnte nicht sagen, ob die sich nur langsam bewegende Kreatur männlich oder weiblich war, dazu waren Gesicht und Körper in einem zu üblen Zustand, entweder durch die Krankheit oder das Unglück. Die Kreatur kam auf die Knie und wandte ihr entstelltes Gesicht in Billys Richtung. Ihr Mund hing offen, und blutig verfärbter Geifer troff von den zerbrochenen Zähnen, als sie von neuem nach ihm griff.
    „Aus dem Weg“, sagte Rebecca, und das tat er nur zu gern. Auf den Händen kroch er nach hinten, und die lose Handschelle grub sich schmerzhaft in das Fleisch seiner linken Handfläche, während er sich mit den Füßen zusätzlich abstieß. Rebecca zielte und drückte zweimal ab. Beide Kugeln trafen den bereits gebrochenen Schädel des einstigen Menschen und beendeten, was von seinem Leben übrig war. Mit einem Laut, der fast wie ein Seufzen klang, sank die Kreatur zu Boden.
    Billy stand auf, und beide verwendeten sie ein paar angespannte Sekunden darauf, die Trümmer mit Blicken nach weiteren Leichen abzusuchen. Wenn es noch mehr gab, dann waren sie nicht zu sehen.
    „Danke“, sagte er, den Blick wieder auf die bedauernswerte Gestalt gerichtet. Rebecca hatte ihr wenigstens weiteres Leid erspart – und das mit zwei sauberen Kopfschüssen. Er war überrascht und mehr als nur ein wenig beeindruckt von ihrer Treffsicherheit. „Sind Sie okay?“
    „Ja. Ich habe mörderische Kopfschmerzen, aber das ist alles. War ja auch schon mein zweiter Unfall heute.“
    „Wirklich?“, fragte Billy. „Was war denn der erste?“
    Sie lächelte, setzte zu einer Antwort an – und hielt dann plötzlich inne. Ihre Miene wurde kühl, und Billy verspürte einen Stich echter Enttäuschung – offensichtlich hatte sie sich in Erinnerung gerufen, mit wem sie hier sprach. Trotz allem, was geschehen war, hielt sie ihn offenbar immer noch für einen Massenmörder.
    „Ist nicht wichtig“, sagte sie. „Kommen Sie. Wir sollten von hier verschwinden, bevor der Rauch noch schlimmer wird.“
    Beide hatten sie noch ihre Funkgeräte und suchten einen Moment lang nach seiner Waffe, die sie halb verschüttet unter einem zermalmten Betonblock fanden, unweit der Stelle, an der er aufgewacht war. Die Schrotflinte war Geschichte. Keiner von beiden machte den Vorschlag, den Zug danach zu durchsuchen. Die kleinen Feuer

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