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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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diese speziellen Monster unbeabsichtigt erschaffen, alptraumhafte wandelnde Tote, die geradewegs einschlägigen Filmen entsprungen zu sein schienen, und es hieß töten oder getötet werden, es gab keine andere Wahl.
    Nur, dass sie vor nicht allzu langer Zeit noch Menschen waren. Menschen, die Familien und ein Leben hatten, die es nicht verdienten, auf solch schreckliche Weise zu sterben, ganz gleich, welche Untaten sie auch begangen haben mochten. Claire sah hinab auf die armen verbrannten Leiber, und ihr wurde fast schlecht vor Mitleid – und von dem leisen, aber beharrlichen, fiebrigen Hass auf Umbrella.
    Claire schüttelte den Kopf und gab sich alle Mühe, es gut sein zu lassen; sie durfte nicht zulassen, dass all dieser Schmerz sie in einem entscheidenden Moment beeinträchtigte und zögern ließ. Wie ein Soldat im Krieg konnte sie es sich nicht erlauben, den Feind zu vermenschlichen … wenn sie auch keinen Zweifel daran hatte, wer der wahre Feind war. Und sie hoffte inbrünstig, dass die Führer von Umbrella für alles, was sie getan hatten, in der Hölle schmoren würden.
    Weil sie nicht noch einmal überrascht werden wollte, überprüfte sie das Dunkel des Durchgangs sorgfältig. Im hinteren Teil des Zwingers stand eine echte Guillotine, und wie es aussah, war sie mit echtem Blut befleckt. Der bloße Anblick ließ Claire schaudern; er erinnerte sie an Chief Irons vom RPD und seinen geheimen Kerker. Irons war der lebende Beweis dafür gewesen, dass Umbrella seine Undercover-Mitarbeiter keinem Psychotest unterzog.
    Hinter dem furchtbaren Hinrichtungsgerät lag eine Tür, aber Steve war sicher nicht diesen Weg gegangen, nicht an den eingesperrten Zombies vorbei. Neben dem Zwinger befand sich ein Schott aus Metall, aber es ließ sich nicht aufschieben … und daneben war die einzige Tür, durch die Steve gegangen sein konnte, weil der Durchgang seitlich davon in einer Sackgasse endete.
    Claire ging auf die Tür zu. Mit einem Mal fühlte sie sich sehr müde und sehr alt, ihre Emotionen schienen aufgebraucht zu sein. Sie überprüfte die Pistole und griff nach der Klinke. Wie geistesabwesend fragte sie sich, ob sie ihren Bruder je wiedersehen würde. Manchmal empfand sie es als gewaltige Bürde, an ihrer Hoffnung festzuhalten, die noch um so schwerer wog, da Claire sie nicht ablegen konnte – nicht einmal für einen kurzen Augenblick.
    Steve zuckte zusammen, als er das Krachen hörte, das von draußen hereindrang. Reflexartig sah er sich in dem kleinen, vollgestopften Büro um, als erwarte er, dass die Wände einstürzten. Nach ein paar Herzschlägen entspannte er sich in der Annahme, dass es sich nur um eine weitere durch die Hitze ausgelöste Explosion gehandelt hatte, nichts, was ihm Sorge bereiten musste. Seit dem Angriff brannten überall auf dem Gefängnisgelände Feuer, die hier und da etwas Brennbares erfassten, Kanister mit Sauerstoff, Kerosin oder ähnlichem, und dann kam es zu Explosionen.
    Einer solchen Explosion verdankte er es sogar, dass er noch am Leben war – er war vom herumfliegenden Trümmerstück einer Wand ausgeknockt worden, als ein Ölfass hochgegangen war, und der Schutt hatte ihn vollständig zugedeckt und verborgen. Als er schließlich wieder zu sich kam, war das große Zombiefressen weitgehend vorüber gewesen, die meisten Gefängniswärter und Gefangenen bereits tot …
    Die Richtung, die seine Gedanken nahmen, gefiel ihm nicht. Er konzentrierte seine Aufmerksamkeit wieder auf den Computerbildschirm und das darauf dargestellte Dateienverzeichnis, auf das er gestoßen war, als er nach einer Karte von der Insel gesucht hatte. Irgendein Volltrottel hatte das Passwort auf einen Haftnotizzettel geschrieben, ihn an den Computer geklebt und Steve damit problemlosen Zugriff auf ein paar offenbar geheime Unterlagen ermöglicht. Zu dumm, dass das meiste davon so langweilig wie Selters war – Gefängnisbudgetierungen, Namen und Daten, die ihm nichts sagten, Informationen über eine Speziallegierung, die von Metalldetektoren nicht erkannt werden konnte … nun, das wenigstens war einigermaßen interessant, bedachte man, dass er durch einen Kontroll-Metalldetektor hatte gehen müssen, um in das Büro zu gelangen; aber drei, vier gut platzierte Kugeln in die Apparatur hatten dieses Problem gelöst. Und das war gut so, denn er hatte in einer Schreibtischschublade einen der Emblemschlüssel für das Haupttor gefunden, was auf dem Rückweg ganz sicher einen Alarm ausgelöst hätte.
    Alles, was ich

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