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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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sicher war; dass ihm nichts zustoßen konnte, so lange sein Vater ihn festhielt …
    „Steve!“
    Claire schrie seinen Namen förmlich – und er sah, dass der Zombie fast schon über ihr war, seine grauen Finger gruben sich in ihre Weste und zogen sie hoch an seinen geifernden, blutigen Mund.
    Steve schrie ebenfalls und eröffnete das Feuer. Donnernde Schüsse hackten in das Gesicht und in den Körper seines Vaters und rissen ihn von Claire fort. Er schoss weiter, schrie weiter, bis sein Vater reglos dalag und das Donnern aufgehört hatte und die Waffe nur noch ein trockenes Klicken von sich gab, und dann berührte Claire seine Schulter und drehte ihn um, während er schluchzend nach seinem Vater rief.
    Sie saßen eine Weile da. Als er wieder sprechen konnte, erzählte er ihr davon, teilweise zumindest, die Arme um die Knie geschlungen und den Kopf gesenkt. Erzählte ihr von seinem Vater, der als Lastwagenfahrer für Umbrella gearbeitet hatte und erwischt worden war, als er eine Formel aus einem ihrer Labors stehlen wollte. Er erzählte ihr von seiner Mutter, die in ihrem eigenen Haus von drei Umbrella-Soldaten niedergeschossen worden war und hustend und blutüberströmt und sterbend auf dem Wohnzimmerboden gelegen hatte, als Steve von der Schule heimgekommen war. Die Männer hatten sie fortgeschafft, und Steve und sein Vater waren nach Rockfort geschafft worden.
    „Ich dachte, er sei bei dem Luftangriff umgekommen“, sagte Steve und wischte sich über die Augen. „Ich wollte um ihn trauern, wirklich, aber ich konnte nur an Mum denken, wie sie aussah … aber ich wollte nicht, dass er stirbt, wirklich nicht, ich … ich hab ihn auch geliebt.“
    Es laut auszusprechen, brachte ihn wieder zum Weinen. Claire hatte den Arm um ihn gelegt, aber er spürte es kaum, war so traurig, dass er glaubte, daran sterben zu müssen. Er wusste, dass er aufstehen musste, dass er die Schlüssel finden und mit Claire gehen und das Flugzeug fliegen musste. Aber nichts von alldem schien ihm mehr wichtig.
    Claire war die meiste Zeit über still gewesen, hatte ihm nur zugehört und ihn gehalten, aber jetzt stand sie auf und sagte ihm, dass er hier bleiben sollte. Dass sie bald wieder zurück sein würde, und dann könnten sie verschwinden. Das war okay, es war gut, er wollte allein sein. Und er war erschöpfter als je zuvor im Leben, fühlte sich so müde und bleiern, dass er sich nicht mehr bewegen wollte.
    Claire ging davon, und Steve beschloss, dass er bald nach den Schlüsseln suchen würde, sehr bald – sobald er aufhörte zu zittern.

SIEBEN
    Rodrigo hatte in der kühlen Dunkelheit unruhig vor sich hingedöst. Jetzt hörte er draußen auf dem Gang Geräusche und zwang sich, die Augen zu öffnen und sich bereitzumachen. Er hob seine Waffe und stützte sein Handgelenk auf den Schreibtisch, als er merkte, dass er nicht die Kraft hatte, sie hochzuhalten.
    Ich bring jeden um, der mir dumm kommt , dachte er, eher gewohnheitsmäßig als aus sonst einem Grund, und froh, dass er die Waffe hatte, auch wenn er schon ein toter Mann war. Einige Zeit, nachdem das Mädchen gegangen war, war ein zum Zombie gewordener Wärter die Treppe heruntergefallen und in den Raum gekrochen, doch Rodrigo hatte ihn mit einem Stiefeltritt auf den Kopf getötet und ihm seine Waffe abgenommen, die noch im Holster an seiner Hüfte gesteckt hatte.
    Er wartete, wünschte sich, wieder einschlafen zu können und versuchte, wachsam zu bleiben. Die Waffe beruhigte ihn, nahm ihm einen großen Teil seiner Angst. Er würde bald sterben, das war unvermeidlich … aber er wollte keiner von ihnen werden, auf keinen Fall. Selbstmord war angeblich eine besonders schreckliche Sünde, aber er wusste auch, dass er – sollte er es nicht schaffen, einen sich nähernden Virusträger auszuschalten – sich lieber die Kugel in den eigenen Schädel jagen würde, als sich von einem dieser Elenden berühren zu lassen. Wahrscheinlich würde er ohnehin zur Hölle fahren.
    Schritte. Jemand kam in den Raum. Zu schnell für einen Zombie, oder? Seine Sinne funktionierten nicht richtig, er konnte nicht unterscheiden, ob sich die Dinge beschleunigten oder ob er langsamer wurde, aber er wusste, dass er bald schießen musste, sonst würde er seine Chance verpassen.
    Da, plötzlich, ein Licht – schwach, aber durchdringend – und da war sie, stand vor ihm wie in einem Traum. Die kleine Redfield, sie lebte und hielt ein Feuerzeug in die Höhe. Sie ließ es brennen und stellte es wie eine winzige

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