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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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bleiben, wo sie war?
    Die Kreatur, die sie in Gedanken Mr. X getauft hatte, atmete nicht oder nicht mehr. Der muskulöse Körper war absolut regungslos, das Gesicht im Tod erstarrt. Claire biss sich auf die Unterlippe, stierte die immer noch in unmöglicher Weise dastehende, an der Wand lehnende Albtraumgestalt an, versuchte, durch die Konfusion ihrer Angst hindurch zu denken –
    – und sah, wie sich die Augen des Hünen öffneten, glänzende schwarzrote Augen!
    Ohne das geringste Zucken von Schmerz oder Anstrengung, stemmte sich Mr. X wieder in den aufrechten Stand, blockierte den Gang, und seine riesigen Fäuste hoben sich von neuem, sausten mit immenser Kraft durch die Luft. Seine langen Arme peitschten unmittelbar an Claire vorbei, als sie nach hinten taumelte. Der Schwung reichte aus, um seine gewaltigen Pranken in die gegenüberliegende Wand krachen zu lassen. Die Wucht begrub seine Fäuste, seine Unterarme steckten bis zur Hälfte im Holz und Verputz.
    Ich … das hätte ICH sein können!
    Wenn sie zurück in Irons’ Büro lief, würde sie in der Falle sitzen … Ohne weiter darüber nachzudenken, setzte sich Claire in Bewegung, sprintete auf Mr. X zu. Sie flog förmlich an ihm vorbei, ihr rechter Arm streifte sogar seinen schweren Mantel, und ihr Herz übersprang einen Takt, als der Stoff über ihre Haut strich.
    Sie rannte, warf sich nach links und spurtete den rauchigen Gang hinunter, wobei sie sich in Erinnerung zu rufen versuchte, was hinter dem Wartezimmer lag – und ebenso versuchte sie, die unmissverständlichen Geräusche von Bewegung hinter sich zu ignorieren, als Mr. X seine Arme wieder befreite.
    Jesus, was ist das nur für ein DING ?!
    Claire erreichte das Wartezimmer, warf die Tür im Laufen hinter sich zu und entschied, dass sie darauf später eine Antwort zu finden versuchen würde. Sie rannte weiter und verbot sich, an irgendetwas anderes zu denken als daran, wie sie noch schneller um ihr Leben laufen konnte.
    Ben Bertolucci befand sich in der letzten Zelle des Raumes, der am weitesten von der Garage entfernt war, und er pennte leise schnarchend auf einer Metallpritsche. Mit bewusst ausdrucksloser Miene entschied Ada, es Leon zu überlassen, ihn zu wecken. Sie wollte nicht übereifrig wirken, und wenn sie eines über Männer wusste, dann war es, dass sie leichter zu handhaben waren, wenn sie meinten, die Kontrolle innezuhaben. Mit einer Geduld, die sie nicht wirklich empfand, sah Ada zu Leon auf und wartete.
    Sie hatten einen leeren Zwinger und einen gewundenen Betongang überprüft, bevor sie auf Bertolucci gestoßen waren, und obwohl die kalte, feuchte Luft nach Blut und Virusfäule stank, waren sie auf keinerlei Leichen getroffen – was seltsam war in Anbetracht des Massakers, von dem Ada wusste, dass es in der nasskalten Garage stattgefunden hatte. Sie dachte kurz daran, Leon zu fragen, ob er wüsste, was passiert war, befand dann aber, dass es besser wäre, möglichst wenig mit ihm zu reden; es brachte nichts, ihn sich an ihre Gegenwart gewöhnen zu lassen. Sie hatte die Einstiegsluke in dem Zwinger gesehen, rostig und in einer dunklen Ecke in den Boden eingelassen, und befriedigt festgestellt, dass in einem offenen Regal in der Nähe eine Brechstange lag. Und nun, da Bertolucci schlafend vor ihnen lag, hatte Ada das Gefühl, dass die Dinge endlich in Gang kamen.
    „Lassen Sie mich raten“, sagte Leon laut und streckte die Hand aus, um mit dem Griff seiner Pistole gegen das Metallgitter zu klopfen. „Sie müssen Bertolucci sein, stimmt’s? Stehen Sie auf, los !“
    Bertolucci ächzte und setzte sich langsam auf, wobei er sich das stoppelbärtige Kinn rieb. Ada hätte am liebsten gelächelt, als er müde und stirnrunzelnd in ihre Richtung blickte; er sah beschissen aus – seine Kleidung war zerknittert, sein strähniger Pferdeschwanz zerfranst.
    Aber seine Krawatte trägt er immer noch. Der arme Trottel meint wahrscheinlich, damit sieht er eher wie ein richtiger Reporter aus …
    „Was wollen Sie? Ich versuch hier zu schlafen.“ Er klang mürrisch, und Ada musste abermals ein Lächeln unterdrücken. Geschah ihm ganz recht, nachdem es so schwer gewesen war, ihn überhaupt zu finden.
    Leon warf Ada einen Blick zu. Er wirkte leicht verunsichert. „Ist das der Kerl?“
    Sie nickte, und ihr wurde klar, dass Leon den Reporter wahrscheinlich für einen Gefangenen hielt. Ihre Worte würden ihn von dieser Meinung sehr schnell abbringen, aber sie wollte nicht, dass Leon mehr erfuhr, als

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