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Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem

Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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führen. Dann sah sie sich wie beiläufig
in der kleinen Bar um, die einen Querschnitt an Gästen aus der Besatzung
von Vortex Outpost präsentierte und erkannte hinter dem Tresen Mindi, die
ihnen auf Elysium begegnet war und nun in diesem deutlich ehrbareren Etablissement
ihre Brötchen verdiente. Shilla winkte ihr kurz zu und freute sich, dass
das Barmädchen ihr freundlich zulächelte, ehe sie sich den Gästen
widmete.
    »Du schaust dich wohl nach dem Lackaffen um ...«, murmelte Jason,
der seinen Blick wieder auf die Telepathin gerichtet hatte, nachdem er sich
von der vorgeblichen Faszination, die das sprudelnde Getränk auf ihn ausgeübt
hatte, lösen konnte. »Der scheint dich ja mächtig beeindruckt
zu haben.«
    In seinen Ohren klang noch die Antwort auf seine Frage, was ›Roddy‹
Sentenza denn wohl mit ihr im Sinn gehabt habe. »Kopulieren!«, hatte
Shilla daraufhin in sein Gehirn gesprochen. Das war nicht wirklich das gewesen,
was er hatte hören wollen. Aber so war das mit der Vizianerin: Wenn man
sie fragte, bekam man stets eine knappe, präzise, direkte Antwort. Irgendwann
würde er sich bestimmt daran gewöhnen ...
    Shilla quittierte den unerwartet heftigen Unterton in Jasons Stimme mit einem
unschuldigen Augenaufschlag.
    »Was hast du auf ihr Angebot hin geantwortet – und warum hat sie nur
dich und nicht auch mich gefragt. Ich meine, erst bietet dir dieser Lackaffe
einen Job auf der Ikarus an – und jetzt diese McLennane, die allgemein
als gefährliche Frau bekannt ist!«
    Shilla lächelte sanft.
    »Sie hat mir den Job angeboten, weil sie meine telepathische Begabung für
nützlich hält. Sie ist eine sehr intelligente und harte Frau, die
es gewohnt ist, ihren Willen durchzusetzen. Vermutlich ist diese Angelegenheit
für sie noch nicht erledigt. Sie meinte wohl, ich wäre ... nützlich.«
    »Pah!«, machte der Schmuggler und stürzte den Inhalt seines Drinks
in einem Zug herunter. »Nützlich!« Natürlich war er sich
darüber im Klaren, dass eine Telepathin »nützlich« war.
Und es war auch immer zu erwarten gewesen, dass irgendwann jemand kommen würde,
um Shilla ein sehr, sehr gutes Angebot zu machen. Die Frage war, wie sie sich
dann entscheiden würde. Diesmal hatte sie sich für Jason entschieden
– doch das musste nicht zwangsläufig immer so bleiben.
    Der Drupi an der Bar schüttelte den Kopf, da er Shillas Beitrag zur Unterhaltung
nicht mitbekommen konnte. Er kam zu der Erkenntnis, dass man auf Vortex Outpost
sehr seltsame Wesen treffen mochte und war froh, dass ihn ein Linienschiff bald
zurück in die Zivilisation bringen würde.
    »Richtig. Und darum wird sie dir auch keines gemacht haben – Schmuggler
gibt es wie Sand am Meer und du bist nicht einmal ein besonders guter! Außerdem
redest du zu viel.«
    Jason verzog das Gesicht.
    »Das war jetzt sehr nett! Besten Dank. Deine Antwort war?«
    Shilla hob in einer sehr menschlichen Geste die Augenbrauen. Erneut fühlte
sich Jason spontan mit der Frage konfrontiert, ob er über sie wirklich
genug wusste ... und ob er wirklich viel mehr über sie wissen wollte. Andererseits
– wenn sie ihm etwas erzählte, würde sie vielleicht im Gegenzug
erwarten, dass er etwas von seinen Geheimnissen verriet. Jason war sich nicht
sicher, ob er das für eine wirklich gute Idee halten sollte.
    Niemand wusste, wo sich ihr Heimatplanet befand, und er ahnte nicht einmal,
was zu der Havarie geführt hatte, vor dessen Folgen er sie damals retten
konnte. Damals ... war erst einige Monate her, rief Jason sich in Erinnerung.
Ihm kamen diese bereits wie Jahre vor – so sehr hatte er sich an ihre Präsens
gewöhnt, die er nicht mehr missen mochte.
    »Ich habe das Angebot abgelehnt.«
    Jason knurrte unwillig, wenngleich seinem Gesicht die Erleichterung deutlich
anzusehen war.
    »Sie hat dir doch sicher ein sehr gutes Angebot gemacht!«
    »Ein ausgezeichnetes sogar!«
    »Und warum hast du dann abgelehnt?«
    Shilla seufzte. Auch sie hatte manchmal Probleme mit diesem Menschen. Er wirkte
mitunter begriffsstutzig – alles musste man dreimal sagen, ehe er es akzeptierte.
Das konnte zum Teil sicher auch daran liegen, dass er von Hormonen weniger von
Ratio beherrscht war.
    »Das habe ich doch gerade gesagt.«
    Jason lächelte schief.
    »Das hat sicher mit meinem männlichen Charme zu tun!«, erwiderte
er in neu erwachter männlicher Selbstgerechtigkeit. Shilla würdigte
diese

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