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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Der summende Alarmton verstummte, und aus der Wand strömte eine Woge trockener Backofenhitze und spülte über sie hinweg. Eine halbe Sekunde später taumelte Steve heraus und fiel auf die Knie, Arme und Gesicht krebsrot. Er hielt ein Paar zusammenpassender Handfeuerwaffen, die aussahen wie vergoldete Luger-Pistolen.
    Schätze, ich habe mich für die richtigen Würfel entschieden.
    Claire beugte sich über Steve, versuchte sich an die Symptome eines Hitzschlags zu erinnern – Schwindelgefühl und Übelkeit, glaubte sie. „Bist du okay?“
    Steve blickte zu ihr auf. Mit seinen roten Wangen und dem etwas verlegenen Gesichtsausdruck ähnelte er in erster Linie einem kleinen Jungen, der zu viel Sonne abbekommen hat. Dann grinste er, und der Eindruck verging.
    „Wo warst du denn so lange?“, krächzte er und stemmte sich auf die Beine.
    Claire versteifte sich und verzog das Gesicht. „Och, bitte, bitte, nichts zu danken.“
    Sein Grinsen wurde weicher, er zog den Kopf ein und schob sich dichte Haarsträhnen aus der Stirn. „Tschuldigung … und das von vorhin tut mir auch Leid. Danke, ehrlich!“
    Claire seufzte. Da hatte sie gerade entschieden, dass er ein völliges Arschloch sei, und dann entschied er sich, nett zu sein.
    „Und guck mal, was ich habe“, sagte er, riss beide Pistolen hoch und zielte auf eine der Glasvitrinen. „Die hingen da hinten an der Wand, geladen und alles. Cool, was?“
    Sie musste dem plötzlichen Impuls widerstehen, ihn an den Schultern zu packen und durchzurütteln, damit er zu Verstand kam. Er hatte Mut, das musste sie ihm lassen, und er besaß offenkundig wenigstens marginale Überlebenstalente … aber begriff er denn nicht, dass er gestorben wäre, wenn sie ihn nicht um Hilfe hätte rufen hören?
    Dieses Haus ist wahrscheinlich voller Todesfallen. Was mach ich bloß, damit er nicht wieder wegläuft?
    Sie beobachtete ihn, als er so tat, als schieße er auf ein Bücherregal, und fragte sich beiläufig, ob das ganze Macho-Gehabe nicht einfach nur seine Art war, mit Angst umzugehen – und dabei fiel ihr eine Möglichkeit ein, von der sie glaubte, dass sie sogar funktionieren könnte.
    Er will den harten Kerl markieren, also lass ihn einfach. Schmeichle seinem Ego.
    „Steve, ich verstehe ja, dass du nicht nach einem Partner suchst, aber ich hätte schon gern einen“, sagte sie und gab sich alle Mühe, ehrlich zu klingen. „Ich … ich will da draußen nicht allein sein.“
    Sie konnte regelrecht sehen, wie ihm die Brust schwoll, und war sehr erleichtert. Sie wusste, dass es geklappt hatte, noch bevor er etwas sagte. Sie hatte aber auch ein schlechtes Gewissen, weil sie ihn so manipulierte – aber nur ein bisschen; schließlich war es zu seinem Besten.
    Und es ist ja auch nicht gelogen. Ich will wirklich nicht allein da draußen sein.
    „Schätze, du kannst dich an mich dranhängen“, sagte er jovial. „Ich meine, wenn du Angst hast.“
    Sie lächelte nur, die Zähne aufeinander gepresst, eisern bemüht, nicht den Mund zu öffnen, um ihm zu danken – weil sie nicht wusste, was ihr wirklich über die Lippen gekommen wäre.
    „Und ich weiß auch, wie ich uns hier rauskriege“, ergänzte er, wobei ihm sein Angeber-Gehabe abhanden kam und seine jugendliche Begeisterung durchbrach. „Unter der Theke am Empfang ist eine kleine Karte, derzufolge sich direkt westlich von hier ein Dock befindet und irgendwo dahinter ein Flugplatz. Das heißt, wir haben die freie Wahl. Aber meine Fähigkeiten als Pilot sind nicht so umwerfend, deshalb stimme ich für eine kleine Kreuzfahrt. Wir können gleich losgehen.“
    Vielleicht hat te sie ihn ja ein wenig unterschätzt. „Wirklich? Toll, das ist … “ Claire verstummte. Rodrigo, sie durfte Rodrigo nicht vergessen. Gemeinsam könnten wir ihn vielleicht zum Dock schaffen …
    „Könntest du erst mit mir zurück zum Gefängnis gehen?“, fragte sie. „Der Mann, der mich aus der Zelle gelassen hat, ist noch dort, und er ist ziemlich schlimm verletzt … “
    „Einer der Gefangenen?“, wollte Steve wissen. Er war plötzlich ganz Ohr.
    Oje . Sie konnte lügen, aber er würde die Wahrheit sehr schnell herausfinden. „Äh, ich glaube nicht … aber er hat mich freigelassen, und ich hab irgendwie das Gefühl, dass ich ihm was schulde … “
    Steves Miene verdüsterte sich, und sie fügte rasch hinzu: „Und es wäre … ähm … ehrenwert , denke ich, ihm wenigstens einen Erste-Hilfe-Kasten zu bringen, weißt du?“
    Er biss nicht an. „Vergiss

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