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Retra – Insel der Schatten: Roman (German Edition)

Retra – Insel der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Retra – Insel der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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Wings bildeten.
    »Schnell.« Krista-belle packte sie bei den Schultern und drehte sie herum. »Ausgerechnet du willst doch sicher nicht hier unten geschnappt werden. Kero und ich kennen einen anderen Ausgang.«
    »Was ist mit Suki?«
    »Sie ist da oben, mit irgendeinem Typ.« Kero zeigte mit dem Finger zu dem Vorsprung ganz oben an der Treppe.
    »Ist das Rollo?« Sollte sie sagen: ein Freund?
    Kero bedeutete Suki zu warten. Als sie bei ihnen waren, verlor er keine Zeit mit Erklärungen. »Hier entlang«, sagte er.
    Er führte sie entlang des Vorsprungs in die dem Tor entgegengesetzte Richtung bis zum anderen Ende der Grottenwand, dort wo der Dolmen, den Retra vorhin gesehen hatte, in seiner kleinen Nische stand. Gleich daneben hing ein breiter Streifen Mondblumen. Kero schob den Vorhang aus Kletterpflanzen zur Seite und trat dahinter, gefolgt von Krista-belle, die den anderen winkte.
    Suki ging als Nächste.
    Als Retra ihr folgte, fand sie sich in einem tiefen, dunklen Tunnel wieder, der schräg aufwärtsführte.
    Während sie darauf wartete, dass sich ihre Augen an die noch tiefere Dunkelheit gewöhnten, stieß Rollo gegen sie und drückte sie gegen Suki.
    »Sagenhaft«, sagte Suki. »Wohin geht’s denn hier?«
    »Man muss ein bisschen klettern, aber so kommen wir zu den Wegen, die unterhalb von Illi entlangführen«, sagte Kero.
    Retra legte die Hand an die gemauerte Wand. »Sie ist sehr alt. Und solide gebaut.«
    »Von diesen Verbindungstunneln gibt es hier einige. Ich selber kenne aber nur ein paar. Dark Eve weiß wahrscheinlich mehr. Vermutlich wurden sie gebaut, damit die Mönche vor dem Wetter geschützt waren, damals, als es in Ixion noch Sonnenlicht gab.«
    »War das denn wirklich mal so?«, fragte Rollo.
    »Kommt drauf an, welche Geschichte man glaubt«, sagte Kero. »Dann los.«
    Während des Anstiegs schwiegen sie, um sich den Atem für den Abstieg aufzusparen. Die Wände waren so feucht und eng wie ein nasser Handschuh. Retra hätte Kero gern nach den Nachtwesen gefragt, doch sie hatte Angst, an diesem Ort laut über sie zu sprechen. Was, wenn sich das Wesen, dessen Stimme sie auf der Treppe von Illi gehört hatte, ganz in der Nähe befand? Was, wenn es sie sehen konnte?
    Etwas packte ihren Knöchel, und sie unterdrückte einen Schrei.
    »Tut mir leid«, entschuldigte sich Rollo. »Ich bin ausgerutscht.«
    »Ich finde diesen Tunnel unheimlich«, sagte Retra.
    Rollo grunzte. »Da bist du nicht die Einzige. Ich höre die ganze Zeit schon Stimmen und habe das Gefühl, etwas würde über meine Haut krabbeln.«
    »Oh, mein Löwenherz«, rief Suki schmachtend von vorn.
    »Lass ihn in Ruhe, Suki«, sagte Retra. »Ich spüre es auch.«
    »Pscht!«, zischte Kero zu ihnen zurück. »Sonst hören euch noch die Riper.«
    Niemand sagte mehr etwas, bis sie auf einen schmalen Seitenweg trafen, direkt unterhalb von Illi. Kero ließ sie in den Überresten einer zerstörten Bethütte, die den Tunneleingang verbarg, warten, bis er sich davon überzeugt hatte, dass die Treppe frei war.
    »Ihr könnt kommen«, rief er.
    Sie drängten aus der Hütte und hasteten zum Hauptweg hinunter.
    Als sie endlich den Bahnsteig von Illi erreichten, bekamen Krista-belle und Suki vor Erleichterung einen Kicheranfall, während Rollo vor ihnen herumtanzte und damit auch die anderen unterhielt, die bereits auf die nächste Gondel warteten.
    Ein Paar, gekleidet in Capes aus Fledermaushäuten, näherte sich Retra.
    »Coole Sache, was du da gemacht hast«, sagte einer von ihnen.
    Da Retra nicht wusste, was sie darauf erwidern sollte, nickte sie nur. Ihr Herz klopfte noch immer heftig vom Anstieg und dem Sprint hinunter zur Station.
    Eine Gondel fuhr ein, und das Paar stieg als Erstes ein. Retra und die anderen folgten, dann ließen sich alle fünf zusammen auf zwei Bänken nieder. Retra quetschte sich neben Krista-belle und Kero.
    Krista-belle grinste sie an. »Du bist berühmt.«
    »Hast du den Typ gefunden, den du in der Grotte gesucht hast?«, fragte Kero.
    Sie schüttelte den Kopf. Irgendetwas hielt sie davon ab, ihm zu erzählen, dass sie ihn zusammen mit Dark Eve gesehen hatte. »Du hast die Abstimmung gewonnen.«
    »Ja«, sagte er ruhig. »Aber Dark Eve wird nicht aufgeben. Sie wird auch weiter einfach das tun, was sie will, und damit die Riper gegen sich aufbringen. Und das lassen sie dann an uns aus.«
    »Ist es das, was Brand tut? Rächt sie sich an uns, weil die League denen hilft, die zu alt sind?«, flüsterte

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