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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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„Lassen Sie mich Ihnen helfen, Rodrigo, das ist das Mindeste, was ich tun kann … “
    Iiiiieeaaaaaaa!
    Ein schriller, tierischer Schrei erfüllte die Höhle, und im selben Augenblick erfolgte ein weiteres Beben, das den Boden so sehr erschütterte, dass Chris von den Beinen gerissen wurde.
    Und die Erde brach auf . Chris hielt es zunächst für eine Explosion, eine Fontäne aus Staub und Fels wurde in die Höhe geschleudert – aber sie stieg immer weiter, und Chris sah zähen, dreckigen Schleim dahinter, roch Schwefel und Verwesung, sah einen riesigen Zylinder aus Gummi, der immer noch anwuchs …
    … und dann kreischte das Etwas abermals. Das obere Ende des Zylinders drehte sich um, wurmartige Tentakel zogen sich von einem gähnenden, heulenden Maul zurück, und Chris rappelte sich auf und pflückte eine Granate von seinem Gürtel.
    Der riesenhafte, brüllende Schlangenwurm stürzte nieder, das Maul geöffnet …
    … und verschlang Rodrigo in einem Bissen, ehe er auf den sandigen Boden krachte, wo der Mann gekauert hatte. Das Ding tauchte in den Boden ein wie ein Schwimmer ins Wasser, sein unmöglich langer Leib beschrieb einen Bogen und folgte nach.
    Grundgütiger!
    Chris stolperte davon, während der Boden weiter bebte. Die sich in die Tiefe wühlende Kreatur schleuderte Stein, Erdreich und Sand in alle Richtungen, und Chris war klar, dass er das Ding entweder töten oder schleunigst verschwinden musste; dass es jederzeit unter ihm auftauchen konnte, um sich noch einen weiteren Happen zu gönnen.
    Er rannte zur Höhlenwand und überlegte sich im Bruchteil einer Sekunde einen Plan, als der Schlangenwurm auch schon hinter ihm aus dem Boden hervorbrach. Das wahnsinnige Maul öffnete sich, als es am Scheitelpunkt des Bogens, den das Ungetüm beschrieb, kurz verhielt, bereit, sich auf Chris herabfallen zu lassen. Ringsum fielen Steine herab, und Chris zog den Sicherungsstift der Granate ab, löste Klebeband und Stift und rannte schnurstracks auf den unteren Teil des Leibes der Kreatur zu, dorthin, wo er aus dem Boden ragte.
    Verrückt, das ist verrückt!
    Er duckte sich, unmittelbar bevor er gegen den dreckverschmierten, kräftigen Körper prallen konnte, und legte die Granate davor auf dem Boden ab, während des Laufens und so vorsichtig wie möglich, damit sie nicht frühzeitig hochging – und dann sprang er mit einem Satz hinter den sich windenden Leib des Schlangenwurms in Deckung, rollte über die Schulter ab und schützte seinen Kopf, als das Tier brüllend mit seiner Abwärtsbewegung begann …
    … und die Explosion den Boden noch heftiger erschütterte als das Tier. Das Brüllen verstummte wie abgeschnitten, die Explosion der Granate wurde von einer halben Tonne Wurm-Eingeweide gedämpft, die stinkend und warm in alle Richtungen davonflog und die Höhlenwände wie mit Eimern zähflüssiger Farbe übertünchte.
    Völlig durchnässt rollte Chris sich auf den Rücken, sah zu, wie sich die vordere Hälfte des Tieres, obwohl schon tot, zusammenzog und wand – und als sich die Muskeln und Reflexe zum letzten Mal spannten und wieder lösten, erbrach der Schlangenwurm einen Schwall Magensäure und Gestein aus dem klaffenden Maul und spie sein letztes Mahl aus.
    Rodrigo!
    Noch bevor der riesenhafte Kadaver zur Ruhe kam, war Chris neben Rodrigo, entsetzt und hilflos. Der Mann schien unter Schock zu stehen, von Schmerz durchtost. Er war von gelber Galleflüssigkeit umhüllt, und Chris sah Stellen, wo sie sich bereits durch die Haut gefressen hatte.
    Rodrigo stieß ein leises Wimmern aus, war zu schwach, um seine unvorstellbaren Qualen herauszuschreien. Chris riss sich die Jacke vom Leib und wischte dem Mann die klebrige, ätzende Flüssigkeit vom Gesicht.
    „Sie kommen wieder in Ordnung, ganz ruhig, nicht reden“, sagte Chris, dem völlig klar war, dass Rodrigo binnen weniger Minuten tot sein würde, vielleicht schon binnen Sekunden. Er redete weiter, in beruhigendem Ton, trotz seines Ekelgefühls.
    Rodrigo öffnete die Augen, und obwohl sie voller Leid waren, zeigten sie doch auch jenen feuchten, glasigen, entrückten Blick eines Menschen, der alles hinter sich ließ, der kurz davor stand, von allen Schmerzen und Ängsten befreit zu sein.
    „Rechte … Tasche … “, flüsterte Rodrigo. „Der Engel … hat’s mir gegeben … als Glücksbringer.“
    Rodrigo holte langsam und tief Luft und stieß sie ebenso langsam wieder aus, ein letzter Atemzug, der ewig zu währen schien – und dann war er tot.
    Chris

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