Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
Vom Netzwerk:
perverser Irrer. Und er ist der erste Mensch, auf den du getroffen bist, der vielleicht in der Lage ist, dir irgendwelche Informationen zu geben. Lass dir diese Gelegenheit nicht entgehen.
    „Es muss doch eine Möglichkeit geben, sie aufzuhalten … “, sagte Claire sanft.
    „In gewissem Sinne, sicher. Eine Kugel ins Hirn – oder enthaupten.“
    Endlich löste Irons den Blick von der Toten, sah aber nicht zu Claire hin. Er wandte sich um und starrte die ausgestopften Tiere an, die sich am Rand seines Schreibtischs reihten. Seine Stimme nahm einen resignierten, zugleich aber auch heiteren Ton an.
    „Denken Sie nur – Taxidermie war mein Hobby. Aber jetzt … nicht mehr … “
    Claires innere Alarmglocken schlugen vernehmlich an. Taxidermie? Was zum Teufel hatte das mit dem toten Mädchen auf seinem Schreibtisch zu tun?
    Endlich sah Irons sie an, und Claire gefiel es nicht im Mindesten. Der Blick seiner dunklen Knopfaugen war auf ihr Gesicht gerichtet, aber er schien sie nicht wirklich wahrzunehmen. Zum ersten Mal fiel ihr auf, dass er ihr keine einzige Frage darüber gestellt hatte, wie sie es hierher geschafft hatte, ebenso wenig wie er eine Bemerkung über den Rauch gemacht hatte, der in sein Büro gedrungen war. Und die Art und Weise, wie er über die Tochter des Bürgermeisters gesprochen hatte … kein echtes Bedauern über ihren Tod hatte darin geschwungen, nur Selbstmitleid und so etwas wie eine verquere Bewunderung.
    O Mann. O Mann, o Mann, der hat nicht nur den Bezug zum Hier und Jetzt verloren, der befindet sich auf einem ganz anderen gottverdammten Planeten … !
    „Bitte“, sagte Irons leise. „Ich möchte jetzt gerne allein sein.“
    Er sackte in seinem Stuhl zusammen, schloss die Augen, und sein Kopf sank wie vor Erschöpfung nach hinten gegen die gepolsterte Lehne. So schlicht und banal durfte sich Claire verabschiedet fühlen. Und obgleich sie eine Million Fragen hatte – von denen sie glaubte, dass er viele hätte beantworten können – , fand sie doch, dass es vielleicht am besten war, wenn sie aus seiner Nähe verschwand, einstweilen zumindest.
    Ein Knarren, links hinter ihr und so leise, dass sie nicht einmal sicher war, ob sie es überhaupt gehört hatte, lenkte sie ab. Claire drehte sich um, legte die Stirn in Falten und sah, dass es eine zweite Tür zu diesem Büro gab. Sie war ihr zuvor nicht aufgefallen – und dieser leise, verstohlene Laut war dahinter aufgeklungen.
    Noch ein weiterer Zombie? Oder jemand, der sich versteckt hält … ?
    Sie schaute wieder zu Irons hin und stellte fest, dass dieser sich nicht bewegt hatte. Offenbar hatte er nichts gehört, auch sie selbst schien für ihn nicht mehr zu existieren, im Moment jedenfalls nicht. Er war zurückgekehrt in seine ganz private Welt, in der er sich schon aufgehalten haben musste, als sie in sein Büro gestolpert war.
    Also – den Weg zurück, den ich gekommen bin, oder soll ich mal nachschauen, was sich hinter Tür Nummer zwei verbirgt?
    Leon – sie musste Leon finden, und sie hatte das starke Gefühl, dass Irons der absolute Fiesling war, ob er nun verrückt war oder nicht. Es bedeutete keinen großen Verlust, dass ihm nicht der Sinn danach stand, ihrer beider Kräfte zu bündeln. Aber wenn es in dem Gebäude noch andere Menschen gab, Menschen, denen sie und Leon helfen konnten oder die ihnen helfen könnten …
    Es würde nur einen Moment dauern, nachzusehen, was hinter der anderen Tür war. Mit einem letzten Blick auf Irons, der zusammengesunken neben der Leiche der Bürgermeistertochter und inmitten seiner leblosen Tiere saß, ging Claire auf die zweite Tür zu. Und hoffte inständig, dass sie damit keinen Fehler machte.

ELF
    Sherry hatte sich lange im Polizeirevier versteckt gehalten, es mussten drei oder vier Tage gewesen sein, und in all der Zeit hatte sie ihre Mutter nicht ein einziges Mal gesehen. Nicht einmal, als noch eine Menge Menschen am Leben gewesen waren. Sie hatte Mrs. Addison – eine der Lehrerinnen der Schule – gefunden, gleich nachdem sie ins Revier gekommen war, aber Mrs. Addison war tot gewesen. Ein Zombie hatte sie gefressen. Und wenig später hatte Sherry einen Lüftungsschacht entdeckt, der sich fast durch das gesamte Gebäude zog, und sie hatte entschieden, dass es sicherer wäre, sich zu verstecken, als bei den Erwachsenen zu bleiben – weil von den Erwachsenen immerzu welche starben. Und weil es im Revier ein Monster gab, das schlimmer war als die Zombies oder die Inside-Out-Wesen, und sie

Weitere Kostenlose Bücher