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Rettungskreuzer Ikarus Band 010 - Aufstand der Toten

Rettungskreuzer Ikarus Band 010 - Aufstand der Toten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 010 - Aufstand der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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drehte sich um und runzelte die Stirn. Die Wand neben ihm
glühte. Eine vage Erinnerung stieg in Botero auf. Hatte Hammet nicht einmal
etwas davon erzählt, dass hier früher ...
    Der Mann kam nicht dazu, seine Gedanken zu vollenden. Die Verkleidung zerschmolz
und durch eine aufgehebelte Gleittür, die darunter verborgen gewesen war,
lugten die Läufe von Waffen. Botero warf sich zu Boden und schrie auf.
    »Sie sind hier! Der Feind ist hier!«, krächzte er. Die Bioroboter
wirbelten herum, doch die Eindringlinge waren bereits in das Labor vorgedrungen
und hatten das Feuer eröffnet. Boteros Träume vom Kampfesruhm zerstoben,
als heiße Energiebahnen über seinen Kopf hinwegzischten, seine Kreationen
in der Drehung erwischten und deren verkohlte Überreste zu Boden warfen.
Dann, endlich, kam das Gegenfeuer, ein Gewitter, in dem Botero gefangen schien.
Zitternd glitt er den Boden entlang, aus der Schusslinie hinaus, weitgehend
ignoriert von den verbissen Kämpfenden. Als er sich in vorläufiger
Deckung befand, schloss er heftig atmend die Augen. Das war gründlich schief
gegangen – aber seine Schöpfungen waren immer noch in der Übermacht.
Er sah, wie der Lido-Gatz-Bioroboter mit erhobener Waffe den Eindringlingen
entgegen trat. Ein Schuss streifte ihn, er wurde herumgeworfen und fiel zu Boden,
direkt auf seinen Schöpfer. Die Steuereinheit wurde Botero aus der Hand
geprellt und schlitterte über den Boden, doch, was noch viel schlimmer
war, der blutende Gatzoid wälzte sich über ihn, so dass Botero stöhnend
Luft ausstieß, seinem Werk einen bösen Blick zuwarf, ehe er zischte:
»In den Kampf, du Schwachkopf!«
    Gatz erhob sich torkelnd, die Waffe im Anschlag, doch dann fuhr ein zweiter
Schuss direkt in seinen Oberkörper. Die Plastikjacke, die der Bioroboter
trug, vermischte sich schmelzend mit seinem Fleisch, und für einen winzigen
Augenblick war es Botero, als würde der Geruch von Cremetörtchen durch
den Raum schweben. Dann fiel Gatz polternd zu Boden, und Botero kam zu dem Schluss,
dass ein strategischer Rückzug in manchen Situationen die beste Lösung
war.
    Vorsichtig arbeitete er sich auf den Ausgang zu.
    Gerade hatte An'ta die Steuereinheit auf dem Boden entdeckt. Sie winkte zwei
Raumsoldaten, die sofort begriffen: Sie intensivierten ihr Feuer und gaben der
Grey Deckung, als diese beherzt nach dem Gerät griff, es zu fassen bekam
und sich hinter eine Deckung warf. Dort traf sie auf Jason Knight, der eine
hässliche Brandwunde an seinem Arm mit einem kühlenden Gelverband
behandelte, den Anande ihm gereicht hatte.
    »Bin gleich wieder so weit«, stieß er gepresst hervor.
    An'ta nickte. »Es sind zu viele und sie sind zu gut. Gleich kommt die TakForce
von hinten, und das war's dann«, erklärte sie scheinbar emotionslos.
»Was ist das hier?« Sie hielt Knight das Steuergerät hin.
    Der warf einen kurzen Blick darauf und zuckte mit den Schultern, was er sofort
bereute. Mit schmerzhaft verzogenem Gesicht rückte er den Gelverband zurecht
und griff wieder zu seiner Waffe. »Vielleicht weiß Anande mehr!«
    An'tas Augen suchten den Arzt, der mit verzweifeltem Gesichtsausdruck über
den leblosen Körper eines Marinesoldaten gebeugt war und mit fliegenden
Händen Behandlungen durchführte. An'ta erkannte mit einem Blick, dass
dem Kämpfer nicht mehr zu helfen war.
    Sie widmete sich dem Gerät, schloss einen Augenblick die Augen. Grey hatten
ein eidetisches Gedächtnis, wenngleich es einiger Konzentration bedurfte,
zielgerichtete Informationen abzurufen.
    Dann öffnete sie die Augen wieder und blickte direkt in das müde Gesicht
Sentenzas.
    »Ich bin auch erschöpft«, murmelte dieser. »Aber wir können
jetzt nicht ...«
    »Ich habe nicht geschlafen!«, versetzte An'ta. »Und ich habe
die Lösung für unser Problem!«
    »Wie bitte?«
    Die Grey antwortete nicht, sondern drückte einen Knopf auf dem Steuergerät.
    Eine plötzliche, unheimliche Stille senkte sich über das Schlachtfeld.
Dorogodh hockte sich neben sie, in seinen Augen den krankhaften Glanz von Aufputschmitteln.
    »Was ist passiert?«, fragte der Raumkaplan. Die Waffe in seiner Hand
zitterte. An'ta erwiderte immer noch nichts, sondern erhob sich aus der Deckung,
schüttelte die Hände der Männer ab, die sie zurückziehen
wollten und wandte sich den reglos dastehenden oder hockenden Angreifern zu.
    »Ich gebe neue Befehle. Die Eindringlinge sind zu

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