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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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fest! Halt dich einfach nur fest, ich zieh dich hoch!“
    Durch die dröhnenden Sirenen hindurch, die ihre Ohren malträtierten, hörte Ada den Beginn des Countdowns, der alles hier zerstören würde. Fünf Minuten …
    Wenn er versucht, mich zu retten, sterben wir beide.
    Leons Griff war kräftig, die Entschlossenheit in seiner panischen, flehenden Stimme fast so stark wie ihr eigener Wille. Fast, aber nicht ganz.
    Ada wandte ihr Gesicht nach oben und dem seinen zu, sah, dass er trotz allem noch wollte, dass sie überlebte, er wollte ihr hochhelfen und sie davontragen, in Sicherheit, mit ihr fliehen.
    Diesmal nicht. Nicht ich …
    Ihr Leben war erfüllt gewesen von Selbstsucht, hatte sich um Egoismus und Gier gedreht. Sie hatte viele Menschen sterben sehen, und irgendwo unterwegs hatte sie die Fähigkeit, sich um andere zu sorgen, verloren – hatte sich gesagt, dass selbst das Bemühen darum Zeitverschwendung und ein Zeichen von Schwäche sei.
    Und ich habe mich geirrt. Ich war selbstsüchtig, habe mich geirrt, und jetzt ist es zu spät.
    Nicht zu spät. Was auch unter ihr liegen mochte, die Entscheidung war gefallen.
    „Leon – geh runter, nach Westen, finde den Frachtraum vorbei an der Reihe … von Plastikstühlen. Du brauchst die Disk, sie ist in meiner … Tasche – “
    „Ada, ich hab sie! Fracht-Disk, richtig? Ich hab sie, ich hab sie gefunden – sprich nicht, halt dich nur fest, lass mich dir helfen!“ Er hantierte am Geländer, versuchte, seinen Griff zu verstärken.
    Zu reden, strengte fürchterlich an, aber sie musste es zu Ende bringen, musste es ihm sagen, bevor die Zeit um war.
    „Der Code ist 345. Geh zum Aufzug, Leon. Fahr damit nach unten. Die U-Bahn … Tunnels führen nach draußen. Musst … Vollgas geben … und pass auf Birkin auf, den G-Träger, er – er verändert sich inzwischen. Kapiert?“
    Leon nickte. Seine strahlend blauen Augen erfüllten sie regelrecht.
    „Lebe“, sagte sie, und das war ein gutes Wort, ein Wort, mit dem man abtreten konnte. Sie war müde, und die Mission war erfüllt, und Leon würde leben.
    Sie ließ das Geländer los, und Leon schrie ihren Namen, und der Laut folgte ihr hinab ins Dunkel wie ein bittersüßer Abschied.

NEUNUNDZWANZIG
    Sherry hatte Angst, doch Mr. X war tot. Er musste schon die ganze Zeit über das Monster gewesen sein, nicht jenes im Polizeirevier, sondern das echte Monster, das alles daran gesetzt hatte, sie in Fetzen zu reißen …
    Ihr blieb jedoch keine Zeit, darüber nachzudenken, denn Claire rannte dorthin zurück, von wo sie gekommen waren, und zerrte sie mit sich durch den Maschinenraum, durch den Gang mit dem Kriechboden und um eine Ecke –
    – und Sherry schrie, als ein Zombie auf sie zuwankte, eine tote, weiße Kreatur aus schmutzigen Knochen. Doch Claire hob ihre Waffe und schoss, und der trockene weiße Kopf löste sich auf. Die stöhnende bleiche Kreatur ging zu Boden, und dann zog Claire Sherry auch schon über den Toten hinweg und lenkte sie auf die Tür am Gangende zu.
    Es war ein Aufzug. Sherry brach an einer der Kabinenwände zusammen, nachdem Claire sie hineingezogen hatte. Sie versuchte, zu Atem zu kommen, während Claire die Steuerung bediente. Nach dem Tempo ihrer Flucht vor Mr. X, war die Abwärtsbewegung des Aufzugs nur ein Kriechen, ein leise summendes Kriechen.
    „Wir schaffen es“, keuchte Claire, „es dauert nicht mehr lange.“
    Sherry nickte, doch ihr Herz hämmerte noch heftiger, als die seelenlose Stimme ihnen sagte, dass sie noch vier Minuten hatten, um sich in Sicherheit zu bringen.
    Leon hatte das Gefühl, vergessen zu haben, wie man aufstand und davonging. Das Bild von Adas gefasstem, schönem Gesicht in der Sekunde, bevor sie losließ, verfolgte ihn …
    Sie ist tot. Ada ist tot …
    Die Starre wich. Er griff nach der Beretta, und neue Trauer überkam ihn, als er sie aufhob. Die Waffe war noch warm von ihrer Berührung – und sie war leicht, um gut die Hälfte zu leicht, weil sie nicht geladen war. Es steckte nicht einmal ein Magazin drin. Sie hatte nie vorgehabt, ihn zu verletzen; sie hatte gelogen, hatte die ganze Zeit über gelogen, aber sie hatte nie vorgehabt, ihm wehzutun.
    „… vier Minuten, um den Mindestsicherheitsabstand zu erreichen. Das verbleibende Personal muss die Einrichtung sofort verlassen. Melden Sie sich an der unteren Plattform … “
    Vier Minuten. Er hatte vier Minuten, um sich so weit zu entfernen, dass er Adas letzten Wunsch erfüllen konnte.
    Leon stand auf, drehte

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