Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen
Weste. Dann schnappte sie sich auch noch das Tagebuch und schob es in eine Hüfttasche. „Äh, wir treffen uns auf dem Treppenabsatz, wo dieses Bild von Marcus hing. Ich habe vielleicht einen Weg hier heraus gefunden, over .“
„Bin schon unterwegs. Seien Sie vorsichtig, over and out .“
Sie eilte aus dem Raum und den Gang hinunter. Sie war nicht weit gekommen mit ihrer Erkundung, hatte nur einen leeren Konferenzraum und dann das Büro mit dem Schachspiel gefunden. Zum Glück war sie auf nichts Feindseliges gestoßen. Billy hatte recht, was die Egel-Wesen anging – mit mehr von ihrer Sorte konnten sie unmöglich fertig werden. Wenn sie es genau bedachte, mochte der einzige Grund, weshalb das Egel-Kollektiv im Zug aufgehört hatte, sie zu attackieren, der sein, dass es zurückbefohlen worden war.
Sie hatte vage gehofft, in diesem hübschen, sicheren Haus bleiben zu können, bis Hilfe eintraf. Aber nachdem sie Marcus’ Tagebuch gelesen und gehört hatte, dass diese Trainingseinrichtung infiziert war … nein, sie mussten hier raus.
Nach allem, was sie heute Nacht bereits durchgemacht hatte – die Notlandung mit dem Hubschrauber, der Zug, Billy, der Unfall, jetzt das –, erwartete sie, dass endlich die Kavallerie angeritten kam, und dass jemand anderes diese Sache übernahm, sie nach Hause schickte, wo ein warmes Essen und ein Bett auf sie warteten, damit sie morgen aufwachen und mit ihrem normalen Leben weitermachen konnte.
Aber stattdessen schien es, als würde sie noch tiefer hineingezogen in das Geheimnis von Marcus und seinen Schöpfungen, von Umbrella und deren verbrecherischen Experimenten.
Der junge Mann hatte den Aufenthaltsort gewechselt. Hier konnte sich der Stock bequem sammeln, es war ein großer Raum, warm und feucht und unerreichbar für das Tageslicht. Die Vielen umringten ihn, sangen ihr melodieloses Lied von Wasser und Dunkelheit, aber es beruhigte ihn nicht. Mit kalter Wut hatte er zugesehen, wie das Mädchen – Rebecca, so hatte der Mörder sie genannt, und sein verfluchter Name war Billy – Marcus’ Tagebuch gestohlen und eingesteckt hatte, bevor sie das Büro verließ. Das war nicht der Grund, warum er den Schreibtisch für sie geöffnet hatte, ganz und gar nicht. Die Karte des Observatoriums, nur diese Karte hatte sie mitnehmen sollen.
Jetzt trafen sich die beiden vor dem Porträtdurchgang, beide sprachen gleichzeitig, sicher über ihre Funde, ihre mörderischen Heldentaten. Er konnte die Diebin und den Killer auf einem Videobildschirm auf einer Seite seiner neuen Umgebung – eine der unteren Etagen der Aufbereitungsanlage – sehen, aber noch besser sah er sie durch Dutzende primitiver Augenpaare, die sie beobachteten. Die Augen der Kinder, die sie aus den Schatten heraus musterten. Die Geister der Vielen waren mächtig, konnten einander und ihm Bilder senden. Deshalb konnten sie so effektiv zusammenarbeiten. Rebecca und Billy hatten keine Ahnung, wie verwundbar sie waren, wie mühelos er zugreifen und ihnen ihr Leben hätte nehmen können. Sie lebten nur seiner Gnade wegen noch.
Eine Diebin und ihr mörderischer Freund … Billy hatte ein Kollektiv getötet. Er hatte es verbrannt. Die wenigen Überlebenden waren immer noch auf dem Weg zurück zu ihrem Herrn, ihre armen Leiber versengt. Die fehlende Kohäsion führte ihm den Tod des Ganzen vor Augen. Wie hatte er es nur wagen können, dieser unwichtige Mensch, dieses … Insekt?
Rebecca breitete die Karten aus und die beiden studierten sie, sicherlich zu dumm, um zu wissen, was von ihnen erwartet wurde. Das Observatorium war der Schlüssel zur ihrer Flucht, aber zweifellos würden sie es zuerst durch den Keller versuchen. Na ja, sollten sie. Er war gar nicht mehr so sicher, ob er wirklich wollte, dass sie davonkamen.
Sie gingen die Treppe hinunter, verschwanden vom Bildschirm, aus dem Blickfeld der Vielen – aber nur für eine Sekunde. Als das Paar in den Erfassungsbereich einer anderen Kamera trat, blieb es stehen und sah nach unten auf die arachnoiden Leiber, die tot und zusammengekrümmt auf dem Boden verstreut lagen. Es waren vier von den Riesenspinnen, die alle erst kurz zuvor getötet worden waren, ausgelöscht, damit Rebecca und ihr Freund nicht etwa durch giftige Bisse zu Schaden kamen. Die Spinnen waren ein weiteres Experiment, eines, das zum Scheitern verurteilt war, weil sie zu langsam und zu schwierig zu beherrschen waren. Aber sie waren tödlich genug, um dem jungen Mann Sorge zu bereiten.
Inzwischen tat es
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