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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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seit einem Jahr für Umbrella, aber in diesem Jahr hatte er mehr Geld verdient als in den fünf Jahren davor zusammengenommen. Er würde nicht derjenige sein, der Mr. Blue (so nannten sie ihn wegen des blauen Anzugs, den er ständig trug) verärgerte und sich dafür einbuchten ließ.
    Bist du dir da sicher? Nach allem, was du in den vergangenen Wochen gesehen hast?
    Cole stellte die Schachtel mit den Transistoren ab und rieb sich die Augen. Sie fühlten sich heiß an und juckten. Er schlief nicht besonders gut, seit er seine Arbeit im Planeten aufgenommen hatte. Es war nicht so, dass er ein mitfühlender Typ gewesen wäre; er gab eigentlich einen Scheiß drauf, was die Leute von Umbrella mit ihrem Geld anstellten. Aber …
    … aber es ist schwer, an diesem Ort gute Gefühle zu haben. Er ist unangenehm . Die reinste Freakshow.
    In seinem Jahr bei Umbrella hatte er die Energieversorgung eines Chemielabors an der Westküste angeschlossen, ein paar neue Schutzschalter für einen Thinktank an der anderen Küste installiert und ansonsten eine Menge Wartungsarbeiten ausgeführt, wo immer sie ihn eben hinschickten. Die Bezahlung war unglaublich gut, der Job nicht zu schwer, und die Leute, mit denen er für gewöhnlich zusammenarbeitete, waren ganz in Ordnung – meist gewöhnliche Arbeiter, die dasselbe taten wie er. Und alles, was er tun musste, war zu versprechen, nach Feierabend nicht über das zu reden, was er sah. Er hatte bei seiner Einstellung einen entsprechenden Vertrag unterschrieben und nie ein Problem damit gehabt. Aber damals hatte er ja auch den Planeten noch nicht gekannt.
    Wenn Umbrella ihn zu einem Job rief, erklärten sie ihm gar nichts. Es hieß nur: „Reparieren Sie das!“, und man reparierte es und wurde bezahlt. Selbst innerhalb der Crew wurden Gespräche über Sinn und Zweck der jeweiligen Örtlichkeit absolut missbilligt. Doch Gerüchte machten die Runde, und Cole wusste genug über den Planeten , um in Erwägung zu ziehen, eventuell künftig nicht mehr für Umbrella zu arbeiten.
    Da waren zum einen die Kreaturen, die Versuchstiere. Er hatte sie zwar noch nicht gesehen – auch nicht das Ding, das sie Fossil nannten, den eingefrorenen Freak – , aber er hatte sie gehört, einige Male schon. Einmal, mitten in der Nacht, einen kreischenden, heulenden Laut, der ihm das Mark hatte gefrieren lassen; ein Geräusch wie das eines schreienden Vogels.
    Und dann war da dieser Tag in Phase zwei gewesen: Er hatte eine Videokamera neu abgestimmt, als er ein seltsames Rattern hörte, wie Fingernägel, die auf hohles Holz trommelten – aber das Geräusch war auch animalisch gewesen. Lebendig. Cole hatte aufgeschnappt, dass die Tiere extra für Umbrella gezüchtet wurden, irgendwelche genetischen Kreuzungen für Studienzwecke – aber Kreuzungen wovon ? All die Kreaturen hatten auch abstruse, unangenehme Spitznamen. Er hatte die Wissenschaftler mehr als nur einmal darüber reden hören.
    Daks. Skorps. Spucker. Jäger. Klingt nach ’nem lustigen Haufen – für einen Horrorfilm.
    Cole rappelte sich auf, streckte seine müden Muskeln und hing immer noch unerfreulichen Gedanken nach. Da war Reston, natürlich; der Kerl war ein Tyrann erster Güte und von der Sorte, die viel Macht und wenig Geduld besitzt. Cole war es gewohnt, mit leitenden Angestellten zu arbeiten, aber Mr. Blue stand viel zu weit oben in der Nahrungskette, als dass Cole sich dabei noch wohlgefühlt hätte. Der Mann war verdammt einschüchternd.
    Aber das ist nicht das Schlimmste, oder?
    Er seufzte, ließ den Blick über die Zellen schweifen, die den Raum säumten, sechs auf jeder Seite. Nein, das Schlimmste befand sich direkt vor ihm.
    Jede Zelle war mit einer Liege, einer Toilette, einem Waschbecken – und Fesselvorrichtungen an den Wänden und am Bett ausgestattet. Und der Zellenblock war weniger als sieben Meter vom „Foyer“ der ersten „Phase“ entfernt, wo die Türen Schlösser nur auf der Außenseite hatten.
    Nach diesem Job werd ich ernsthaft über meine Prioritäten nachdenken. Ich hab genug gespart, um mir eine Pause leisten und mir über meine Zukunft klar werden zu können …
    Cole seufzte abermals. Das war gut, er würde es im Auge behalten – für später. Jetzt allerdings musste er versuchen, etwas Schlaf zu bekommen. Er drehte sich um, ging zur Tür und schaltete das Licht aus, schon während er sie öffnete …
    … und da war Reston. Er eilte gerade um die Ecke, wo der Hauptkorridor in Richtung der Aufzüge abbog, und

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