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Rettungskreuzer Ikarus Band 002 - Das weiße Raumschiff

Rettungskreuzer Ikarus Band 002 - Das weiße Raumschiff

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 002 - Das weiße Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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dürfte sich Ihre Karriere in meinen
Diensten erledigt haben ...«
    Der Wenxi wusste genau, dass damit kein sozialer Abstieg gemeint war. Ein Ende
seiner Karriere in den Diensten seines Auftraggebers würde gleichbedeutend
mit dem Ende seines Lebens sein. Da machte er sich keinerlei Illusionen. Die
Gestalt des Echsenabkömmlings straffte sich. Er nahm sich vor, diese letzte
Chance zu seiner Rehabilitation so gut wie nur möglich zu nutzen –
und das aus purem Selbsterhaltungstrieb!
    »Welche Anweisungen haben Sie für mich?«
    Der Fette wuchtete sich aus seinem Sessel hoch und stöhnte auf. Er wischte
sich eine Strähne aus seiner Stirn und stemmte die Fäuste in die Hüften.
    »Wir bleiben dabei, nicht Sally direkt, sondern die Besatzung der Ikarus
anzugreifen. Nur können wir die ursprünglich angedachte Salamitaktik
vergessen. Sallys Freunde bereiten ihre Rückkehr in die Chefetage vor und
jeder Erfolg der Rettungsabteilung macht ihre Rückkehr wahrscheinlicher.
Ihre Dummheit hat einige Wankelmütige auf die andere Seite getrieben, die
Zeit drängt. Der Auftrag ist also ganz einfach: Die Ikarus muss mit ihrer
Besatzung vernichtet werden!«
    Der Wenxi vernahm diesen Auftrag mit unbewegter Miene.
    »Haben Sie spezielle Wünsche? Der Angriff mit dem Raumboot hatte ja
nicht geklappt!«
    Der Fette winkte ab.
    »Nein, diesmal muss es wie ein Unfall aussehen. Kein Aufsehen, keine Spuren
– Sie werden alles persönlich in die Hand nehmen. Ich gebe Ihnen die
notwendigen Papiere und Zugangsberechtigungen. Sie werden eine Bombe an Bord
des Schiffes platzieren, in der Nähe des Maschinenraums oder bei den Reaktoren.
Ich überlasse das Ihrer Sachkenntnis.«
    Der Wenxi machte eine zustimmende Geste.
    »Und wann soll es passieren?«
    Der Fette griff in eine Tasche und holte eine Plastikkarte hervor, die er dem
Wenxi reichte.
    »Das Ticket nach Vortex Outpost. Die Ikarus ist zurzeit auf einer Mission,
aber sobald sie zurückgekommen ist, werden Sie tätig werden! Ich will
keine Fehler sehen und keine Ausflüchte hören! Kein Versagen! Keine
Zwischenfälle! Keine Spuren und keine Zeugen! Das ist Ihre letzte Chance!«
    Der Fette hat mit sehr eindringlicher Stimme gesprochen. An der Ernsthaftigkeit
seiner Warnung konnte für den Wenxi kein Zweifel bestehen.
    Der Echsenähnliche nickte sehr menschlich.
    »Sie können sich voll auf mich verlassen!«, erklärte er
mit fester Stimme. »Alles wird zu Ihrer vollen Zufriedenheit durchgeführt
werden!«
    Der Fette starrte seinen Gegenüber einige Sekunden an, dann entließ
er ihn mit einer schnellen Handbewegung. Als der Wenxi bereits verschwunden
war, murmelte der Fette vor sich hin: »Das hoffe ich für Sie ... und
auch für mich ...«
    Und dann beschloss er, seine Vorbereitungen zu treffen.
    Für alle Fälle ...

    »Das ist ein sehr seltsames Gefährt«, murmelte Sonja DiMersi.
Eben hatte sie ihre Hand von der Außenhülle weggezogen. Das elastische
Material blieb für einen winzigen Augenblick eingebeult, dann glitt es
wie flüssiges Quecksilber in seine ursprüngliche Form zurück.
Die Ingenieurin war beeindruckt.
    »Hier ist nichts«, hörte sie Thorpa im Helmfunk. Der Raumanzug
des Pentakka sah aus wie eine große Seifenblase. Aufgrund seiner zahlreichen
Gliedmaßen beschränkte er sich darauf, ein Standardmodell mit zwei
von innen steuerbaren Greifarmen zu benutzen. Lediglich seine Beine konnte der
Pentakka richtig benutzen. Ein eigens für seinen Körperbau angefertigter
Raumanzug hätte das derzeitige Budget der Rettungsabteilung unverhältnismäßig
hoch belastet.
    »Was gibt es?«, fragte DiMersi.
    »Der Hüpfer ist unbeschädigt. Es fehlt, wenn ich das richtig
sehe, nur die Standard-Werkzeugbox. Das Fahrzeug ist ordnungsgemäß
gelandet. Den Spuren nach zu urteilen, ist Fullman zu Fuß zum fremden
Schiff gegangen, wahrscheinlich aus Neugierde. Die Spuren enden dort, vor dem
schleusenähnlichen Eingang.«
    Das Team hatte die wie zugedeckt wirkende Schleuse des Schiffes sehr schnell
entdeckt, doch hatte DiMersi entschieden, erst das Terrain zu sondieren. Dr.
Anande und ein Medoroboter schlossen sich DiMersi und Thorpa an, als diese schließlich
beschlossen, das fremde Schiff zu betreten. Trooid hatte die ganze Zeit über
versucht, auf allen Frequenzen Funkkontakt herzustellen, doch hatte er keine
Antwort erhalten. So blieb keine andere Wahl.
    Sonja schob den seltsamen Vorhang beiseite.

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