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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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nicht mit mir teilen, aber er verhielt sich mir gegenüber sehr aufmunternd, wie er es seit meiner Ankunft vor sechs Wochen tut. Er war von Anfang an darüber informiert, dass meine Bedürfnisse unkonventionell sind, aber jetzt weiß er alles, selbst die kleinen Dinge. Zuerst war es mir unangenehm, aber Mr. Ashford – Alfred, er besteht darauf, dass ich ihn Alfred nenne – erwies sich als wissbegieriger Zuhörer. Er sagte, dass er und seine Schwester der auf Erfahrungen basierenden Forschung sehr offen gegenüberstünden. Er sagte, ich solle sie als verwandte Seelen betrachten, und dass ich mich hier völlig frei fühlen könne.
    Es war seltsam, meine Gefühle, Empfindungen und Gedanken, die ich zuvor nie mit jemandem teilte, offen zu beschreiben. Ich erzählte ihm, wie alles begann, als ich noch ein Junge war. Von den Tieren, mit denen ich schon früh experimentierte – und später dann mit anderen Kindern. Ich wusste damals nicht, dass ich zum Töten fähig war, aber ich wusste, dass mich der Anblick von Blut erregte, dass es eine Leere in mir mit profunden Gefühlen wie Macht und Kontrolle füllte, wenn ich Schmerzen verursachte.
    Ich glaube, er versteht die Sache mit den Schreien, wie wichtig mir die Schreie sind und
    Genug. Das war nicht, wonach sie suchte, und sie hätte sich am liebsten übergeben. Claire blätterte ein paar Seiten weiter und fand noch einen Eintrag über Alfred und seine Schwester. Sie überflog ein paar Sätze, in denen es um ein Privathaus ging – und las sie dann mit gerunzelter Stirn noch einmal.
    Alfred wohnte heute einer meiner Privatautopsien bei und erzählte mir hinterher, dass Alexia nach mir gefragt habe, dass sie wissen wolle, ob ich alles habe, was ich brauche. Alfred betet Alexia an und lässt niemanden in ihre Nähe. Ich habe bislang nicht darum gebeten, sie kennen zu lernen und habe es auch nicht vor. Alfred möchte, dass ihr Privathaus privat bleibt, und sie ganz für sich behalten. Ihr Heim liege hinter der gemeinen Villa, sagte er mir, die meisten Leute wüssten nicht einmal von seiner Existenz. Alfred verrät mir Dinge, die sonst niemand weiß. Ich glaube, er ist froh, einen Gefährten zu haben, der seine Interessen teilt.
    Er sagte, auf Rockfort gebe es viele Orte, für die man einen besonderen Schlüssel braucht – so wie das Auge, das er mir gab – , einige davon seien neu, andere sehr alt. Edward Ashford, Alfreds Großvater, war offenbar besessen von Geheimniskrämerei, eine Besessenheit, die der andere Gründer von Umbrella, so sagt Alfred, mit ihm teilte. Er und Alexia seien die einzigen noch lebenden Menschen, die sämtliche geheimen Orte auf Rockfort kennen, sagte er. Als er die Position seines Vaters übernahm, ließ Alfred für sich und sie je einen vollständigen Satz dieser Schlüssel fertigen. Ich machte einen Witz und sagte, es sei gut, Ersatz zu haben, für den Fall, dass er sich einmal aussperren sollte, und er lachte. Er sagte, Alexia würde ihn immer einlassen.
    Ich glaube, dass Zwillinge eine weit innigere Bindung zueinander haben als andere Geschwister – dass der eine blutet, wenn man den anderen schneidet, im übertragenen Sinne gesprochen. Ich würde diese Theorie gerne in wörtlicherem Sinne erproben. Ich habe festgestellt, dass, wenn man eine frische Wunde mit gemahlenem Glas füllt und wieder zunäht
    Angewidert warf Claire das Buch beiseite, wischte sich die Hände an den Jeans ab und befand, dass sie genug Informationen hatte, auf die sie bauen konnte. Sie hoffte aus tiefstem Herzen, dass der Leichnam oben Dr. Stoker war, dass ihn sein schwarzes Herz im Stich gelassen hatte, und dass es der Gedanke, zur Hölle zu fahren, gewesen war, der sein Gesicht zu einer Maske des Entsetzens gefrieren ließ – und urplötzlich wurde ihr bewusst, dass sie genug von dieser Atmosphäre hier hatte, dass sie wirklich kotzen würde, wenn sie sich auch nur noch eine Minute in dieser „Krankenstation“ aufhalten musste. Sie drehte sich um und ging rasch zur Tür, und als sie die Treppe erreichte, rannte sie bereits. Sie nahm zwei Stufen auf einmal und hetzte durch den oberen Raum, vermied es, die Leiche anzusehen, dachte an nichts, nur daran, dass sie hier weg musste.
    Als sie den Weg erreichte, der zurück zur Guillotine-Tür führte, ließ sie sich gegen die Wand sinken und atmete tief ein und aus, konzentrierte sich ganz darauf, ihr Ekelgefühl niederzuzwingen. Es dauerte ein paar Minuten, bis sie es geschafft hatte.
    Als sie sich wieder einigermaßen

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