Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
Vom Netzwerk:
Sie achtete nicht darauf, sprang wieder hoch, suchte im Dunkeln nach dem Monster.
    Kann ihn nicht sehen. Sieht er mich?
    Ihre Hand fand rechts eine schräge Wand, hinter sich und links spürte sie Beton. Sie befand sich in dem Raum unter der Treppe, und sie hatte keine Ahnung, wo der unglaublich leise Mr. X war; alle Schatten würde ihr nichts nützen, wenn er im Dunkeln sehen konnte.
    Claire fuhr mit den Händen über die Wände, fand einen Schalter und drückte ihn. Die Konsistenz der Schatten veränderte sich, als trübes Licht von oben herabsickerte – und sie sah das Monster, keine fünfzehn Schritte entfernt, gerade, als es sich umdrehte. Sein roter Blick strich über die verlassene Plattform –
    – und fand Claire. Fixierte sie. Das einzige Geräusch war ein leises Knacken, das von dem immer noch rauchenden Fleisch ausging – bis die Kreatur einen Schritt in Richtung der Treppe tat und der Beton unter einem ihrer purpurnen Beine knirschte.
    Noch sechs oder sieben Schuss übrig – schieß auf die Augen!
    Schnell trat Claire aus den Schatten. Sie hob Irons’ Waffe, drückte ab und wich zur Treppe zurück.
    Bamm-bamm-bamm!
    All dem zum Trotz positionierte sich Mr. X für einen weiteren Angriff. Die Kugeln schlugen in sein zerschmolzenes Gesicht, zwei prallten von dem Material seines Schädels ab, als handele es sich um ein schützendes Visier.
    … bamm-bamm …
    Claire war an der Treppe, stieg seitwärts eine Stufe hoch. Die Kugeln richteten nichts aus, Mr. X machte sich bereit, mit weiten Sätzen loszuhetzen. Er würde bei ihr sein, bevor sie sich umdrehen konnte, bevor sie es schaffte, die Treppe zu überwinden.
    Ich werde sterben …
    … aber wenigstens werde ich ihn vorher verletzen!
    Mr. X machte zwei kraftvolle Schritte, halbierte die Distanz zu ihr, während Claire zielte, entschlossen, mit den letzten Schüssen etwas zu bewirken. Sie würde sterben, doch ihr Bedauern galt nur Sherry, ihr einziger Wunsch war, dass es ihr gelänge, den Albtraum X außer Gefecht zu setzen, bevor er das Mädchen umbrachte.
    Sie schoss, und das linke Auge des Monsters explodierte. Ein Schwall tintiger Flüssigkeit spritzte über sein schreckliches, unmenschliches Gesicht.
    Ja!
    Mr. X wankte nach rechts, blieb zwar nicht stehen, kam aber nicht mehr schnurstracks auf sie zu – doch er würde immer noch am Fuß der Treppe anlangen. Sie musste versuchen, das andere Auge zu erwischen, und sie hatte noch etwa zwei Sekunden!
    Claire nahm ihr Ziel aufs Korn und –
    Klick!
    Es war kein Schuss mehr übrig, und das Ungeheuer prallte gegen das untere Ende der Treppe. Der Geruch verbrannten Fleisches spülte über Claire hinweg, als es seine gewaltigen Hände hochriss, und sein riesenhafter, schrecklicher Körper war alles, was sie sehen konnte.
    Claire rollte die Steinstufen hinunter, krümmte sich zusammen, schrie, als Mr. X’ raue, klauenbewehrte Pranke über ihren linken Oberschenkel fuhren – und eine ferne Stimme ihr mitteilte, dass ihr noch drei Minuten bis zum Ende ihres Lebens blieben.

EINUNDDREISSIG
    Er war den falschen Weg gegangen. Biegungen und Abzweigungen des kalten, leeren Ganges hatten Leon schließlich zu einem Lagerraum geführt – der sich als Sackgasse erwies.
    „… noch drei Minuten bis zur Detonation … “
    Leon wandte sich zurück in die Richtung, aus der er gekommen war, und mit, wie ihm schien, letzter Kraft zwang er sich zu einem taumelnden Lauf. Er war zu erschöpft, um Enttäuschung zu empfinden, um sich seines drohenden Todes wegen zu sorgen, um sich zu wünschen, dass alles anders sein möge; es bedurfte all seiner Energie, um einfach nur in Bewegung zu bleiben.
    Er würde es schaffen oder nicht – wie es auch ausgehen mochte, er glaubte nicht, dass es ihn überraschen würde.
    Claire erreichte den Fuß der Treppe und richtete sich auf. Blut rann ihr in heiß pulsierendem, stechendem Schmerz das Bein hinab. Sie taumelte zur Seite, offenbar war nichts gebrochen –
    – aber sie wusste, dass ihr zerschundenes Bein nur der Anfang dessen war, was Mr. X ihr antun würde, nur der Auftakt für den wahren Schmerz.
    Das Ungetüm war immer noch über das Treppengeländer gebeugt, doch als sie forttaumelte, auf das zerstörte Tor zur Plattform zu, stieß es sich ab. Mr. X drehte seinen gewaltigen Leib in ihre Richtung, und aus der Schwärze seiner leeren Augenhöhle troff dunkle, blutige Flüssigkeit. Er würde seine veränderten Sinne kompensieren, dessen war sie sich sicher – er würde sie

Weitere Kostenlose Bücher