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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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sich, wer Rockfort wohl angegriffen haben mochte und warum. Rodrigo hatte etwas über eine Spezialeinheit gesagt, aber wenn das stimmte, stellte sich die Frage, wessen Befehlen diese Truppe folgte? Umbrella schien also durchaus Feinde zu haben, und das war fraglos eine gute Nachricht – aber der Angriff auf die Insel war dennoch eine Tragödie. Gefangene und Angestellte waren gestorben, und das T-Virus – und vielleicht auch das G-Virus und Gott weiß, wie viele andere – machten keinen Unterschied zwischen Schuldigen und Unschuldigen.
    Claire erreichte die schlichte Holztür der Hütte. Die Neunmillimeter schussbereit drückte sie die Tür auf – und schloss sie sofort wieder, als sie dahinter zwei Virusträger entdeckte, die um einen Tisch herum schlurften. Eine Sekunde später prallte etwas gegen die Tür und ein tiefes, Mitleid erregendes Stöhnen drang hindurch.
    Dann also den Weg entlang. Claire bezweifelte, dass der von sich selbst so überzeugte Steve irgendjemanden am Leben gelassen hätte, wäre er in die Hütte gegangen, außerdem hätte sie die Schüsse gehört …
    Es sei denn, sie haben ihn zuerst erwischt.
    Es gefiel Claire nicht, aber die bittere Wahrheit ihrer Lage sah einfach so aus, dass sie es sich nicht leisten konnte, Munition darauf zu verschwenden, das herauszufinden. Sie würde dem Weg folgen, nachsehen, wohin er führte … und wenn sie Steve dann nicht fand, war er eben auf sich allein gestellt. Sie wollte das Richtige tun, aber ebenso sehr war sie darauf bedacht, ihren eigenen Hintern zu retten. Sie musste zurück nach Paris, zu Chris und den anderen, was sie ganz sicher nicht schaffen würde, wenn sie ihre Munition verjubelte und als Imbiss für Kannibalen endete.
    Sie ging die Veranda entlang, alle Sinne auf Empfang geschaltet, und näherte sich dem Ende des Gebäudes. Sie hatte den Zombiehund keineswegs vergessen und lauschte auf das Trappeln von Krallen auf dem Boden, auf das schwere Hecheln, an das sie sich von ihrer früheren Erfahrung in Raccoon her noch erinnerte. Die feuchte, kühle Nacht war still, eine frische Brise wehte über den Hof, und das einzige Atemgeräusch, das Claire hörte, war ihr eigenes.
    Sie warf einen raschen Blick um die Ecke der Hütte. Nichts, nur der Leichnam eines Mannes, der halb im niedrigen Zwischenraum unter der Hütte und halb im Freien lag, etwa fünf Meter entfernt. Weitere zehn Meter dahinter bog der Weg sehr zu Claires Erleichterung abermals nach rechts ab – diesen Teil hatte sie durch das abgesperrte Tor hindurch gesehen, und da war er leer gewesen.
    Dann muss er also durch diese Tür in der Westmauer gegangen sein … Es war beruhigend, sich einer Tatsache sicher sein zu können, wenn es mit Umbrella zu tun hatte. Claire ging den Weg entlang und überlegte, was es wohl bedurfte, um diesen Macho-Typen dazu zu bewegen, bei ihr zu bleiben. Vielleicht sollte sie ihm von Raccoon erzählen und ihm klar machen, dass sie einige Übung im Umgang mit Umbrella-Katastrophen hatte …
    Claire war gerade im Begriff, über den Oberkörper des daliegenden Leichnams zu steigen, als dieser sich bewegte.
    Sie sprang zurück, die Pistole auf den blutigen Kopf des Mannes gerichtet. Ihr Herz hämmerte – aber sie stellte fest, dass er wirklich tot war, dass stattdessen jemand oder etwas ihn an den Beinen in die Schatten des Kriechbodens unter der Hütte zerrte, mit kräftigen, regelmäßigen Ruckbewegungen …
    Wie ein Hund, der sich mit etwas Schwerem im Maul zurückzieht.
    Nach diesem Gedanken dachte Claire gar nichts mehr, sprang nur ihrem Instinkt gehorchend über den Toten hinweg und rannte davon, sich bewusst, dass der Hund – wenn es denn einer war – nicht für immer abgelenkt sein würde. Die Erkenntnis, dass er weniger als einen Meter entfernt gewesen war, verlieh ihr zusätzliches Tempo. Sie bog um die Ecke. Ihre Stiefel patschten auf den feuchten, hart gebackenen Erdboden. Sie pumpte mit den Armen. Zombies waren langsam, unkoordiniert – die Hunde jedoch, die sie und Leon gesehen hatten, waren bösartig und blitzschnell. Nicht einmal bewaffnet hatte sie ein Interesse daran, sich auch nur einem von ihnen zu stellen – ein einziger Biss genügte, und sie war ebenfalls infiziert.
    Arrruuuuu!
    Das glucksende Heulen kam von weiter entfernt, drang nicht aus dem Kriechboden unter der Hütte, sondern von irgendwo aus dem vorderen Bereich des Hofes.
    Scheiße, wie viele mögen das sein? Egal, sie war fast am Ziel, ihre Rettung lag links vor ihr. Sie

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