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Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues

Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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genau wissen!«, forderte Joran.
    Hammet blinzelte und lächelte freudlos. »Für solche Fälle
denke ich, dass unser Gehirnvorrat eine weitere Auffrischung gut vertragen kann.
Ich werde Botero entsprechend instruieren.«
    Joran erwiderte das Lächeln, jedoch in diesem Falle offensichtlich hoch
erfreut. »Das wäre das richtige Ende für Sentenza und seinen
Helfershelfer Knight. Wenn ich die beiden in Nährflüssigkeit sehe
und ihnen ihr Schicksal offenbare, werde ich endlich die Genugtuung erhalten,
nach der ich mich schon lange ... viel zu lange sehne!«
    Kefir neigte den Kopf. »Majestät, wenn Ihr wünscht, dann könnt
Ihr Euch aktiv an der Operation beteiligen«, erklärte er in formellem
Ton.
    Joran grinste breit und schien von diesem Vorschlag mehr als begeistert. »Das
werde ich tun«, versicherte er. »Amhap soll mich eines der Fängerteams
leiten lassen. Ich möchte, dass alle so sehr wie möglich leiden. Wir
werden ... ja, wir werden mit den Frauen beginnen ... ich bin mir sicher, Sentenza
und Knight werden beglückt sein, wenn wir ihnen ihre Gespielinnen
nehmen ...«
    Jorans Gesicht bekam einen träumerischen Ausdruck. Seine mechanischen Gesichtsteile
zuckten. Für einen winzigen Augenblick erkannte Hammet die Abgründe
des Wahnsinns, die sich in Jorans Verstand auftaten.
    »So machen wir es, Majestät«, erklärte er in leicht unterwürfigem
Ton.
    Noch während Joran die Zentrale verließ, machte sich Hammet eine
geistige Notiz. War das Vorauskommando sicher eingetroffen und das Aufmarschgebiet
vorbereitet, würde er einen Weg finden müssen, Joran zu beseitigen.
Über das Wie machte er sich keine Sorgen. Joran wäre nicht der erste
Geschäftspartner, dessen er sich auf die eine oder andere Art und Weise
entledigt hätte.
    Sobald er seinen Nutzen erfüllt hatte.
    Hammets Gesicht glättete sich und er gestattete sich das kurze Gefühl
von Triumph. Schließlich konnte es nur einen geben, der für die Herrschaft
über die Galaxis ausersehen war. Und das war ganz sicher nicht Joran, wenn
es nach Hammet ging.
    Ganz sicher nicht.

    »Mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen.«
    Der einzig noch verbliebene Angestellte des Corpsbüros in Seer'Tak City
machte auf Sentenza keinen sonderlich großen Eindruck.
    Es war schon sehr nahe liegend, im Verschwinden des Corpspersonals eine Methode
zu entdecken: Erst die Agenten des Geheimdienstes, deren Tarnung wohl doch nicht
so gut war, wie man gemeinhin angenommen hatte, dann das Management der Handelsdependance
inklusive des üblichen Sicherheitspersonals, und als Allerletztes war nur
der stellvertretende Büroleiter geblieben, ein fast 70 Jahre alter, verschüchtert
wirkende Staubtaucher, dessen Lebensinhalt sicher aus dem Wälzen von Akten,
dem Bilanzieren von Buchungen und der abendlichen Soap Opera bestand.
    Gregor Anseff gehörte in diese Kategorie und war in seiner Aufgabenstellung
vielleicht effizient, aber sicher auch extrem harmlos und ohne die Unterstützung
des restlichen Personals hilflos wie ein Baby. Genau diesen Eindruck hatte er
auch während des gesamten Gesprächs gemacht: In sich zusammengesunken,
die Hände ineinander verschlungen, mit einem leichten Zittern in der Stimme
– all dies hatte deutlich gemacht, dass Anseff mit den Nerven am Ende war.
    Anande hatte ihm im Verlauf des Gespräches im verwaist wirkenden Corpsbüro
schließlich ein leichtes Beruhigungsmittel verpasst, um die Konversation
überhaupt sinnvoll zu einem Abschluss bringen zu können. Am Ende hatte
ihm Sentenza in die Hand versprochen, für seine baldige Ablösung persönlich
Sorge zu tragen, was der Mann mit einem erleichterten Aufatmen und einem derart
dankbaren Blick quittiert hatte, dass es dem Captain schon fast peinlich geworden
war.
    »Es ist alles so verwirrend«, murmelte Anseff gerade und fuhr sich
mit seiner rechten Hand über das blasse, schüttere Haar. »Es
ist ja nicht so, als wäre nur das Corps betroffen – ich habe gehört,
dass einige der jüngeren Priester der Galaktischen Kirche ebenfalls verschwunden
seien. Geschäftsleute werden gekidnappt, es kam zum Verschwinden von Besuchern
und Hotelgästen. Ich habe keinen genauen Überblick, aber inklusive
der insgesamt zehnköpfigen Corpsmannschaft – von der ich der einzige
Verbliebene bin – sind sicher 50 oder 60 Menschen spurlos aus ihrem Leben
gerissen worden.«
    Sonja DiMersi verzog etwas das Gesicht angesichts der

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