Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
Vom Netzwerk:
nötig war; sie musste mit Bedacht sprechen.
    „Ben“, sagte sie und ließ in ihrem Ton einen Hauch von Verzweiflung mitklingen. „Sie sagten den Verantwortlichen der Stadt, dass Sie etwas darüber wüssten, was hier vorgeht, richtig? Was haben Sie ihnen erzählt?“
    Bertolucci stand auf und sah sie an. Seine Lippen verzogen sich. „Und wer zum Teufel sind Sie?“
    Ada tat so, als hätte sie es nicht gehört, und steigerte ihre gespielte Verzweiflung noch, aber nur um eine winzige Nuance. Sie wollte die Rolle des hilflosen Weibchens nicht übertreiben, das hätte der Tatsache widersprochen, dass sie so lange überlebt hatte.
    „Ich versuche, einen … Freund von mir zu finden, John Howe. Er arbeitete in einer Zweigstelle von Umbrella in Chicago, aber er verschwand vor ein paar Monaten – und ich hörte gerüchteweise, dass er hier sein soll, in dieser Stadt … “
    Sie verstummte, beobachtete Bertoluccis Gesicht. Er wusste etwas, keine Frage – aber sie glaubte nicht, dass er damit herausrücken würde.
    „Ich weiß gar nichts“, erwiderte er schroff. „Und selbst wenn – warum sollte ich es Ihnen erzählen?“
    Wenn der Cop nicht hier wäre, würde ich ihn vermutlich einfach erschießen.
    Nein, das hätte sie wahrscheinlich nicht getan; Ada tötete nicht einfach so zum Spaß. Außerdem glaubte sie, dass sie ihm sein Wissen mittels einer ihrer überzeugenderen Methoden hätte entlocken können – wenn ihr weiblicher Charme nicht zog, blieb immer noch ein Schuss in die Kniescheibe. Dummerweise konnte sie aber nichts unternehmen, solange Officer Leon dabei war. Sie hatte das Zusammentreffen mit ihm nicht eingeplant gehabt, aber im Augenblick zumindest hatte sie ihn eben am Hals.
    Der Cop war offensichtlich nicht zufrieden mit den Antworten des Reporters. „Okay, ich würde sagen, wir lassen ihn da drin“, knurrte er, womit er zwar Ada ansprach, dabei jedoch Bertolucci mit unverhohlenem Ärger musterte.
    Bertolucci lächelte schief, griff in eine seiner Taschen und zog einen Bund silberglänzender Zellenschlüssel hervor. Ada war nicht überrascht, Leon allerdings wirkte noch verärgerter.
    „Ist mir recht“, sagte Bertolucci selbstgefällig. „Ich hab sowieso nicht vor, diese Zelle zu verlassen. Ist das sicherste Fleckchen im ganzen Gebäude. Hier laufen nicht nur Zombies herum, das können Sie mir ruhig glauben.“
    Die Art und Weise, wie er das sagte, überzeugte Ada, dass sie ihn wahrscheinlich doch würde töten müssen. Trents Anweisungen waren eindeutig – wenn Bertolucci irgendetwas über Birkins Arbeit am G-Virus wusste, musste er beseitigt werden; warum genau, das wusste sie nicht, aber so lautete nun einmal ihr Auftrag. Wenn sie nur ein paar Augenblicke mit ihm allein sein könnte, würde sie herausfinden, wie viel er wirklich wusste.
    Die Frage war nur: Wie sollte sie das schaffen? Leon wollte sie nicht erschießen; es gehörte zu ihren Regeln, keine Unschuldigen zu töten – und außerdem mochte sie Cops. Sie waren nicht unbedingt der hellste Haufen, aber jeder, der einen Beruf ergriff, in dem er sein Leben aufs Spiel setzen musste, hatte ihre Hochachtung. Und Leon hatte einen ausgezeichneten Geschmack, was Waffen anging – die Desert Eagle war ein Spitzenmodell …
    Warum also nach Scheinbegründungen suchen? Ich hänge ihn ab und kehre dann auf einem Umweg zurück, das heißt ja nicht, dass ich weich werde –
    „ GGRRAAAAHHH !“
    Ein brutaler, unmenschlicher Schrei schnitt durch die angespannte Stille. Ada schnappte sich ihre Beretta, fuhr herum und zielte auf das offene Tor, das zurück in den leeren Bereich des Zellenblocks führte. Was es auch war, das da gebrüllt hatte, es befand sich irgendwo im Keller …
    „Was war das?“, keuchte Leon hinter ihr, und Ada wünschte, sie hätte die Antwort gewusst. Das immer noch widerhallende Echo des wütenden Schreies glich nichts, was sie je gehört hatte – und nichts, was sie je zu hören erwartet hatte, obwohl sie über die Umbrella-Forschungen Bescheid wusste.
    „Wie gesagt, ich verlasse diese Zelle nicht“, sagte Bertolucci mit leicht brüchiger Stimme. „Und jetzt verschwindet von hier, bevor ihr es noch zu mir lockt!“
    Jämmerlicher Feigling!
    „Hören Sie, ich bin vielleicht der einzige Cop, der in diesem Gebäude noch am Leben ist … “, sagte Leon, und etwas an der Mischung aus Angst und Stärke in seinem Ton veranlasste Ada, ihm einen Blick zuzuwerfen. Die blauen Augen des Officers waren auf Bertolucci fixiert,

Weitere Kostenlose Bücher