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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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gesagt hatte, ausruhen sollte, während sie fortging, um etwas zu überprüfen. Leon hatte protestiert, hatte sie daran erinnert, dass es nicht sicher sei, aber er war noch zu benommen gewesen, um irgendetwas anderes zu tun, als dort sitzen zu bleiben, wo sie ihn hingesetzt hatte. Er hatte sich noch nie so hilflos gefühlt oder so vollkommen abhängig von einer anderen Person. Nachdem er aber etwa die Hälfte des Wassers, das ihm zur Verfügung stand, getrunken hatte, ging es ihm wieder besser. Offenbar führte Blutverlust zu Dehydrierung.
    Sie gab mir also das Wasser und ging dann weg, um was genau zu überprüfen? Und woher wusste sie, wie man hierher gelangt?
    Leon war kaum fähig gewesen zu laufen, geschweige denn irgendwelche Fragen zu stellen – doch selbst im Delirium hatte er bemerkt, wie zielstrebig sie gewesen war, wie sie diesen Weg mit unerschütterlicher Präzision gewählt hatte. Woher hatte sie ihre Kenntnisse? Sie war eine Kunsthändlerin aus New York, wie konnte sie irgendetwas über das Kanalnetz von Raccoon City wissen?
    Und wo ist sie jetzt? Warum ist sie noch nicht wieder zurück?
    Sie hatte ihm geholfen, sie hatte ihm höchstwahrscheinlich das Leben gerettet – aber er konnte einfach nicht länger glauben, dass sie diejenige war, für die sie sich ausgab. Er wollte wissen, was sie tat, und er wollte es jetzt wissen, und nicht nur, weil sie ihm etwas verheimlichte – Claire war immer noch irgendwo in der Kanalisation, und wenn Ada den Weg aus der Stadt kannte, dann war Leon es Claire schuldig, dass er versuchte, ihn in Erfahrung zu bringen.
    Er stand langsam auf, hielt sich an der Lehne des Stuhles fest und atmete tief durch. Er fühlte sich immer noch schwach, aber nicht schwindlig, und sein Arm schmerzte auch nicht mehr so heftig; das mochte am Aspirin liegen. Er zog seine Magnum, ging zur Tür des kleinen, verstaubten Raumes und schwor sich, dass er sich nicht mehr mit vagen Antworten oder gelächelten Abfuhren abspeisen lassen würde.
    Er öffnete die Tür und trat hinaus in ein offenes Lagerhaus, das fast groß genug war, um ein Flugzeughangar zu sein. Es war leer, heruntergekommen und lag in dichten Schatten, doch die frische Nachtluft, die hindurch strich, machte es beinahe zu einem angenehmen Ort –
    – und da war Ada! Sie trat auf eine erhöhte Plattform außerhalb des Hangars und verschwand hinter etwas, das wie der Teil eines Zuges aussah. Es war ein industrieller Transportaufzug – und den gut geölten Schienen nach zu schließen, die durch das Lagerhaus verliefen, gehörte er zu der aufgegebenen Fabrik, die allem Anschein nach eben doch nicht vollends aufgegeben war.
    „Ada!“
    Seinen verletzten Arm fest gegen den Körper gedrückt, rannte Leon auf den Lift zu – und verspürte dumpfe Wut, als er das anschwellende Rumoren der Aufzugsmotoren hörte. Das schwere mechanische Geräusch stieg in den klaren Nachthimmel. Ada machte sich aus dem Staub, sie war nicht gegangen, um etwas zu „überprüfen“ …
    Aber sie geht nirgendwohin, bevor sie mir gesagt hat, warum!
    Leon rannte ins mondbeschienene Freie, hörte, wie die Tür des Zuges zuschlug. Er streifte eine Steuerkonsole und stieg zu der vibrierenden Metallplattform hinauf, wobei er auf den hell gestrichenen Stufen fast stolperte. Ehe er sein Gleichgewicht wiederfand, setzte sich die Bahn in Bewegung – einen Meter hohe Platten zerfurchten Metalls erhoben sich rings um den Zug, umschlossen die große Plattform, als sie sanft in die Tiefe glitt.
    Leon packte nach dem Türgriff, als die Dunkelheit um den summenden Aufzug herum hochspülte. Der Himmel schrumpfte zu einem immer kleiner werdenden sternübersäten Fleck über ihm. Das kühle, bleiche Licht des Mondes und der Sterne wurde rasch ersetzt durch das helle Orange der aufzugseigenen Quecksilberlampen.
    Leon stolperte hinein und sah den erschrockenen Ausdruck auf Adas Gesicht, als sie sich von einer Bank erhob, die an einer Seite festgeschraubt war. Sie hob die Beretta halb und senkte sie dann wieder – und er sah einen Anflug von Schuldgefühl, so kurz nur, dass er schon verflogen war, als Leon die Tür geschlossen hatte.
    Einen Moment lang sprachen sie beide kein Wort, starrten einander nur an, während die Kabine sich weiter sanft in die Tiefe senkte. Leon konnte fast sehen, wie Ada über eine Ausrede nachsann – und müde, wie er war, entschied er, dass er dazu einfach nicht in der Stimmung war.
    „Wo gehen wir hin?“, fragte er, ohne sich zu bemühen, den Zorn

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