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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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stellte fest, dass er nur nach oben ging. Das machte ihr die Entscheidung ja schon mal leichter.
    Sie ging durch den Raum zu dem anderen Aufzug. Sie drückte den Rufknopf, hörte das Knarren und Rucken von Bewegung, das Summen der Mechanik, das aus dem Schacht zu ihr drang. Der Lift war langsam, kroch förmlich von dort zurück, wo er Enrico hingebracht hatte. Rebecca lehnte sich gegen die Tür und wünschte sich, er würde sich schneller bewegen. Sie war zu müde, um es zu wagen, sich einen Moment lang Ruhe zu gönnen – weil sie fürchtete, danach nicht mehr in die Gänge zu kommen.
    Ein großer Felsbrocken rollte aus den Schatten um die Spitze des Schuttberges herunter, traf unweit von ihr auf den Zementboden und zerbrach in mehrere Stücke. Rasch folgte ein weiterer, dann ein dritter – und dann eine kleine Lawine, unter der sich viele der plattenförmigen Bruchstücke bewegten und schließlich wieder zur Ruhe kamen, während eine Staubwolke von dem heruntergerutschten Geröll aufstieg. Rebecca trat von der Fahrstuhltür zurück und behielt den Haufen nervös im Auge.
    Knirsch. Knirsch. Knirsch.
    Was sich da anhörte wie schwere Schritte, kam von dem Schutthaufen. Weitere Brocken verlagerten sich, rumpelten und polterten zu Boden.
    „Enrico?“, fragte sie, ihre Stimme hoffnungsvoll und dünn in der stauberfüllten Luft.
    Knirsch.
    Knirsch.
    Noch einmal drückte sie den Rufknopf. Den Geräuschen nach zu schließen, kam der Aufzug näher, aber jetzt machte sie eine Bewegung aus … ja, etwas bewegte sich dort oben im Dunkeln.
    Und es kam zu ihr.
    Billy hielt sich an den zerborstenen Überresten eines erodierten Stützpfeilers fest. Wellen und Strudel kalten, finsteren Wassers rauschten an ihm vorüber und mühten sich, den Griff seiner tauben Finger zu lösen. Er ließ nicht los, war halb besinnungslos, versuchte zu überlegen. Aber er konnte kaum denken. Er erinnerte sich an den Affen …
    Pavian, hat sie gesagt.
    … der ihn angriff, und dessen schmutzige Krallen sich in seine Oberarme gebohrt hatten. Erinnerte sich, gegen das Geländer geprallt zu sein, mit Wucht. Erinnerte sich an das Aufspritzen schwarzen Wassers, seinen öligen, sauren Geschmack und Geruch, als es über ihn hinwegspülte.
    Rebecca rief seinen Namen, ihre Stimme schwand, als die Strömung ihn fortriss. Dann der gurgelnde Schrei des panischen Tieres, als es losließ und nach unten gesogen wurde – und dann der Felsvorsprung und ein scharfer Schmerz an seiner Schläfe und … und jetzt war er hier. Irgendwo.
    Er war verletzt, benommen, verloren. Rechts von ihm schäumte und toste das Wasser, stürzte sich in ein riesiges Rohr, das ins Dunkel führte, ein Rohr, das mehr als groß genug war, um auch ihn zu verschlingen.
    Etwa zehn Meter links von ihm gab es eine Art Gehweg, der über das wirbelnde Wasser hinwegführte, aber ebenso gut hätten es zehn Kilometer sein können, was seine Chancen anging, dorthin zu gelangen. Die Strömung war zu stark, und er war selbst an einem guten Tag nicht der beste Schwimmer.
    Er hielt sich fest. Das war alles, was er tun konnte.

    DREIZEHN
    Die Kreatur, die sich aus dem Schutt wühlte und in die Höhe stemmte, war mit nichts vergleichbar, was Rebecca bislang gesehen hatte. Das Wesen richtete sich nahe der Kuppe des Geröllhaufens auf und hob seine Arme, als streckte es sich, was Rebecca einen deutlichen Blick erlaubte. Ihr Mund wurde trocken und ihre Handflächen waren plötzlich ganz feucht. Sie verspürte den verzweifelten Drang, aufs Klo zu müssen.
    Das Wesen war humanoid, beinahe menschlich in der Hinsicht, dass seine Gesichtszüge die eines Menschen waren – nur war kein Mensch so blass: Seine haarlose Haut, sein Körper waren von einem fast leuchtenden Weiß. Und kein Mensch besaß Krallen, die fast so lang waren wie seine Arme, gekrümmt und glänzend wie Stahlklingen. Die der rechten Hand waren sogar noch länger als die der linken. Seine Adern zeichneten sich wie dicke Taue unter der Haut ab. Massen roten und weißen Gewebes türmten sich über seinen gewaltigen Schultern und seiner Brust wie zu Buckeln. Blutrote Entzündungen verteilten sich über seinen mehr als drei Meter großen Körper, und ein großer Teil seiner unteren Gesichtshälfte war abgerissen worden, sodass das Wesen nun ein blutiges Grinsen aus Fleisch und Knochen zeigte, das es jetzt Rebecca zuwandte, während es die Krallen aneinander rieb, als freute es sich schon sehr auf ihre Begegnung.
    Das Ding schaute auf sie herab, und

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