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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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offenen Gefängnistor bis zu ein paar herumliegenden Patronenhülsen unweit der Villa und zwei weiteren toten Hunden geführt hatte. Für einen innerlich offenbar so instabilen jungen Mann war er ein überraschend guter Schütze …
    Warum mache ich mir dann so viel Mühe, um ihm zu helfen? , dachte sie säuerlich, immer noch dastehend. Er will meine Hilfe nicht, scheint sie auch nicht zu brauchen, und es ist ja nun nicht so, als hätte ich nichts anderes zu tun.
    Als er sie so überraschend allein gelassen hatte, war sie ihm nicht sofort gefolgt, weil sie die Nachricht an Leon so schnell wie möglich absetzen wollte. Außerdem hatte sie sich dazu verpflichtet gefühlt, das Büro rasch nach irgendwelchen Medikamenten zu durchsuchen, etwas, das Rodrigo helfen konnte. Aber sie hatte nichts Nützliches gefunden …
    „Hilfe! Hilf miiiir!“ Ein gedämpfter Schrei, der von irgendwoher aus dem Gebäude drang.
    Steve?
    „Lass mich raus! Hallo! Zu Hilfe!“
    Claire rannte bereits mit erhobener Waffe auf die Tür in der Ecke zu. Sie rammte die Schulter gegen das massive Holz, und die Tür öffnete sich krachend in einen langen Flur. Steve rief abermals, vom anderen Ende des Ganges her. Claire zögerte nur so lange, wie sie brauchte, um festzustellen, dass sich die drei Leichen, die auf dem Fliesenboden lagen, nicht erheben würden. Dann stürmte sie weiter, den Blick auf die Tür direkt voraus gerichtet, die sie für die richtige hielt.
    „Hilfe!“
    Herrgott, was geschieht nur mit ihm? Er klang völlig panisch, seine Stimme schrill.
    Claire erreichte das Ende des Flures, drückte gegen die Tür und stürmte hindurch, beschrieb mit der Waffe einen Bogen, der den ganzen Raum abdeckte – und sah nichts, nur ein Zimmer mit Vitrinen und Polsterstühlen. Irgendwo summte ein Alarmton, aber sie erkannte nicht, was ihn verursachte.
    Links, eine Bewegung. Claire kreiselte herum, hielt fieberhaft nach einem Ziel Ausschau – und sah, dass dort ein Film auf eine kleine Leinwand projiziert wurde, lautlos und flackernd. Zwei hübsche blonde Kinder, ein Junge und ein Mädchen, blickten einander fest in die Augen. Der Junge hielt etwas fest, etwas Zuckendes …
    Eine Libelle, und er –
    Claire sah angewidert weg. Der Junge riss dem sich windenden Insekt die Flügel aus und lächelte dabei, beide lächelten sie.
    „Steve!“ Warum rief er denn nicht mehr, um klarzumachen, wo war er? Sie war im falschen Raum, musste es sein …
    „Claire? Claire, hier drinnen! Mach die Tür auf!“
    Seine Stimme drang hinter der Leinwand hervor. Claire rannte durch das Zimmer, suchte die Wand ab. Beiläufig bekam sie mit, dass die beiden Kinder die gequälte Libelle in einen Behälter voller Ameisen fallen ließen und zusahen, wie das verkrüppelte Insekt zu Tode kam.
    „Welche Tür, wo?“, rief Claire und fuhr mit beiden Händen hektisch über die Wand, drückte gegen eine Glasvitrine, zog an der Leinwand …
    … und diese schnurrte nach oben und verschwand in einem Schlitz. Dahinter befanden sich eine Konsole, ein Keyboard und sechs Bildwürfel in zwei Dreier-Reihen, darunter jeweils ein Schalter.
    „Claire, tu doch was! Ich verbrenne!“
    „Was soll ich tun, wie bist du da reingekommen? Steve!“
    Keine Antwort. Sie konnte die wachsende Verzweiflung in ihrer Stimme hören, konnte spüren, wie sie sich bis in ihren Kopf vor fraß …
    Konzentrier dich. Los, mach schon.
    Claire gebot der Panik Einhalt, lauschte der klaren Stimme ihres Verstandes, der Stimme der Vernunft. Wenn sie in Panik verfiel, würde Steve sterben.
    Es gibt keine Tür. Aber da ist eine Konsole mit Würfeln.
    Ja, das war es, das war der Schlüssel. Steve flehte sie ein weiteres Mal an, etwas zu tun, aber Claire schaute nur auf die Würfel, konzentrierte sich. Sie unterscheiden sich voneinander. Ich sehe ein Boot, eine Ameise, eine Schusswaffe, ein Messer, eine Schusswaffe, ein Flugzeug …
    Sie unterschieden sich nicht alle voneinander, es gab zwei Schusswaffen, eine halbautomatische Pistole und einen Revolver, die Schalter waren mit „C“ und „E“ beschriftet. Ansonsten stimmte nichts überein, und Claires erster Gedanke war, dass diese Anordnung hier sie an einen dieser Grundschultests erinnerte, bei denen man herausfinden musste, welche beiden Objekte zusammengehörten. Ohne ihre Überlegung zu hinterfragen, streckte Claire die Hand vor und drückte die beiden Schalter. Beide Würfel leuchteten auf …
    … und rechts von ihr glitt ein Schaukasten aus der Wand hervor.

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