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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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mit Sicherheit auf den Hispano wartet. Ich frage mich, was er tun wird, wenn sein Freund Symptome zu zeigen beginnt. Wenn er anfängt, sich zu verändern.
    Wahrscheinlich würde er versuchen, ihn aus irgendeinem albernen Ehrgefühl heraus zu retten – was sein Verderben sein würde. Sie waren wirklich alle so gut wie tot. Erstaunt, wie berechenbar sie doch waren, schüttelte Nicholai den Kopf und ging, um sich Wersbowskis Munitionspack zu sichern.

FÜNF
    Auf ihrem Weg zu der Bar, die den Namen Jack trug, glaubte Jill Gewehrfeuer zu hören.
    Sie verhielt in der Gasse, die sie schließlich zum Hintereingang der Kneipe führen würde, und neigte den Kopf zur Seite. Es klang nach Schüssen aus Schnellfeuerwaffen, aber es war zu weit entfernt, als dass sie sich dessen hätte sicher sein können. Dennoch stieg ihr Mut ein wenig bei dem Gedanken, vielleicht doch nicht allein zu kämpfen, und dass Hilfe unterwegs sein könnte.
    Na klar. Eine Hundertschaft von den Guten ist gelandet, mit Bazookas, Schutzimpfung und obendrein vielleicht noch einem Steak mit meinem Namen drauf. Sie sind alle gut aussehend, ehrlich und Junggesellen mit College-Abschluss und makellosen Zähnen …
    „Wie wär’s, wenn wir versuchten, in der Realität zu bleiben?“, sagte sie leise und war erleichtert, dass sie ziemlich normal klang, selbst in der schattenhaften Stille dieser Gasse. In dem Lagerhaus war ihr ziemlich kalt gewesen, selbst nachdem sie in dem Büro im Obergeschoss eine Thermoskanne mit noch warmem Kaffee gefunden hatte. Aber die Vorstellung, die tote Stadt noch einmal allein durchqueren zu müssen …
    G enau das muss ich tun! , dachte sie fest. Also werde ich es auch tun . Wie es ihr lieber, eingebuchteter Vater auszudrücken pflegte: „Sich zu wünschen, die Dinge lägen anders, ändert nichts.“
    Sie ging ein paar Schritte weiter und blieb stehen, als sie noch etwa anderthalb Meter von der Stelle entfernt war, an der sich die Gasse verzweigte. Rechts lag eine Reihe von Straßen und Gassen, die sie tiefer in die Stadt hineinführen würden – wenn sie nach links ging, würde sie einen winzigen Hof passieren, von dem aus ein Weg direkt zur Bar führte. Vorausgesetzt, sie kannte diese Gegend so gut, wie sie es sich einredete.
    Jill schob sich näher auf die Kreuzung zu. Sie bewegte sich so leise, wie sie nur konnte, immer mit dem Rücken an der Wand. Es war still genug, dass sie einen schnellen Blick rechts die Gasse hinunter riskieren konnte, die Waffe im Anschlag … Alles klar. Sie veränderte ihre Position, überquerte seitwärts den verlassenen Weg, um in die Richtung zu spähen, in die sie sich wenden wollte …
    … und hörte es: Uunnh! Das leise, sehnsuchtsvolle Heulen eines männlichen Infizierten, der halb im Schatten verborgen war, vielleicht vier Meter entfernt. Jill visierte den dunkelsten Teil des Schattens an und wartete bedrückt darauf, dass er in ihr Blickfeld trat, wobei sie sich ins Bewusstsein rief, dass er kein Mensch mehr war. Sie wusste das, wusste es seit dem, was in der Spencer-Villa passiert war, aber sie empfand immer noch Mitleid und Trauer, wenn sie einen von ihnen ausschalten musste. Sich zu sagen, dass jeder Zombie hoffnungslos verloren war, erlaubte ihr zugleich, Erbarmen mit ihnen zu haben.
    Selbst das schlurfende, verwesende Ding , das jetzt in ihr Blickfeld wankte, war einmal ein Mensch gewesen. Sie ließ nicht zu, konnte es nicht zulassen, dass sie darüber zu gefühlsduselig wurde, aber wenn sie jemals vergaß, dass die Zombies mehr Opfer als Monster waren, würde sie einen grundlegenden Bestandteil ihrer eigenen Menschlichkeit verlieren.
    Ein einziger Schuss in seine rechte Schläfe, und das Wesen brach in einer Lache seiner eigenen stinkenden Flüssigkeiten zusammen. Es befand sich in einem sehr weit fortgeschrittenen Stadium. Seine Augen waren trüb, das graugrüne Fleisch löste sich bereits von den aufgeweichten Knochen. Jill musste durch den Mund atmen, als sie über den Toten hinwegstieg. Dabei achtete sie sorgsam darauf, ihn nicht mit ihren Stiefeln zu berühren.
    Ein weiterer Schritt, und sie schaute hinunter auf den Hof, wo sie zwei weitere Zombies bemerkte – und einen Schemen, der blitzschnell in die Gasse eintauchte, sich in Richtung der Bar bewegte. Der Schatten war zu schnell, um ein Virusträger sein zu können. Jill erhaschte nur einen flüchtigen Blick auf Hosen in Tarnfarbe und schwarze Kampfstiefel, aber es reichte, um ihr zu bestätigen, worauf sie gehofft hatte –

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