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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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stieg von dem geschwärzten, geschmolzenen Klumpen seines Schädels auf, doch die Augen waren noch lebendig – rot und schwarz und dampfend von beißendem Qualm zwar, aber immer noch sehr lebendig.
    „Sherry! Mach schon, los!“ , schrie Claire, ohne den Blick von dem rauchenden Ungeheuer zu nehmen, von seinem furchtbaren, riesigen Körper, der mit metallisch roten Muskeln bedeckt war, so rot und verbrannt wie seine schrecklichen Augen.
    Sherry hieb auf den Knopf, und die Tür schloss sich, während Claire anfing zu schießen.
    Der Aufzug fuhr abwärts, aber nicht so, wie Leon es erwartet hatte, und nicht annähernd so schnell, wie es nötig gewesen wäre. Die breite Plattform glitt einen schrägen Tunnel hinab, wie ein Schlitten. Neongitter auf schwarzen Wänden glitten vorüber. Langsam .
    „… noch vierzig Sekunden, um den Mindestsicherheitsabstand zu erreichen … “
    „Los, los, los!“, keuchte Leon. Die zunehmende Angst, die auf sein Hirn einwirkte, ließ ihn alle Schmerzen in seinem Körper vergessen. Die Stimme hatte aufgehört, ihm zu sagen, dass er sich an der unteren Plattform melden solle, machte nur noch Durchsagen in zehnsekündigen Abständen. So sehr er die wiederholten Aufforderungen zum Verlassen des Gefahrenbereichs auch verflucht hatte, es war weit schlimmer, sie nicht mehr zu hören. Die Stille zwischen den Ansagen verriet ihm, dass er es gar nicht mehr zu versuchen brauchte.
    So weit geschafft, und dann sterbe ich wegen eines lahmen Aufzugs … Damit konnte er sich nicht abfinden. Er hatte zu viel durchgemacht. Der Autounfall, Claire, die Flucht und die Monster und Ada und Birkin … er musste es schaffen, sonst war alles umsonst gewesen.
    Unter der abwärts gleitenden Plattform schien kein richtiger Boden zu existieren, sonst hätte er es zu Fuß probiert – der Aufzug schien sich mittels einer Mechanik, die Leon sich nicht einmal entfernt vorstellen konnte, in Rinnen zu bewegen, die zu beiden Seiten in die Dunkelheit gefräst waren.
    „… zwanzig Sekunden, um … “
    Leon begann zu zittern. Die Anspannung, die seine Muskeln erfasst hatte und sie verhärtete, erschwerte ihm das Atmen. Wie groß war der Mindestsicherheitsabstand? Wenn diese kalte, unmenschliche Stimme bis null gezählt hatte, wie lange dauerte es dann noch bis zur Explosion?
    Vollgas, sie sagte Vollgas …
    Der Zug würde schnell sein müssen. Und er hatte noch zehn Sekunden, um ihn zu erreichen.
    Der merkwürdige Aufzug setzte seine sanfte, gemächliche Reise hinab ins Dunkel fort.
    Die Tür glitt zu, und Sherry war in Sicherheit. Für den Augenblick wenigstens. Claires Gedanken jagten sich auf Hochtouren, gingen blitzschnell ihre Optionen durch.
    Darf nicht zulassen, dass er den Zug aus den Gleisen hebelt!
    Sie wusste, dass sie nicht darauf hoffen konnte, das Ungetüm zu verletzen, aber vielleicht war sie in der Lage, es lange genug abzulenken, sodass sie entkommen konnten. Sie wünschte, Sherry die einfache Steuerung des Zuges gezeigt zu haben, wünschte, dass der Zug schon in Bewegung wäre und Sherry in Sicherheit brächte –
    – aber das hab ich nicht und wir müssen los, JETZT .
    Die Banddurchsage zählte die letzten zehn Sekunden, die noch blieben, um den Mindestsicherheitsabstand zu erreichen. Als die rauchenden Überreste von Mr. X der verbeulten U-Bahn-Wandung einen weiteren Hammerschlag versetzten, zielte Claire auf seinen mutierten Schädel und drückte ab.
    Fünf Schüsse. Vier davon klatschten in das bizarre Material, das sein Fleisch war, etwa dort, wo sich bei einem Menschen die Ohren befanden. Die fünfte Kugel ging fehl, und als das explosionsartige Donnern durch die Schatten der kalten Plattform hallte, wandte sich das Ding, dem sie den Namen Mr. X verpasst hatte, langsam zu ihr um.
    Was ist denn jetzt?
    Die aufgezeichnete Frauenstimme lenkte Claire für einen Sekundenbruchteil ab, als Mr. X einen Schritt auf sie zumachte, einen schwerfälligen, monströsen Schritt, der ihn aus den Schatten trug.
    „… drei. Zwei. Eins. Sie müssen den Mindestsicherheitsabstand jetzt erreicht haben. Selbstzerstörung in fünf Minuten. Noch fünf Minuten bis zur Detonation.“
    Die Alarmsirenen plärrten unvermindert, aber die Stimme war verstummt. Claire hätte es ohnedies nicht bemerkt, ihr schreckgeweiteter Blick war ganz auf das Ungeheuer fixiert. Es war der Gestalt gewordene Albtraum. Seine nach wie vor menschlichen Konturen verstärkten diesen Eindruck nur noch, wie eine Verhöhnung der Wirklichkeit, der

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