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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Bucht, eine auf dem Balkon, die andere grenzte auf der tiefer gelegenen Ebene an den Frachtaufzug. Wenn es ihm gefiel, würde Claire Redfield sterben. Gewiss, sie war nicht wichtig, ihr Tod so bedeutungslos, wie es ihr Leben sicher auch gewesen war – aber es war die Kontrolle, die zählte, seine Kontrolle.
    Und der Schmerz, die erlesenen Qualen, der Ausdruck in ihren Augen, wenn sie erkennt, dass das Ende ihres Daseins naht …
    Alfred kontrollierte seinen Körper so strikt, wie er sein Leben kontrollierte. Er war stolz auf seine Fähigkeit, seine sexuellen Gelüste zu beherrschen, nichts zu empfinden, so lange er es nicht wollte – aber der bloße Gedanke an Claires Tod entfachte in ihm eine Leidenschaft, die über körperliche Lust hinausging, über Worte und sogar über den simplen Horizont menschlichen Bewusstseins.
    Alexia kennt dieses Gefühl , dachte Alfred. Er war sicher, dass seine schöne Schwester ebenfalls zusah, dass sie verstand, was nicht zu erklären war. Claires Tod würde sie einander so nahe bringen, wie es zwei Menschen nur sein konnten – das war das Wunder ihrer Beziehung, der Höhepunkt des Vermächtnisses der Ashfords.
    Er konnte sich nicht länger beherrschen. Als Claire einen weiteren vorsichtigen Schritt zur Mitte des Raumes hin tat, verriegelte er zuerst die Tür, durch die sie gekommen war – womit er ihr den Fluchtweg abschnitt – , und dann drückte er den Knopf, der den Rollladen im zweiten Stock öffnete.
    Noch im selben Augenblick glitt der schmale Metallrollladen auf, keine drei Meter von der Stelle entfernt, an der Claire stand – und als sie nach hinten taumelte, um Distanz zwischen sich und die noch unbekannte Bedrohung zu bringen, trat ein voll ausgewachsener, angriffsbereiter Bandersnatch heraus.
    Die Kreatur war wunderschön, an die zweieinhalb Meter groß, ihr Gesicht das eines grinsenden Totenschädels, der Kopf bedrohlich gesenkt. Der unverhältnismäßig große Oberkörper unterstützte die Primärwaffe des Wesens – den rechten Arm, der so dick war wie eines seiner baumstammartigen Beine, im Ruhezustand länger als die Hälfte seiner Gesamtkörpergröße, die Handspanne so gewaltig, dass sie die komplette Brust eines gewöhnlichen Menschen bedecken konnte. Der linke Arm war verkrüppelt, winzig, unförmig, aber ein Bandersnatch brauchte nur einen.
    Alfred hatte auf einen Aufschrei von Claire gehofft, einen Fluch oder ein Kreischen, aber sie zog sich nur still auf vermeintlich sichere Distanz zurück. Und sie eröffnete fast augenblicklich das Feuer.
    Der Bandersnatch brüllte, ein raues, kehliges Kreischen, und dann vollführte er seinen Trick. Alfred hatte ihn schon ein Dutzend Mal gesehen, aber er konnte einfach nicht genug davon bekommen.
    Der gewaltige rechte Arme fuhr auf Claire zu, die etwa fünf Meter entfernt stand. Die künstlich erschaffenen Muskeln verlängerten sich, die elastischen Sehnen und Bänder wurden gedehnt …
    … und fast mühelos schlug er Claire zu Boden. Mit ausgebreiteten Gliedern lag das Mädchen da, und der Arm des Bandersnatches schnellte wieder zurück.
    Ja, o ja!
    So schnell sie konnte robbte Claire rücklings nach hinten und stoppte erst, als sie die Wand berührte. Alfred zoomte auf ihr Gesicht und sah, dass sich ein feiner Schweißfilm darüber gelegt hatte. Aber immer noch zeigte sie keine Regung, die über gespannte Aufmerksamkeit hinausging. Sie kam auf die Füße und schob sich an der Wand entlang. Sie bewegte sich schnell und wollte offenbar verhindern, dass der nächste Hieb der Kreatur sie vom Balkon schleuderte.
    Alfred grinste und ignorierte die Enttäuschung, die ihr mangelndes Entsetzen ausgelöst hatte. In ein paar Sekunden würde sie das Ende der Mauer erreicht und sich in eine Ecke manövriert haben.
    Und dann eine Reihe von Hieben, die sie an der Wand zu Tode prügeln … oder ein schlichter Genickbruch, ein Griff um ihren Kopf und ein einzelner, harter Ruck … oder wird er mit ihr spielen und sie herumwerfen wie eine von Alexias Stoffpuppen?
    Alfred beugte sich neugierig vor, änderte den Aufnahmewinkel einer der Kameras, sah zu, wie das zum Tode verurteile Mädchen seine Waffe hob, trotz ihrer hoffnungslosen Lage sorgfältig zielte und …
    Bamm!
    Der Bandersnatch kreischte, übertönte sogar den Schuss und schüttelte wild den Kopf. Dunkle Flüssigkeiten ergossen sich über sein Gesicht. Er bespritzte die Wände des Balkons mit Blut und anderen Dingen und versuchte verzweifelt, seinen Arm zu heben, um nach

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