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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Zeit nicht bleiben würde. Sein furchtbares Gesicht wirkte wie versteinert, seine riesigen Hände waren bereits erhoben, und auch wenn er noch gut sechs Meter entfernt war, bedeutete dies bei ihm höchstens vier Schritte –
    „Steig in den Zug, sobald er anhält!“, schrie Claire und drückte ab.
    Vier, fünf, sechs Kugeln schlugen dem Hünen in die Brust. Die siebte traf eine seiner totenbleichen Wangen, doch Mr. X blinzelte nicht einmal, blutete nicht – und blieb nicht stehen. Ein weiterer riesiger Schritt, das rauchende Loch in seinem Gesicht letzter Beweis seiner Unmenschlichkeit. Claire zielte tiefer, Beine, Knie …
    Bamm-bamm-bamm!
    … und er hielt inne, als die Kugeln ihn trafen. Mindestens ein direkter Treffer ins Knie. Die schwarzen Augen hefteten sich auf Claire, musterten sie –
    „Da – komm schon!“
    Sherry zerrte an ihrer Weste, schrie, und Claire wich nach hinten, drückte wieder ab. Die nächsten beiden Kugeln trafen den Giganten in den Bauch.
    Und dann war sie im Zug, und Sherry hatte die Steuerung für die Tür gefunden. Die Tür rauschte zu, Mr. X wurde von dem winzigen Fenster wie eingerahmt, kam nicht näher, fiel aber auch immer noch nicht um. Starb nicht.
    „Mir nach!“, rief Claire, blickte auf die Tafel mit blinkenden Lichtern zu ihrer Rechten und wusste, dass die Tür keine Sekunde lang halten würde, falls sich die Schreckensgestalt wieder in Bewegung setzte.
    Sie rannte auf das Schaltboard zu, Sherry an ihrer Seite und Gott dankend, dass der Konstrukteur benutzerfreundlich gearbeitet hatte, als der rote Startknopf unter ihrer zitternden Hand nach unten schnappte –
    – und sich der Zug in Bewegung setzte, sich von der Plattform entfernte, weg von dem unzerstörbaren Giganten und hinein in die Schwärze.
    Annette saß im Mitarbeiter-Schlafquartier auf Ebene vier, wartete darauf, dass das Mainframe auf das Power-up reagierte, und überlegte hin und her, ob sie die P-Epsilon-Sequenz initiieren sollte. Wenn das System einmal ausgelöst war, würden alle Türen der Verbindungskorridore entriegelt und die elektronisch gesteuerten Türen geöffnet. Die Kreaturen, die während der letzten Tage festgesessen hatten, würden frei sein, umherzustreifen, und die meisten von ihnen würden hungrig sein …
    … hungrig und gefährlich, das personifizierte Virus …
    Annette wollte auf ihrem Weg hinaus keiner … Unannehmlichkeit begegnen, doch als die ersten Codezeilen über den Bildschirm liefen, beschloss sie, die Sequenz nicht einzuleiten. Das P-Epsilon-Gas war ohnedies nur ein Experiment, etwas, das ein paar der Mikrobiologen ausgetüftelt hatten, um das Umbrella-Schadensbegrenzungsteam zu besänftigen. Wenn es funktionierte, würde es die Re3er ausschalten plus sämtliche menschliche Träger, die beim ursprünglichen Ausbruch infiziert worden waren, die erste Welle also, und ihr somit Sicherheit auf dem Weg zum Fluchttransporttunnel garantieren. Aber die Spione waren im Anmarsch, und Annette wollte ihnen die Sache nicht auch noch erleichtern. Sie hatte gehört, wie der Aufzug zurückgerufen worden war, als sie zum Synthesis-Labor gewankt war – was in Ordnung war, großartig; sie kamen gerade rechtzeitig zum Finale, und Annette wollte, dass sie um ihr Leben kämpfen mussten, während sie im Eiltempo aus der Anlage verschwand, weg von der Explosion, die die Multimilliarden-Dollar-Einrichtung verschlingen würde …
    Sie wird brennen, alles wird brennen, und ich werde dieses Albtraums ledig sein. Endspiel – und ich gewinne. Umbrella verliert, ein für alle Mal! Diese heimtückischen, mörderischen Bastarde!
    Sie fühlte sich gut, wach und aufmerksam, und sie litt kaum Schmerzen. Sie hatte vorgehabt, bei ihrer Rückkehr geradewegs zum nächsten Computerterminal zu gehen, um die Pannensicherung zu aktivieren, noch bevor sie die Probe an sich gebracht hatte, aber sie war kaum imstande gewesen, auch nur geradeaus zu schauen, als sie aus dem Aufzug getaumelt war. Sie hatte gefürchtet, etwas zu vergessen – oder, schlimmer noch, hinzufallen und nicht mehr aufstehen zu können. Ein Abstecher zum Medizinschrank im Synthesis-Labor hatte all das behoben; der furchtbare Schmerz war schon jetzt nur mehr eine vage Erinnerung, genau wie die bizarren, irreführenden Gedanken, die es so schwer gemacht hatten, sich zu konzentrieren. Wenn ihre kleine Cocktail-Spritze nachließ, würde sie für diesen vorübergehenden Aufschub büßen, aber für die nächsten paar Stunden war sie so gut wie neu –

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