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Rettungskreuzer Ikarus Band 007 - Netzvirus

Rettungskreuzer Ikarus Band 007 - Netzvirus

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 007 - Netzvirus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
Vom Netzwerk:
schaffen es offensichtlich nicht. Der Android, der zu ihrer Mannschaft gehört,
spielt in einer ganz anderen Liga, was die Kommunikation mit Netzwerken betrifft.
Was für einen Menschen gefährlich sein mag, kann für ihn ein
Kinderspiel sein. Deswegen ist er der ideale ... Mann für diese Aktion.«
    Weenderveens Augen wurden schmal.
    »Arthur ist nicht ›nur ein Android‹, Doktor Schumann. Verwechseln
Sie ihn nicht mit irgendeiner Kaffeemaschine! So lange Sie nicht wissen, was
da in Ihrem Netzwerk los ist, ist es für ihn genauso gefährlich wie
für alle anderen, sich einzuklinken! Wer kann denn sagen, dass er für
die Manipulationen nicht sogar anfälliger ist als ein Mensch?« Ein
Funken glomm in den Augen des älteren Mannes auf, als er sich streckte,
um sein Gesicht näher an das von Doktor Schumann zu bringen. »Vielleicht
haben Sie nicht das Gefühl, dass Sie ein Leben aufs Spiel setzen, wenn
sie Arthur in ihr Netzwerk schicken, aber da irren Sie sich. Er ist ein Mitglied
der Besatzung der Ikarus , genau wie wir alle.«
    »Ja. Und demnach ist er genauso dazu verpflichtet, Risiken einzugehen,
um Leben zu retten. Oder sehen Sie das anders?«
    Die Stimme von Doktor Schumann war um einige Grad kälter geworden als er
den Blick Weenderveens erwiderte. Es entging keinem, dass hier ein massiver
Konflikt in der Luft lag. Sonja DiMersi konnte beide Seiten verstehen: Doktor
Schumann, auch wenn er es leugnete, sah in Arthur Trooid wirklich nur den Androiden
– Weenderveens Vergleich mit der Kaffeemaschine war nicht aus der Luft
gegriffen. Ihm ging es nur um seine ›echten, lebendigen‹ Patienten.
Für Weenderveen dagegen war der Android entgegen seiner Aussagen weit mehr
als einfach ein weiteres Besatzungsmitglied: Trooid war sein Werk, sein Sohn
– und wenn es nach ihm ginge, würde er ihn nie einer solchen Gefahr
aussetzen. Auf dieser Basis würde sich das Problem nie lösen lassen,
und in all dem Geschrei würde kostbare Zeit verstreichen.
    Captain Sentenza wandte sich an Doktor Schumann und wollte sich äußern,
doch zu seiner Überraschung war es Thorpa, der als nächster das Wort
ergriff, und seine Stimme klang warm und besänftigend.
    »Ich bitte Sie, Sie haben doch beide Recht! Arthur Trooid ist für
diese Aufgabe vermutlich, soweit mich meine beschränkten Kenntnisse seiner
Fertigkeiten nicht täuschen, in der Tat hervorragend geeignet – wobei
diese Qualifikation ohne Zweifel ein Verdienst der Leistungen seines Erschaffers
ist.« Sowohl Weenderveen als auch Doktor Schumann wollten gleichzeitig
etwas sagen, doch Thorpa war noch nicht fertig mit seiner Ansprache. »Allerdings
haben Sie auch beide Recht, was Trooids Schwächen anbelangt. Einerseits
wissen wir nicht, ob er für die Geschehnisse im Netz besonders anfällig
ist, andererseits ist er, mit Verlaub, tatsächlich ein Android und kein
echtes Lebewesen, und somit fehlen ihm intuitive Eigenschaften, wie sie in diesem
Fall und bei dieser Technik von Vorteil sein könnten.«
    Der Blick, mit dem Captain Sentenza den Pentakka musterte, war undeutbar, aber
er nickte knapp.
    »Und was würden Sie also vorschlagen?«
    Ohne sein typisches aufplusterndes Geraschel deutete Thorpa mit einem Zweig
auf den Androiden.
    »Sicherlich sollte Arthur Trooid an dieser Mission beteiligt sein, doch
er kann nicht alleine gehen. Ein weiteres Besatzungsmitglied der Ikarus sollte ihn begleiten. Wissen Sie, das ist eines der Universalgesetze, die mein
großer Meister Diboo stets so gerne und passend anwendet: Zwei Schwächen
können sich, so sie geschickt kombiniert werden, zu einer Stärke verbinden.
So bekommen wir Trooids technische Perfektion und die intuitiven Fertigkeiten
eines Menschen.«
    In einer Geste der Zufriedenheit verschränkte Thorpa einige Äste ineinander
und schwieg. Zum ersten Mal hatte ihn keiner bei einem Vortrag unterbrochen,
nicht einmal dann, als er seinen Lehrmeister Diboo erwähnte. Dass in dem
Schweigen, das seinen Worten folgte, ein nicht geringes Maß an Erstaunen
lag, bemerkte der Pentakka nicht. Sentenza räusperte sich.
    »Eine guter Vorschlag. Dann wird also einer von uns Arthur Trooid begleiten.«
    »Ich werde mit ihm gehen, Captain.« Doktor Anande trat vor, sein Gesicht
eine unbewegte, geschäftsmäßige Maske. »Zwar besitze ich
weniger technisches Wissen als die anderen, doch dafür wird ja Trooid sorgen.
Vielleicht ergibt sich für mich eine

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