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Rettet den Euro!: Warum wir Deutschland und Europa neu erfinden müssen (German Edition)

Rettet den Euro!: Warum wir Deutschland und Europa neu erfinden müssen (German Edition)

Titel: Rettet den Euro!: Warum wir Deutschland und Europa neu erfinden müssen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hüfner
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diesen Vorschlägen soll der Governing Council noch 21 Mitglieder umfassen.
    Das Leben im Euro wird also auch unabhängig von der Notwendigkeit einer stärkeren politischen Zusammenarbeit schwieriger.

4. Vorbild Euro
     
    Es ist wie so oft im Leben. Von außen betrachtet sieht der Euro besser aus als von innen. Daran hat die Euro-Krise nichts ändern können. Es wird in Zukunft auch so bleiben. Das Image der europäischen Währung könnte in den nächsten zehn, zwanzig Jahren sogar noch besser werden. Und zwar in mehrerer Hinsicht.
    Zum einen, weil der Euro Vorbild für regionale Zusammenarbeit und regionale Zusammenschlüsse von Staaten ist. Im Augenblick wird auf internationaler Ebene viel über die Reform des internationalen Währungssystems gesprochen. Einer der Punkte ist dabei das System flexibler Wechselkurse. Es hat sich zwar in den letzten 40 Jahren gut etabliert. Niemand denkt an eine Rückkehr zu den festen Wechselkursen, wie sie im Bretton-Woods-System bis 1971 herrschten. Aber die Schwankungen der einzelnen Kurse werden doch als zu hoch empfunden. Das gilt weniger für Industrieländer wie die USA und Europa. Hier gibt es breite Kapitalmärkte, die den Ex- und Importeuren ausreichende Sicherungsmöglichkeiten gegen Wechselkursunsicherheit zur Verfügung stellen.
    Belastet sind vor allem die Entwicklungs- und Schwellenländer sowie die Staaten Zentral- und Osteuropas. Im Verlauf des Jahres 2010 ist der brasilianische Real beispielsweise erst um 10 Prozent gegen den US-Dollar aufgewertet worden. Dann fiel er wieder um 10 Prozent zurück. Und dann wurde er wieder um 14 Prozent höher bewertet – all das in gerade einmal zehn Monaten. Solche Bewegungen sind für die Wirtschaft schwer zu verkraften.
    Unter den Politikern wird viel darüber gesprochen, was man dagegen tun könnte. Manche denken an die Einführung einer Finanztransaktionssteuer auf Devisenumsätze (die berühmte Tobin-Steuer). Andere überlegen die Einführung von Zielzonen für Wechselkurse, wie man das schon früher einmal versucht hatte.
    Der am wenigsten umstrittene und beliebteste Vorschlag ist die Einführung von regionalen Währungsunionen nach dem Muster des Euro. Europa gibt das Vorbild für exportorientierte Volkswirtschaften, die trotz starker Schwankungen der Wechselkurse gut überleben können.
    Das wird sich fortsetzen. Ich würde mich nicht wundern, wenn es im Jahr 2025 wenigstens noch eine (in der Golf-Region), vielleicht aber auch zwei bis drei Währungsunionen geben würde (in Südostasien, vielleicht auch in Lateinamerika).
    Ein anderer Aspekt der internationalen Rolle des Euro: seine Reservewährungsfunktion. Sie wird sich bis 2025 weiter verstärken. Der Anteil des Euro an den Weltwährungsreserven liegt derzeit bei knapp 30 Prozent. Er könnte sich noch auf 40 Prozent erhöhen. Entsprechend würde der Anteil des US-Dollar von jetzt über 60 Prozent auf 50 Prozent zurückgehen. Der Rest entfällt auf andere Währungen, vor allem natürlich auch auf den chinesischen Renminbi. Wirft man den Blick noch etwas weiter nach vorne, vielleicht auf 2050, ist durchaus vorstellbar, dass es in der Welt drei ziemlich gleichberechtigte Reservewährungen gibt: den US-Dollar, den Euro und den Renminbi.
    Ich vermute, dass in den nächsten Jahren der Anteil des Euro auch an den privaten Finanzmärkten zunehmen wird. Er ist in den einzelnen Segmenten bisher schon sehr groß. In einigen hat er den Dollar sogar schon überholt. Bei einigen Geldmarktpapieren liegt der Anteil des Euro am Gesamtbestand bei über 50 Prozent, der Anteil des Dollar bei unter 30 Prozent. Auch bei sogenannten Floating-Rate-Anleihen spielt der Euro mit 55 Prozent Marktanteil eine wesentlich größere Rolle als der Dollar mit 27 Prozent. Der Euro hat hier freilich noch das Handicap, dass der Kapitalmarkt des Kontinents im Hinblick auf Breite, Liquidität und Professionalität noch bei weitem nicht an den amerikanischen herankommt.
    Was nicht passieren wird, ist, dass der Euro den Dollar als Schlüsselwährung ablöst. Also eine Wiederholung dessen, was vor 100 Jahren geschah, als der Dollar dem Pfund Stück für Stück Terrain im internationalen Währungssystem abnahm und es an die Wand drückte. Das wird in den nächsten Jahren nicht geschehen. Dazu sind die USA wirtschaftlich und politisch zu stark. Dazu fehlt dem Euro die politische Kraft. Das will auch der Rest der Welt nicht. Zu einer multipolaren Welt mit mehreren Großmächten passt auch ein

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