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Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem

Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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behaupten, dass sie so schon immer war und entsprechend ihre
Festigkeit bewahrt hat. Vermutlich ist das Schiff mit letzter Kraft hier gelandet
und dann an einer Schwachstelle zerbrochen – aber der Rest hier ist vom
Zahn der Zeit, mangelnder Wartung und Ähnlichem zerstört worden. Die
eigentliche Grundstruktur des Schiffes – aus eben dieser Legierung –
ist jedoch stabil geblieben. Ich bin mir sicher, das irgendetwas aus diesem
Boot die Natur um sich herum geformt hat, warum und wie auch immer.«
    »Vielleicht hilft uns das hier weiter!«
    Sonja DiMersi wies auf ein spindelförmiges Gerät, das in einer Nische
in die Wand der Kammer eingelassen war. Es sah zwar auch mitgenommen aus, doch
machte es einen gepflegteren Eindruck – als hätte sich bis zuletzt
noch jemand mit bescheidenen Mitteln um den Erhalt dieses Gerätes gekümmert.
    »Hm, ich lese hier aktivierbare Energieleitungen!«, murmelte die Ingenieurin,
nachdem sie den Fühler ihres technischen Scanners über die Außenfläche
geführt hatte. »Ich nehme an, dass es möglich ist, dieses Wasauchimmer
zu aktivieren. Oh, was soll –«
    Sonja DiMersi sprang zurück und starrte fassungslos ihren Scanner an.
    Alle Anzeigen waren tot.
    »Der Energiespeicher ist leer – dabei hatte ich ihn neu gefüllt,
kurz vor unserem Aufbruch. Es war Energie für mindestens 48 Stunden vorhanden,
bei vollem Betrieb! Und jetzt ist alles weg. Verdammt!«
    Sentenza hielt Anande davon ab, näher an das Gerät heranzutreten.
»Was immer das ist, es hat die Energie aus dem Scanner abgesaugt. Wir sollten
nicht zu nahe heran gehen!«
    »Zu spät!«, rief der Arzt aus. Seine Instrumente waren ebenfalls
plötzlich ohne Energie. »Mein Schutzanzug ... die Lebenserhaltung
versagt ...«
    Sentenza taumelte zurück. Auch seine Kontrollen innerhalb des Helmes waren
plötzlich erloschen.
    »Schaut euch das an!«, schrie Sonja und deutete auf die Spindel.
    Urplötzlich waren dort glutrote Lichter aufgeflammt. Ein schwaches, irisierend
wirkendes Energiefeld umspielte die obere Hälfte der Einrichtung.
    Ein Krachen ließ sie alle herumfahren.
    Bewegungslos lagen die beiden Roboter am Boden. Es war eindeutig, dass mit zunehmender
Energieabsorption die Reichweite der Spindel stark angestiegen war.
    »Die Roboter hatten Fusionsbatterien!«, klang es dumpf hinter Sonja
DiMersis Helmscheibe hervor. Die Kommunikationseinrichtungen waren ebenfalls
tot. »Mit genug Energie für mehrjährigen Betrieb! Das ist doch
–«
    Sentenza öffnete den Helm.
    Anande und DiMersi starrten ihn entsetzt an.
    Der Captain grinste schwach. »Die Sauerstoffversorgung ist ausgefallen.
Ich möchte nicht in meinem eigenen Mief ersticken«, erklang seine
Stimme klar. Prüfend hob er die Nase. »Es riecht gar nicht mal so
muffig – muss an der frischen Luft liegen, die durch die Gänge von
außen ins Schiff gelangt.«
    Anande und DiMersi taten es dem Captain gleich.
    »Wir sollten umkehren!«, schlug der Arzt mit ängstlichem Unterton
vor. »Wir sind doch jetzt völlig wehrlos.« Er warf einen bedauernden
Blick auf den Kampfroboter, der genauso nutzlos war wie die Handwaffen, die
an ihren Schutzanzügen klebten.
    »Es wäre jetzt wohl viel wichtiger herauszufinden, welche Büchse
der Pandora wir geöffnet haben – und ob es überhaupt etwas gibt,
gegen das wir uns wehren müssen«, überlegte der Captain.
    »Diese Spindel wird uns kaum weiterhelfen«, meinte die Ingenieurin.
»Und unsere Messgeräte haben den Geist aufgegeben!«
    »Ja, aber dafür ist dort gerade ein Geist erwacht!«, erwiderte
Anande mit aufgerissenen Augen.
    Zwei weitere Augenpaare richteten sich auf die gegenüberliegende Wand.
Einer der vormals toten Bildschirme hatte sich erhellt. Er zeigte nur weißliches
Flimmern, aber immerhin ... etwas war aktiv in diesem Schiff.
    Und ohne Wissen der drei Forscher ergoss sich in diesem Augenblick die gesammelte
Fauna des angrenzenden Dschungels auf die Lichtung, um die Ikarus zu
umzingeln.
    »Vielleicht war die Spindel eine Art Energiezapfgerät ... und wir
haben den Bordcomputer reaktiviert«, sagte DiMersi mehr zu sich selbst.
    »Keine dumme Idee«, antwortete Sentenza und trat vor den Monitor.
    Die vorher fest wirkende Oberfläche der Scheibe sah jetzt eher aus wie
ein sanft waberndes Energiefeld. Sentenza starrte verwirrt auf die Schlieren,
die über die Fläche zogen und ein fast hypnotisierendes Muster woben.
    »Ob das

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