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Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues

Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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ihr auch möglich,
Gedanken in sein Gehirn zu senden, da der Raumhafen nicht allzu weit entfernt
war. Die optische Verbindung gab Jason das Gefühl von normaler Kommunikation
und war für die Telepathin, ohne dass sie ihn erst gedanklich aufspüren
musste, ein Zeichen dafür, dass er mit ihr reden wollte. Das Gespräch
lief für Außenstehende völlig lautlos ab.
    »Bist du in Ordnung, Jason?«, vernahm er sogleich ihre besorgte Stimme
in seinem Kopf; es gefiel ihm, wenn sie sich um ihn sorgte ... »Ich fühlte
deine Unruhe. Brauchst du Hilfe?«
    »Mir ist nichts geschehen. Wie du vermutet hast – jemand war hinter
unserem Kontaktmann her. Die TakForce hat eingegriffen und ihn getötet.
Ich habe die Credkarte nicht retten können.«
    »Ich bin froh, dass dir nichts passiert ist!«
    Jason grinste. »Der Ware auch nicht. Die Sammelkarte ist im Konverter,
aber das hochwertige Barralit, das in die Plastikmasse der Schachtel eingeschweißt
ist, befindet sich noch in meinem Besitz. Wir müssen einfach einen anderen
Käufer dafür finden – und ich frage mich, ob wir nicht Hammet
selbst ansprechen sollten.«
    Shillas Blick umwölkte sich und ihre Antwort klang wenig begeistert. »Sei
vorsichtig, Jason. Seer'Tak City ist ein Ort, an dem außergewöhnlich
viele PSI-Begabte herumlaufen. Das bedeutet nicht nur, dass es viele Schutzmaßnahmen
gibt, ich kann ebenfalls leichter auffallen. Meine Möglichkeiten, dir zu
helfen, sind daher eingeschränkt.«
    »Wer wagt, gewinnt!«, trumpfte Jason auf. »Haben wir nicht schon
ganz andere Sachen durchgestanden? Shilla! 25000 Creds – und wir können
mal ein paar Wochen ausspannen! Strände! Longdrinks! Partys!«
    Die Vizianerin rümpfte die Nase. »Wer hat behauptet, dass ich diese
Art von Vergnügungen schätzen würde?«
    »Ich werde sie dir schon schmackhaft machen«, erwiderte Jason ironisch,
»Wenn dir eine neue Hypermodulationswelle für das Schiff besser gefällt
als der Aufenthalt auf einem Vier-Sterne-Urlaubsplaneten mit Nepperman-Service,
kriegst du die noch dazu.«
    »Du bist ein Hainish !«
    Trotz der Neckerei war ihm Shillas Unbehagen nicht entgangen. Irgendetwas in
Seer'Tak City schien sie sehr nervös zu machen.
    »Ich komme zur Celestine zurück«, entschied er unerwartet
ernst. »Dann können wir unsere weitere Strategie besprechen!«
    Doch zuallererst würde er eine heiße Dusche nehmen. Die Räumlichkeiten
an Bord waren zwar nicht vergleichbar mit denen des hiesigen Badehauses und
Shilla würde gewiss eher den Teufel tun, als für ihn Masseuse zu spielen,
doch das entband ihn von der Peinlichkeit, ihr zu erklären, weshalb ein
Mann wie er, der so offensichtlich Freude an den schönen Dingen des Lebens,
insbesondere an Frauen, hatte, für jeden Mönch zum leuchtenden Vorbild
gereichte. Die Aussicht, gleich zu Hause zu sein, hob automatisch seine
Stimmung.
    Shillas Anspannung ließ ebenfalls nach, und sie bestätigte knapp.
Der Monitor erlosch.
    Als Jason die Seitengasse verließ wanderte seine Hand zu der Plastikschachtel
und umklammerte sie.
    Diese Schergen Kefir Hammets waren aber auch zu dämlich!
     

 
3.
     
    Die geodätische Kuppel über der Millionenstadt Seer'Tak City hatte
in der Nähe des großen Landefeldes für Raumschiffe eine kleine
Ausbuchtung, die dem aufmerksamen Beobachter erst dann auffiel, wenn er sich
gerade in die entsprechende Richtung wandte und die glatte, halb durchsichtige
Oberfläche der Halbkugel genau mit seinem Blick abtastete.
    Wer noch näher herankam – was im Regelfalle niemandem gestattet wurde,
da die TakForce das Gebiet auf dem Boden hermetisch abgeriegelt hatte –,
konnte erkennen, dass diese kleine Ausbuchtung ein großes, gewölbtes
Panoramafenster von sicher zehn Metern Durchmesser war.
    Hinter diesem befand sich die Machtzentrale von Seer'Tak City, das Büro
des Direktors, Besitzers, Bürgermeisters, Polizeichefs, Hauptunternehmers
und Gangsterbosses der Asteroidenstadt: Kefir Hammet.
    Der Raum hinter dem imposanten Fenster war für den unvoreingenommenen Beobachter
ebenfalls nur als beeindruckend zu bezeichnen. Edelste Stoffe, zu kunstvoll
bedruckten und aufwendig gefalteten Wandbehängen verarbeitet, schufen eine
distinguierte Atmosphäre von unaufdringlicher Eleganz.
    Die großen, weichen Polstermöbel in ihren dunklen, erdfarbenen Tönen
waren in kleinen Gruppen über den Raum verteilt, an dessen einem Ende ein
großer,

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