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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Scham, weil er ohne wirklichen Grund ausgerastet war. Er konnte spüren, wie ihm die Tränen kamen, was seine Demütigung nur noch verstärkte, aber er würde nicht wie ein Baby vor ihr heulen, unter keinen Umständen. Bevor sie etwas sagen konnte, drehte er sich um und rannte davon, puterrot im Gesicht.
    „Steve, warte!“
    Er schlug die Bürotür hinter sich zu und lief weiter, wollte nur weg von hier. Zum Teufel mit der Karte, ich hab den Schlüssel, mir fällt schon was ein, und ich werde alles umbringen, was mich aufzuhalten versucht!
    Er rannte den langen Gang hinunter, an dem defekten Metalldetektor vorbei und hinaus, die Waffe schussbereit in der Hand. Ein Teil von ihm war bitter enttäuscht, als er den Zwinger passierte und zweimal fast über feuchte, rauchende Körperteile stolperte – es gab nichts zu erschießen, niemanden, den er ins Jenseits befördern konnte, nichts, was ihm hätte helfen können, nicht mehr zu fühlen, was er fühlte.
    Er jagte durch die Tür, die hinter dem Quartierhaus ins Freie führte, und machte sich daran, um das lange Gebäude herumgehen. Er schwitzte, sein Herz hämmerte, sein dickes Haar klebte ihm trotz der kalten Luft auf der Kopfhaut – und er war so auf seinen widersinnigen Ärger konzentriert, den Zwang zu rennen, dass er nichts kommen sah oder hörte, bis es beinahe zu spät war.
    Wamm!
    Etwas traf ihn von hinten und stieß ihn nach vorne. Er fiel und rollte sich sofort auf den Rücken. Plötzliches, tödliches Entsetzen sperrte alles andere aus – und da waren zwei von ihnen, zwei der Gefängniswachhunde. Einer kehrte in einem Bogen zurück, nachdem er ihn angesprungen hatte, der andere knurrte tief in der Kehle, während er steifbeinig und mit gesenktem Kopf näher kam.
    Herrgott, schau sich die einer an …
    Sie waren einmal Rottweiler gewesen, aber jetzt nicht mehr. Sie waren infiziert. Steve erkannte es an ihren glasigen, roten Augen und an den triefenden Schnauzen, an den merkwürdigen neuen Muskelsträngen, die sich unter dem fast schleimig wirkenden Fell spannten und bündelten. Und zum ersten Mal seit dem Angriff wurde Steve das volle Ausmaß von Umbrellas Irrsinn – ihrer geheimen Experimente und der albernen Spionagefilm-Mentalität – richtig bewusst. Steve mochte Hunde, viel mehr, als er die meisten Menschen mochte, und was man diesen beiden armen Geschöpfen angetan hatte, war einfach nicht fair.
    Nicht fair – falscher Ort zur falschen Zeit, ich hab nichts von all dem verdient, ich hab nichts Verkehrtes getan …
    Er merkte nicht einmal, dass sich sein Mitleid auf ein neues Objekt verlagert hatte, auf ihn selbst. Er hatte keine Zeit, es sich bewusst zu machen. Seit er sich auf den Rücken gerollt hatte, war noch keine Sekunde vergangen, und die Hunde machten sich zum Angriff bereit.
    Binnen einer weiteren Sekunde war es vorbei – das war genau die Zeit, die Steve brauchte, um abzudrücken, sich zu drehen, und wieder abzudrücken. Beide Tiere gingen augenblicklich zu Boden, das erste hatte die Kugel in den Kopf bekommen, das zweite in die Brust. Der zweite Hund entließ ein einzelnes Winseln, vor Schmerz, Angst oder Überraschung, bevor er im Schlamm zusammenbrach, und dieser Laut vervielfachte Steves Hass auf Umbrella noch. Unablässig wiederholte sich in seinem Kopf der Gedanke, wie unfair das alles war. Er kam mühsam auf die Beine und verfiel in einen stolpernden Lauf. Er hatte den Schlüssel zum Gefängnistor. Er war nicht mehr ihr Gefangener.
    Zeit, es ihnen zurückzuzahlen , dachte er grimmig, und plötzlich hoffte er, betete er, dass ihm einer von ihnen über den Weg laufen möge, einer dieser kranken Arschlochhurensöhne, die für Umbrella arbeiteten und die Entscheidungen fällten. Vielleicht würde es ihm ein bisschen besser gehen, wenn er sie um den Tod betteln hörte.

VIER
    Im Hinterzimmer des geheimen Unterschlupfs in Paris waren Chris Redfield und Barry Burton mit Nachladen beschäftigt, still und angespannt. Keiner von beiden sprach ein Wort. Die letzten zehn Tage waren schlimm gewesen – die Ungewissheit, was mit Claire geschehen war, die Ungewissheit, ob Umbrella sie am Leben gelassen hatte …
    … hör auf! , verlangte Chris’ innere Stimme mit Nachdruck. Sie ist noch am Leben, sie muss noch am Leben sein. Die einzige andere Möglichkeit auch nur in Erwägung zu ziehen, war schlicht unvorstellbar.
    Das sagte er sich jetzt seit zehn Tagen, und allmählich fruchtete es nicht mehr. Es war schlimm genug gewesen zu hören, dass

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