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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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wie lange es dauern würde, bis die junge Frau kam, um ihn zu holen. Die mit dem sportlichen Körper, die sich geweigert hatte, ihm ihren Namen zu verraten. In gewisser Weise war sie verantwortlich für seine neu gewonnene Klarheit, eine Ironie, die er nicht umhin kam zu begrüßen – es war ihr plötzliches Auftauchen gewesen, das ihm die Augen für die Wahrheit geöffnet hatte.
    Sie würde ihn natürlich finden; sie war eine Umbrella-Spionin, und Umbrella hatte ihn offenbar schon seit einiger Zeit beobachtet. Wahrscheinlich hatten sie Listen, die seinen ganzen Besitz aufführten, ganze Bände psychologischer Gutachten, sogar Kopien seiner Steuerbescheide. Es ergab alles Sinn, jetzt, da er etwas Zeit zum Nachdenken gehabt hatte. Er war der mächtigste Mann in Raccoon, und Umbrella hatte seinen Niedergang geplant, jeden Stich in den Rücken arrangiert, um ihn in größtmögliche Agonie zu stürzen.
    Irons starrte auf seine Schätze, die Werkzeuge und Trophäen, die auf den Regalen vor ihm standen, fühlte jedoch nichts von dem Stolz, den sie normalerweise in ihm auslösten. Die polierten Knochen waren einfach etwas zum Betrachten, während seine Gedanken arbeiteten, ganz versunken in Umbrellas Verrat.
    Vor Jahren, als er angefangen hatte, Geld zu nehmen, um die Augen vor den Machenschaften des Unternehmens zu verschließen, war alles anders gewesen – damals hatte es sich um eine politische Angelegenheit gehandelt. Er hatte eine Nische finden müssen in dem Machtgefüge, das Raccoon insgeheim beherrschte. Und lange Zeit war alles glatt gegangen – seine Karriere war nach Plan verlaufen, er hatte sich den Respekt der Offiziellen und der Bürger gleichermaßen verdient, und zum größten Teil hatten sich seine Investitionen bezahlt gemacht. Das Leben war gut gewesen.
    Und dann kam Birkin. William Birkin mit seiner neurotischen Frau und dem gemeinsamen Balg …
    Nach dem Ausbruch auf dem Spencer-Anwesen hatte Irons sich beinahe selbst eingeredet gehabt, dass die S. T. A. R. S.-Mitglieder, dieser gottverdammte Captain Wesker inbegriffen, Schuld trugen an dem ganzen Ärger, inzwischen allerdings war ihm klar geworden, dass schon die Ankunft von Birkin und seiner Familie fast ein Jahr zuvor die Lawine ins Rollen gebracht hatte; die Zerstörung des Spencer-Labors hatte die Dinge lediglich noch beschleunigt. Umbrella hatte vermutlich an dem Tag begonnen, ihn ins Auge zu fassen, als er das Pech gehabt hatte, Birkin kennenzulernen – zuerst mochten sie ihn nur beobachtet, Wanzen versteckt und Kameras installiert haben. Die Spione hatte man erst später auf ihn angesetzt …
    Die Birkins waren nach Raccoon gekommen, damit William sich auf die Entwicklung einer höherentwickelten Synthese des T-Virus konzentrieren konnte, basierend auf der Forschung, die man im Spencer-Labor betrieben hatte. So eigenartig und unangenehm William bisweilen sein konnte, hatte Irons ihn doch von Anfang an gemocht. Birkin war Umbrellas Wunderkind gewesen, aber wie Irons war er nicht der Typ, der mit seiner Position prahlte; William war ein bescheidener Mann, nur daran interessiert, seinen eigenen Möglichkeiten gerecht zu werden. Sie waren beide zu beschäftigt gewesen, um wirklich Freundschaft zu schließen, aber sie hatten einander respektiert. Irons hatte oft das Gefühl gehabt, dass William zu ihm aufschaute …
    … und mein Fehler war es, das zuzulassen. Zuzulassen, dass mein Respekt für ihn meine Instinkte umnebelte, mich daran hinderte zu bemerken, dass ich die ganze Zeit über unter Beobachtung stand.
    Der Verlust des Spencer-Labors hatte hohe Wellen geschlagen in der Umbrella-Hierarchie, und nur ein paar Tage nach der Explosion war Annette Birkin mit einer Nachricht ihres Mannes an Irons herangetreten – mit einer Nachricht und der Bitte um einen Gefallen. Birkin hatte sich gesorgt, dass Umbrella die neue Synthesis, das G-Virus, verlangen würde, ehe er damit fertig war. Scheinbar war er mit der praktischen Anwendung seiner vorherigen Arbeit höchst unzufrieden gewesen; Umbrella hatte ihn den Replikationsprozess nicht perfektionieren lassen oder so – Irons erinnerte sich nicht genau. Und da Umbrella nun versuchte, den finanziellen Schlag, den der Spencer-Verlust bedeutete, auszugleichen, hatte Birkin befürchtet, dass sie die Integrität des ungetesteten Virus’ kompromittieren könnten. Durch Annette hatte Birkin um Unterstützung gebeten – und Irons einen zusätzlichen finanziellen Anreiz geboten, der Fairness halber. Für

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