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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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aus seiner Stimme zu verdrängen.
    Ada seufzte, nahm wieder Platz und ließ die Schultern hängen. „Ich glaube, das ist der Weg nach draußen“, sagte sie leise. Sie schaute zu ihm auf, ihr dunkler Blick suchte den seinen. „Tut mir leid. Ich hätte nicht versuchen sollen, ohne dich zu verschwinden, aber ich hatte Angst … “
    Er konnte echtes Bedauern in ihrer Stimme hören, auch in ihren Augen sehen, und spürte, wie seine Wut etwas nachließ. „Angst wovor?“
    „Dass du es nicht schaffen würdest. Dass ich es nicht schaffen würde, wenn ich versucht hätte, uns beide in Sicherheit zu bringen.“
    „Ada, wovon redest du?“ Leon ging zu der Bank und setzte sich neben sie. Sie sah auf ihre Hände hinab und fuhr leise fort: „Als ich in der Kanalisation nach dir suchte, fand ich eine Karte. Sie zeigte so was wie ein unterirdisches Laboratorium oder eine Fabrik – und wenn die Karte stimmt, dann gibt es einen Tunnel, der von dort aus der Stadt hinausführt.“
    Sie sah ihn in ehrlicher Niedergeschlagenheit an. „Leon, ich dachte, du seist nicht in der Verfassung für eine solche Tour – und ich hatte Angst, dass … wenn ich dich mitgenommen hätte und wenn es eine Sackgasse wäre oder wir angegriffen worden wären … “
    Leon nickte langsam. Sie hatte versucht, sich zu schützen – und ihn.
    „Es tut mir leid“, wiederholte sie. „Ich hätte es dir sagen sollen, ich hätte dich nicht einfach so zurücklassen dürfen. Nach allem, was du für mich getan hast, ich – ich war dir zumindest die Wahrheit schuldig.“
    Das Schuldgefühl und die Scham in ihren Augen waren etwas, das sich nicht vortäuschen ließ. Leon fasste nach ihrer Hand, war bereit, ihr zu sagen, dass er verstand und ihr keine Vorwürfe machte –
    – als von draußen ein widerhallender Schlag ertönte. Der ganze Aufzug erzitterte. Es war nur ein leichtes Beben, aber es reichte, um sie beide in Anspannung zu versetzen.
    „Wahrscheinlich eine unebene Stelle im Schienenverlauf … “, meinte Leon, und Ada nickte, wobei sie ihn mit einer Intensität betrachtete, die ihn sich angenehm unangenehm fühlen ließ. Wärme breitete sich in seinem ganzen Körper aus –
    BAMM !
    Ada flog von der Bank, wurde zu Boden geschleudert, als ein gewaltiges, gekrümmtes Ding die Wand durchschlug, durch die metallene Flanke der Kabine krachte, als bestünde sie lediglich aus Papier. Es war eine Faust, eine Faust mit knöchernen Krallen, jede fast dreißig Zentimeter lang, und von den Klauen tropfte –
    „Ada!“
    Die riesige Hand zog sich zurück, die blutigen Krallen rissen weitere Löcher in die Metallwand. Leon ließ sich zu Boden fallen, packte Adas schlaffen Körper und zog sie in die Mitte des Vehikels. Ein furchtbarer Schrei schnitt durch die draußen vorbeitreibende Dunkelheit – es war derselbe wütende Schrei, den sie auf dem Revier gehört hatten, nur noch lauter, noch brutaler und noch weniger menschlich als zuvor.
    Leon hielt Ada mit seinem gesunden Arm fest, spürte, wie warmes Blut aus ihrer rechten Seite rann, spürte ihr totes Gewicht an seiner sich hebenden und senkenden Brust.
    „Ada, wach auf! Ada!“
    Nichts. Er legte sie sanft auf den Boden, dann zog er an dem blutigen Loch im Stoff ihres Kleides, direkt über ihrer Hüfte. Blut quoll aus zwei tiefen Stichwunden – unmöglich zu sagen, wie schlimm es war. Er riss die unteren paar Zentimeter ihres kurzen Kleides ab und presste das Material gegen die Wunde …
    … und das Monster brüllte abermals, doch der Zorn in seinem kehligen Heulen war nichts im Vergleich zu dem, was Leon empfand, während er in Adas regloses, ausdrucksloses Gesicht hinabsah. Er zog ihr enges Kleid so gut er konnte über den provisorischen Verband, dann stand er auf und schnallte die Remington los.
    Ada hatte sich um ihn gekümmert, hatte ihn beschützt, als er sich nicht selbst hatte beschützen können. Grimmig lud Leon die Shotgun, und er verspürte keinerlei Schmerz mehr, als er sich bereit machte, sich dafür zu revanchieren.
    Als sie an einem Punkt anlangten, an dem es nicht mehr weiterzugehen schien, war es Sherry, die herausfand, wo ihre Mutter hingegangen sein musste. Sie waren in einen weiteren düsteren, kavernenartigen Raum gegangen, der jedoch nur eine Tür besaß – es schien keinen anderen Ausgang zu geben, es sei denn, Annette war von dem erhöhten Boden gesprungen und durch die lichtlose Leere, die ringsum herrschte, weitergelaufen.
    Sie standen am Rande der Dunkelheit, versuchten, in

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