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Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten

Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Lautsprecher.
»Wir erreichen die Zielkoordinaten in einer Viertelstunde. Ich dachte,
Sie wollen sich vorher vielleicht noch ein wenig frisch machen.«
    Sentenza ließ die Sprechtaste los und schlurfte nach nebenan in die Duschkabine.
Auf dem Weg fiel sein Blick noch einmal auf Sonja. Die Bettdecke war von ihrem
Körper gerutscht und präsentierte sie, so wie die Natur sie geschaffen
hatte: schlank, athletisch gebaut, aber mit weiblichen Vorzügen an genau
den richtigen Stellen, die sich ein Mann wünschte. Im Dienst waren ihm
ihre weiblichen Attribute kaum aufgefallen, da sie vornehmlich die weit geschnittene
Borduniform trug, die geschickt ihre Formen verbarg.
    Der Captain hielt inne und drehte sich zur Koje um. Er beugte sich über
Sonja und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. Sie lächelte im Schlaf.
Sentenza musterte die unzähligen Krusten und Narben, die von der Folter
auf Seer'Tak City herrührten. Ein Teil von ihnen würde vollständig
verheilen, andere ihr bis ans Lebensende erhalten bleiben.
    Sie ist schön , dachte Sentenza und starrte seine neue Gefährtin
verträumt an. Hier und da stahlen sich ein paar Falten in die Züge
der Vierzigjährigen, doch dies unterstrich ihre Attraktivität eher.
Sie hatte ihre schneeweißen Haare, die sie seit dem Oremi -Unglück
raspelkurz getragen hatte, wieder nachwachsen lassen. Eigentlich erst, seit
sie mit Sentenza zusammen war.
    Er löste sich von ihrem Anblick, doch da schlug sie die Augen auf und blinzelte.
    »Wsch ischt ...?«, nuschelte sie im Halbschlaf.
    »Wir müssen raus«, sagte er.
    »Schon?«
    »Sieht so aus. Ich gehe duschen.«
    »Warte nicht auf mich.«
    Sentenza lächelte und wandte sich ab. Als er nach zehn Minuten aus der
Kabine trat und das eiskalte Wasser an seinem nackten Körper herunter tropfte,
fühlte er sich kein bisschen erfrischt. Er hätte sich sofort wieder
ins Bett legen können. Zu seiner Überraschung war Sonja fort. Er sah
auf die Uhr. Sie würden jeden Moment aus dem Hyperraum treten. Besser,
er zog sich an.
    Auf der Brücke saß Arthur Trooid unverändert am Steuerpult,
als Roderick Sentenza sie betrat. Er beneidete den Androiden fast für seine
Fähigkeit, keinen Schlaf zu benötigen. Sonja war ebenfalls anwesend.
Sie trug eine frische Uniform und duftete nach Jasmin. Sentenza trat näher
an sie heran, als es für einen vorgesetzten Offizier schicklich gewesen
wäre.
    »Du brauchst lange zum Duschen«, grinste sie ihn an.
    »Ich hatte eigentlich auf dich gewartet«, erwiderte Sentenza.
    » Männer! «, konterte sie. »Und da hieß es früher,
Frauen benötigen so lange für ihre Toilette.«
    In diesem Moment fuhr das Schott zur Zentrale auf, und Thorpa und Darius Weenderveen
betraten die Brücke. Ihre Blicke fielen sofort auf den Captain und den
Chief, die dicht beieinander standen und augenscheinlich Vertraulichkeiten austauschten.
    Thorpa räusperte sich überlaut und raschelte zur Unterstreichung mit
seinen Ästen. Weenderveen indes rollte die Augen und schüttelte demonstrativ
den Kopf. Sentenza glaubte ein Gemurmel zu vernehmen, dass sich anhörte,
wie »ich dachte mit Vierzig knutscht man nicht mehr wie ein liebeskranker
Teenager herum.«
    »Austritt aus dem Hyperraum in fünf Sekunden«, verkündete
Trooid laut.
    »Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen, Mr. Weenderveen«, versetzte
Sentenza, während er sich von Sonja löste und in den Kommandosessel
fallen ließ.
    Mit eingeschnappter Miene stellte sich Darius vor die Kontrollen und schien
die Frage des Captains zu ignorieren. Sentenza hatte eigentlich noch anfügen
wollen, dass das erneute Zusammentreffen mit Jason Knight seine Gepflogenheiten
weiter verschlechtert und sein Ruf als Dirty Darius schon Corps-weite
Ausmaße angenommen hatte. Doch der Gedanke an den Weltraumhalunken Knight
und seine bezaubernde Begleiterin Shilla versetzten Roderick Sentenza einen
Stich in der Brust. Die beiden waren mit ihrem Schiff Celestine in der
Ringsonne der Seer'tak-Anomalie verschollen.
    Verschollen , dachte Sentenza und schalt sich im selben Augenblick für
seine Wortwahl. Sie sind wahrscheinlich tot.
    »Austritt.«
    Die Schleier des Hyperraums verzogen sich vor den Sichtschirmen und gaben den
Ausblick auf ein Trümmerfeld frei. Eine unüberschaubare Anzahl an
Asteroiden trieb vor dem schwarzen Hintergrund des Alls.
    »Gewöhnen Sie sich bitte an, mir vorher Bescheid zu sagen, wenn wir

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