Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter
härter traf als sein eigener unmittelbar bevorstehender Tod. Großartig!
„Dort werden Experimente durchgeführt“, flüsterte Wesker höhnisch, als verrate er ein Geheimnis. „Ich habe vor, selber hinzufliegen. Mal sehen, ob ich nicht auch das eine oder andere Experiment durchführen kann … sag, ist deine Schwester hübsch? Meinst du, sie hätte ein bisschen Lust? Ich hab nämlich einen Ständer, das kannst du dir gar nicht vorstellen … “
Chris schlug nach Wesker. Die hilflose Wut in seinen Augen war absolut hin reißend . Er traf Wesker ins Gesicht, schleuderte dessen Sonnenbrille zu Boden … und Wesker lachte, blinzelte ihm zu – und ließ ihn sehen. Er war selbst noch nicht daran gewöhnt, die rotgoldenen Katzenaugen überraschten ihn gelegentlich immer noch, wenn er in einen Spiegel schaute – und sie hatten genau die Wirkung, auf die er gehofft hatte.
„Was … bist du?“, presste Chris heiser hervor.
„ Besser bin ich, wenn du’s unbedingt wissen willst, besser “, sagte Wesker. „Neue Arbeitgeber, verstehst du? Nach der Sache mit dem Spencer-Anwesen brauchte ich etwas Hilfe, um wieder auf die Beine zu kommen, und sie waren bereit, mir diese Hilfe zu gewähren. Glaubst du, dass es Claire gefallen wird?“
„Monster!“, spie Chris ihm entgegen.
Ich werde dir gleich Monster geben, du kleiner Scheißer.
Wesker schloss langsam seine Hand, sah, wie Chris’ Augen hervortraten, wie auf seiner Stirn eine Ader anschwoll …
… und dann wurde er von einem Lachen unterbrochen. Das kühle Lachen einer Frau erfüllte den Raum, hüllte sie ein.
„Willst du nicht mit mir spielen?“, fragte eine Stimme, dieselbe Frau, sexy und gefährlich, und dann begann sie wieder zu lachen, ein unbarmherziger, lustvoller Laut, der schließlich verklang.
Alexia!
Gott, sie war wach … und mit ihr die Art von Macht, deren es bedurfte, um hier mit ihm in Kontakt treten zu können, um sich über eine solche Entfernung zu projizieren …
Wesker schleuderte Chris zur Seite, hörte kaum, wie die Gipswand unter dem Anprall seines nutzlosen Schädels brach. Seine Gedanken waren ganz auf Alexia konzentriert. Er musste zu ihr, sofort. Er musste sie haben, und zwar nicht nur um einer Probe willen … aber er würde nehmen, was er kriegen konnte.
„Ich komme“, sagte er, hob seine Sonnenbrille auf, und dann bewegte er sich, jagte durch die zerstörte Einrichtung, dorthin, wo sein Privatflugzeug wartete. Chris Redfield war seine Vergangenheit – Alexia Ashford bedeutete Zukunft.
Kurz nachdem Wesker verschwunden war, kämpfte sich Chris auf die Beine. Ihm taten etwa ein Dutzend Stellen weh, sein Hals war entsetzlich wund. Er wusste nicht genau, was passiert war, wusste nicht, um wen es sich bei der Frau handelte oder warum Wesker so begierig darauf schien, zu ihr zu gelangen – aber er begriff jetzt, wer Rockfort angegriffen hatte. Und auch den Grund konnte er sich denken. Albert Wesker hätte umgekommen sein müssen, als das Spencer-Anwesen nieder brannte, aber es schien, dass er seine Seele an jemand anderen verkauft hatte, für den Preis seines Lebens, an jemanden, der offenbar ebenso widerlich und amoralisch wie Umbrella war. Jemanden, der willens war zu töten. Was es auch sein mochte, das sie wollten.
Für Chris zählte im Moment nur Claire – und dass er zu dieser Anlage in der Antarktis gelangte. Er wusste, dass Umbrella dort eine legale Einrichtung unterhielt … es musste sich um ein- und dieselbe handeln, und wenn nicht, würde dort jemand wissen, wo die Experimente stattfanden.
Er hatte noch eine Granate übrig. Wenn er den unterirdischen Flugplatz fand, würde es ihm keine Schwierigkeiten bereiten hineinzugelangen, und er konnte alles fliegen, was Tragflächen hatte. Unterwegs würde er per Funk einen Bericht über den Umbrella-Stützpunkt anfordern, und wenn er keine Waffe auftrieb, mit der er Claire herausholen konnte, würde er eben seine bloßen Hände benutzen.
Alles, was zählte, war Claire. Und er war auf dem Weg zu ihr.
VIERZEHN
Sie waren nur noch wenige Stunden entfernt.
Zwei Männer, die durch ihre Geschichte miteinander verbunden waren, einer davon ihr Feind, der andere … Alexia wusste nicht, wie sie den anderen einzuschätzen hatte, noch nicht, aber sie wusste, dass er das Mädchen zurückverlangen wollte, das sie aus dem Schneefahrzeug geholt hatte. Und den Jungen wahrscheinlich auch. Natürlich würde keiner von ihnen von hier verschwinden … aber sie freute sich auf die
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