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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Rauschen des Wassers. Er schloss die Augen.
    „Billy!“
    Er sah wieder hin und fühlte tief in sich Wärme aufsteigen. Rebecca, es war Rebecca, die sich da über das Geländer lehnte und seinen Namen rief. Und ihr Anblick und ihre Stimme brachten ihn irgendwie wieder zu sich, verdrängten diese bleierne Erschöpfung – ein bisschen jedenfalls.
    „Rebecca“, sagte er. Er hob seine Stimme, war aber nicht sicher, ob sie ihn hören konnte. Er wollte ihr etwas sagen, wollte etwas tun, aber er brachte nur noch einmal ihren Namen hervor. Die Situation bedurfte keiner Erklärung, und er war in schlimmer Verfassung. Wenn sie ihm helfen wollte, musste sie sich selbst etwas einfallen lassen.
    „Billy, pass auf!“ Rebecca gestikulierte mit einer Hand und tastete mit der anderen nach ihrer Pistole.
    Das Entsetzen in ihrer Stimme weckte ihn auf. Er klammerte sich fester an den Stützpfeiler, versuchte sich hochzuziehen, um zu sehen, worauf sie zeigte – und erhaschte einen flüchtigen Blick auf etwas, das sich schnell bewegte. Etwas Langes und Dunkles, das wie eine Riesenschlange durch das Wasser glitt und auf ihn zukam.
    Er versuchte, sich zu bewegen, sich um den Pfeiler herumzuschieben, aber die Strömung war zu stark. Er konnte nicht loslassen, sonst würde er augenblicklich mitgerissen werden.
    Rebecca schoss – einmal, zweimal … und die unsichtbare Kreatur prallte so heftig gegen den Stützpfeiler, dass Billy den Halt verlor.
    Er schrie auf, paddelte wie wild, um den Kopf über dem schäumenden Wasser zu halten, um sich dem Sog des Ablaufrohres zu widersetzen, aber es nützte nichts. Binnen Sekunden wurde er ins Dunkel gefegt, gestoßen und gedroschen, und das Tosen des Wassers erfüllte seine Ohren, während es ihn davontrug.

    VIERZEHN
    Während Rebeccas kurzem Kampf gegen den Proto-Tyranten stahl sich William Birkin aus der Einrichtung, den Kopf gesenkt und mit sprichwörtlich eingezogenem Schwanz. Der junge Mann hatte ein paar Stunden vorher seine Spur verloren gehabt und angenommen, dass der Wissenschaftler wie Wesker das Weite gesucht hatte – und wie es auch diese Leute von Rebeccas kleinem Abenteurerteam kurz zuvor getan hatten. Aber da war er nun und hetzte durch einen der geheimen Ausgangstunnel, sein blasses, zuckendes Gesicht eine Maske der Angst. Gewiss war er entsetzt ob des Schlachtenlärms und sich nicht im Mindesten bewusst, dass er nur deshalb noch lebte, weil sein Leben so völlig unwichtig war.
    Obwohl er sich gerne persönlich mit ihm befasst hätte, ließ der junge Mann den Wissenschaftler jetzt gehen; er war Beute für einen anderen Tag. Selbst war er zu hingerissen von dem Kampf, zu begierig darauf zu sehen, wie Rebecca die Glieder abgerissen wurden. Doch stattdessen sah er, wie sie ihrem Schicksal abermals entging, mit einer Kombination aus Geschicklichkeit und Glück, die dem Betrachter wie ein Wunder vorkam. Er beobachtete, wie sie den Tyranten hinter sich ließ und kurz darauf auf Billy stieß, der aus irgendeinem Grund immer noch am Leben war. Er hielt sich wie eine Klette an einem Felsen fest, während um ihn herum ein Meer aus Abwasser toste. Dann wirbelte ihn ein Hieb einer der Wasserkreaturen davon in Richtung eines der vielen Filterräume der Anlage. Rebecca schrie ihm etwas hinterher, gewiss halb wahnsinnig vor Enttäuschung, Verlustschmerz und geplatzter Hoffnung.
    Der junge Mann lächelte, ein kaltes, gemeines Lächeln. Er fühlte sich so ruhig, wie seit langem nicht mehr, während er zusah, wie Rebecca den Laufsteg überquerte, im Betriebsraum einen weiteren Aufzug fand und sich auf den Weg in die Tiefen der Anlage machte – wo er und sein Stock warteten, aneinander gekuschelt in ihrem Kokon aus glitzernden flüssigen Ausscheidungen. Mit etwas Glück würde sie bald auf Billy stoßen, der vielleicht noch lebte. Wahrscheinlich sogar. Er begriff jetzt, dass er ganz einfach zu sehr versucht hatte, die Dinge voranzutreiben, ihr Schicksal zu beschleunigen. Eine Konfrontation war unvermeidlich … Und hatte er denn in Wahrheit nicht die ganze Zeit schon ein Publikum gewollt, jemanden, der sein großartiges Unternehmen bewundern konnte? Außerdem würde die Dämmerung bald enden, eine gefährliche Zeit für die Kinder, deren empfindliche Körper selbst durch das schwächste Sonnenlicht verbrennen konnten. Es war besser, wenn er die beiden Eindringlinge zu sich kommen ließ. Sie würden von seinem Ruhm erfahren, bevor er sie persönlich vernichtete.
    Er beobachtete und wartete erregt

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