Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter
Augen ertragen müssen, den enttäuschten Unterton in ihrer süßen Stimme, wenn sie ihm versicherte, dass sie es verstand.
Das Einzige, was sein Schamgefühl übertraf, war ein neu entwickelter Hass auf Claire Redfield, der in ihm brannte, heller als tausend lodernde Sterne. Kein Opfer war zu groß, um ihr Leid zu garantieren, das ihre und das ihres strahlenden Ritters.
Alfred würde nicht ruhen, bis beide mit ihrem Fleisch und Blut gebüßt hatten. Das schwor er sich.
„Steve – andere Seite“, sagte Claire in dem Moment, da sich der Frachtaufzug in Bewegung setzte. Steve nickte. Claire lud ihre Waffe nach, und Steve kletterte über zwei der schweren Kisten, die Luger-Pistolen erhoben. Wie auf eine stumme Vereinbarung hin sprachen sie beide kein Wort, während der Lift in die Tiefe fuhr. Beide warteten sie gespannt darauf, was als Nächstes geschehen würde.
Er hat mir das Leben gerettet , staunte Claire, während sie zusah, wie ölverschmierte Wände vorüberglitten. Das Blut tobte noch immer durch ihre Adern, eine Nachwirkung der Erkenntnis von eben, dass sie sterben würde. Und Steve Burnside, den sie als Jungen mit guten Absichten, aber zu vielen eigenen Problemen abgestempelt hatte, als Angeber, der zu nichts zu gebrauchen war, hatte eben dies verhindert.
Oder er hat das Unvermeidliche nur aufgeschoben …
Sie wusste nicht, was Alfred jetzt im Schilde führte, aber sie war nicht scharf darauf, weitere seiner „Freunde“ kennen zu lernen. Zwei Freaks mit Totenschädelfratzen und Gummiarmen reichten ihr völlig. Sie hatte unglaubliches Glück gehabt, mit ein paar Schrammen und einem schmerzenden Hals davonzukommen.
Claire hatte damit gerechnet, dass der Aufzug sie in eine Art Gehege für bio-organische Waffen bringen würde, aber sie wurde angenehm enttäuscht. Der riesige Lift kam einfach zum Halten. Sie konnte nur einen Ausgang sehen. Und obwohl sie sich keinerlei Illusionen darüber hingab, wie sicher es auf der anderen Seite dieser Tür sein mochte, schien es doch, als wären sie für den Moment außer Gefahr.
„Hey, Claire, schau dir das an!“
Steve kletterte über die Kisten zurück und hielt etwas hoch, das nur eine Art Maschinenpistole sein konnte, klobig, dunkel und tödlich aussehend, mit einem übergroßen Magazin.
„Lag hinter einer der Kisten“, freute sich Steve. Die goldenen Luger-Pistolen hatte er bereits hinter seinen Gürtel gesteckt. „Neunmillimeter, wie die Luger und die Waffen der Wärter. Oh, übrigens, hier … “
Er fasste in eine der Außentaschen seiner Tarnhose und zog drei Magazine für die M93R hervor. „Auf dem Rückweg vom Dock hab ich ein paar Wachen durchsucht. Mir gefällt die Luger besser, und jetzt, wo ich das Ding hier hab … “ Grinsend hielt er seine neue Waffe hoch. „… da brauch ich die Extra-Hardware nicht mehr. Die Knarre kannst du auch haben.“
Claire nahm die Clips und die Waffe dankbar entgegen. Sie wusste nicht recht, wie sie ihm für das danken sollte, was er getan hatte, war aber entschlossen, es dennoch zu versuchen.
„Steve … wenn du nicht rechtzeitig aufgetaucht wärst … “
„Vergiss es“, sagte er mit einem Achselzucken. „Jetzt sind wir quitt.“
„Na ja, trotzdem vielen Dank“, sagte Claire mit einem warmen Lächeln.
Er lächelte zurück, und sie bemerkte ein Aufflackern echten Interesses in seinen Augen, eine Ehrlichkeit, die sich grundlegend von seinem vorherigen Gehabe unterschied. Unsicher, wie sie darauf reagieren sollte, führte sie die Unterhaltung fort.
„Ich dachte, du wolltest am Dock warten“, sagte sie.
„Es war gar kein richtiges Dock“, erwiderte Steve und erzählte ihr, was passiert war, seit sie sich getrennt hatten. Das Wasserflugzeug war eine tolle Neuigkeit – sich einmal mehr mit Umbrellas bizarrem Schlüsselfetischismus herumplagen zu müssen, weniger.
„… und als ich sie nicht finden konnte, dachte ich mir, ich komm mal rüber und seh nach, ob du auf so was gestoßen bist“, kam er zum Ende, zuckte wieder die Achseln und gab sich alle Mühe, nonchalant zu wirken. „Dann hörte ich die Schüsse … Und wie steht’s mit dir, irgendwas Interessantes? Abgesehen von ein paar Zusammenstößen mit Umbrella-Monstern, meine ich.“
„Würde ich sagen. Weißt du etwas über einen Alfred Ashford?“
„Nur, dass er und seine Schwester völlig durchgeknallt sind“, antwortete Steve prompt. „Und dass die Wachen Angst vor ihm haben – oder hatten . Ich hab’s an der Art gemerkt, wie
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