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Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem

Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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führen,
was in diesem Wrack wieder zum Leben erweckt worden ist, werden wir unsere Situation
auch nicht verbessern. Wir müssen überleben, bis Hilfe kommt!«
    »Da scheint aber jemand etwas dagegen zu haben«, unterbrach Thorpa.
Seine wedelnden Gliedmaßen wiesen auf die Lichtung, wo bis vor kurzem
die Ikarus gestanden hatte.
    Über den Leichen der dort liegenden Tiere sammelte sich erneut eine Vielzahl
an Vertretern der hiesigen Fauna, und ihre stumpfen Blicke aus verschieden geformten
Augen unterschiedlicher Größe fixierten die Ikarus -Crew, wie
sie vor dem Wrack stand und diskutierte.
    Sentenza ahnte nichts Gutes. »Wir werden uns zur Verteidigung ins Wrack
zurückziehen.«
    Weenderveen händigte ihm das Plasmagewehr aus. »Wir treiben damit
den Teufel mit dem Beelzebub aus!«, erklärte DiMersi trotzig. »Unsere
Waffen werden ihre Energie verlieren, sobald –«
    »Sobald wir diese seltsame Zentrale betreten – was wir nicht tun werden!«,
unterbrach sie Sentenza mit deutlich unwilligem Unterton. »Und jetzt vorwärts!«
    Der Befehl kam keinen Augenblick zu früh. Denn exakt jetzt setzte sich
die wieder angeschwollene Masse der Tiere langsam aber ausgesprochen zielstrebig
in Bewegung – genau auf sie zu!
    Wer immer die Fauna unter Kontrolle hatte, wusste genau, was zu tun war, und
über seine mörderischen Absichten konnte nach den letzten Ereignissen
kein Zweifel bestehen.
    Kaum hatte die Mannschaft das Wrack betreten, kauerten sich DiMersi und Trooid
hinter den aufgerissenen Eingang des Ganges, der zur Zentrale führte –
oder was immer dieser Raum auch gewesen sein mochte, in dem Sentenza gefangen
gehalten worden war. DiMersi war sich sicher, dass die Energiezapfanlage so
weit nicht reichte, und als sie ihren Karabiner in Anschlag brachte, während
Trooid die Plasmakanone auf die heranrückenden Tiere richtete, sah sie
das beruhigende Glimmen der Energieanzeige, die ein gefülltes Magazin versprach.
    »Dann kommt mal ...«, murmelte sie mit einem zufriedenen Unterton,
als die Kavalkade der Fauna auf sie zuströmte.
    Fast zeitgleich mit Trooid presste sie ihren Finger auf den Auslöser, und
das Fauchen der Plasmaladungen ertönte mit der Präzision eines Uhrwerkes,
als der Androide die ultraheißen Energiebündel in die näher
kommende Masse sandte. Die Reaktion kam prompt: Angreifer fielen, andere wurden
durch die Leiber der Toten aufgehalten, suchten neue Wege, Panik begann sich
auszubreiten. Doch hinter allem steckte weiterhin eine Art von mechanischer,
fast militärischer Disziplin, die diesmal besser zu funktionieren schien
als beim Angriff auf die Ikarus : Obwohl sich die Berge der niedergestreckten
Tiere anwuchsen und das Geschrei der gegen die Stellung DiMersis anstürmenden
Überlebenden lauter wurde, blieb dieser Andrang bestehen und die Wand der
Leiber rückte beständig und hartnäckig vorwärts.
    »Wir werden uns zurückziehen müssen!«, rief Trooid über
den ohrenbetäubend wirkenden Lärm hinweg DiMersi zu.
    Diese nickte verbissen, tauschte ein leeres Energiemagazin aus und eröffnete
wieder das Feuer. Hinter ihr hatten Anande, Thorpa und Weenderveen eine Barrikade
aus Trümmerteilen errichtet, und als von dort drei Waffen in Anschlag gebracht
wurden, gab DiMersi Trooid ein Zeichen. Beide sprangen auf, feuerten um sich
und zogen sich hinter die Barrikade zurück, von wo sie nun zu fünft
den anstürmenden, wie Roboter wirkenden Tieren Energie entgegenwarfen,
die wie eine glühende Wand auf die wütende Fauna wirkte. Für
einen Moment schien es, als würde der Ansturm zu einem Stillstand kommen,
doch die Atempause war nur kurz – offenbar traf aus den ferneren Regionen
des Dschungels nun verstärkt Nachschub ein, und mit Erschrecken sah die Ikarus -Crew, wie mächtige, elefantenartige Wesen die Leiber der
Toten beiseite drückten, während sich ein riesiges Geschwader an Raubvögeln
todesverachtend in die Feuerlinie schwang, um Deckung zu geben – eine militärisch
koordinierte Aktion, die deutlich machte, dass die Fauna von wem auch immer,
wahrscheinlich vom wieder erwachten Bordgehirn dieses Wracks, gesteuert wurde.
    »Thorpa!«, schrie Weenderveen und holte mit einem schnellen Schuss
einen gigantischen Raubvogel vom Himmel, der gerade zum Sturzflug angesetzt
hatte, »wo ist der Captain?«
    Der Pentakka wedelte mit den Zweigen, die keine Waffen hielten. »Er ist
nach hinten verschwunden

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