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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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immer noch zu warten, schob sich aber für alle Fälle doch vorsichtig an die Tür heran und drückte sie mit dem Lauf der Neunmillimeter auf.
    Claire entspannte sich. Ein kleiner, behaglicher Raum, zwei Sofas, eine altertümliche Schreibmaschine auf einem Tisch, in einer Ecke eine große, verstaubte Kiste. Es schien ihr sicher genug. Alfred musste durch Tür Nummer eins gegangen sein. Claire trat ein, um den Raum zu durchsuchen. Ein kleiner Haufen verschiedener Dinge auf einem der Sofas zog sie an – und dann stockte ihr der Atem, und ihre Augen weiteten sich.
    Danke, Alfred!
    Jemand hatte den Inhalt einer Gürteltasche auf die Couch geleert, die Tasche selbst lag zusammengeknüllt neben dem Haufen, in dem sich zwei sterile Nadeln und eine Spritze, ein Päckchen wasserfeste Streichhölzer, eine halbe Schachtel Neunmillimeter-Patronen befanden – und eine kleine, halb volle Flasche desselben Blutstillers, von dem Rodrigo nichts mehr gehabt hatte, genau das also, wonach sie suchte. Es gab noch einigen anderen Krimskrams in dem provisorischen Survival-Kit, einen Stift, einen kleinen Schraubenzieher, ein in Folie eingeschweißtes Kondom … bei dessen Anblick Claire grinsend mit den Augen rollte. Interessant, was manche Leute für absolut notwendig hielten. Ihr Grinsen schwand zwar, als sie die Blutflecken auf der Tasche bemerkte, aber trotzdem, sie hatte sich seit Tagen nicht mehr so gut gefühlt.
    Sie packte die Sachen zurück in die Tasche, band sie sich um die Hüfte und steckte auch ein paar Dinge aus ihren furchtbar kleinen Taschen hinein. Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Wegen der Medizin hatte sie sich die größten Sorgen gemacht, aber es war auch unglaublich erleichternd, mehr Munition gefunden zu haben. Jeder einzelne Clip war ein Geschenk des Himmels.
    Die Durchsuchung des übrigen Raumes förderte nichts weiter zutage, was Claire jedoch nicht weiter kümmerte. Sie hatte das Gefühl, dass das Ende abzusehen war, das Ende dieser furchtbaren Horrornacht.
    Geh zurück zum Gefängnis, gib Rodrigo das Medikament, und dann sieh nach, ob Steve uns eine Heimreise organisieren konnte, dachte sie und trat aus dem Raum. Es war eine harte Tour gewesen, aber im Vergleich zu Raccoon war das hier immer noch ein Picknick …
    Das schwere Rasseln des sich schließenden Rollladens ließ sie herumwirbeln. Der Augenblick der Freude löste sich in Wohlgefallen auf, als der Korridor, ihr Weg hinaus, mit donnerndem Lärm blockiert wurde.
    Nein! Claire rannte auf den Metallrollladen zu und schlug einmal mit der Faust dagegen, obwohl sie bereits wusste, dass es keine Chance gab. Sie war eingesperrt, und die einzige Möglichkeit zu entkommen, war die eine Tür, die sie noch nicht probiert hatte. Diejenige, durch die Alfred geflohen war.
    „Willkommen, Claire“, rief eine Stimme, so hochnäsig und großspurig, wie sie sie in Erinnerung hatte, und mit demselben höhnischen Unterton wie zuvor. Über einem der Verkaufsautomaten, in der oberen Ecke des Raumes, befand sich eine Sprechanlage.
    Hallöchen, Alfred , dachte sie kläglich, aber sie war nicht willens, sich ihre Wut oder Angst anmerken zu lassen. Diese Befriedigung gönnte sie ihm nicht. Wahrscheinlich war die gesamte Anlage mit Abhörgeräten gespickt. Es war dumm von ihr gewesen, nicht daran zu denken, und nur weil sie keine Kamera sah, hieß das nicht, dass es keine gab.
    „Sie sind gerade dabei, einen ganz besonderen Spielplatz zu betreten, sozusagen“, fuhr Alfred fort, „und ich habe da einen Freund, den ich Ihnen gerne vorstellen möchte. Ich glaube, ihr werdet euch sehr schön miteinander beschäftigen.“
    Großartig, ich kann’s kaum erwarten.
    „Sterben Sie nicht zu schnell, Claire. Ich möchte es doch genießen.“
    Er lachte sein wahnsinniges, nervtötendes, leicht unnatürliches Kichern, und dann verstummte er.
    Claire starrte mit leerem Blick auf die Tür, durch die sie gehen sollte, und wog ihre Alternativen ab. Das war vermutlich das Beste, was ihr Chris je beigebracht hatte – dass es immer Alternativen gab. Es mochte zwar sein, dass sie alle beschissen waren, aber man hatte doch immer eine Wahl. Und jetzt über ihre Alternativen nachzudenken, hatte eine beruhigende Wirkung.
    Ich kann mich in dem sicheren Raum dort draußen verstecken und mich von Süßwaren und Limo ernähren, während ich darauf warte, dass Umbrella aufkreuzt. Ich kann hier sitzen bleiben und beten, dass wie durch ein Wunder eine freundlich gesinnte Partei auftaucht, um mich zu

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