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Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten

Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Felsbrocken abhob. Das Objekt wurde bei der gegenwärtigen
Geschwindigkeit rasch größer und füllte nach wenigen Augenblicken
den gesamten Schirm aus.
    »Eigenartige Form für eine Fluchtkapsel«, sinnierte Sonja.
    Sie sahen auf ein sternförmiges Objekt mit einem einzigen Nottriebwerk.
Aussichtsluken oder eine Frontsichtscheibe waren nicht zu erkennen. Ebenso ungewöhnlich
wie die Form war auch der Anstrich. Die Rettungskapsel glänzte in einem
leuchtenden Gold. Trotz ihres Raumflugs, der unweigerlich seine Spuren am Material
der Außenhaut hinterlassen hatte, schien die Farbe kaum stumpf geworden
zu sein, geradezu als leuchte das sternförmige Design von innen heraus.
    »Kann es sein, dass da jemand Wert auf einen strahlenden Abgang gelegt
hat?«, wunderte sich Darius Weenderveen.
    »Eher auf Image-Pflege«, pflichtete Sonja bei. »Ich möchte
nicht wissen, wie das Mutterschiff aussieht.«
    »Immer noch keinen Kontakt?«, fragte Sentenza dazwischen.
    »Negativ«, gab Weenderveen zurück.
    »Wir sind in drei Minuten in Andock-Reichweite«, teilte Trooid mit.
»Soll ich das Manöver einleiten?«
    »Wir holen die Kapsel mit dem Traktorstrahl in Hangar Eins herein. Was
sagen die Sensoren?«
    »Ein Lebenszeichen wird angezeigt«, verkündete Thorpa. »Humanoid
mit schwachem Puls. Keine Kontamination der Außenhülle. Wir können
die Kapsel gefahrlos bergen.«
    »Manöver nach eigenem Ermessen, Trooid. Sonja und Thorpa mit mir in
den Frachtraum. Weenderveen zur Krankenstation. Sie behalten dort unsere beiden
Patienten im Auge und schicken den Doc ebenfalls zum Hangar.«
    Die anderen bestätigten kurz. Danach verließen sie die Brücke.
Als sie den Hangar erreichten, gab es noch keine Freigabe zum Betreten. Soeben
wurde die Kapsel mit dem Fangstrahl herein befördert. Erst als der Druckausgleich
wiederhergestellt und Frischluft in den Hangarraum gepumpt worden war, ließen
sich die Schotten öffnen.
    Sentenza schritt voran. Ihm folgten Sonja und Thorpa. Das Protokoll des Corps
verlangte, dass zumindest einer bei der Bergung eines unidentifizierten Objekts
bewaffnet war. Wie um Sentenza daran zu erinnern, zog Sonja den Strahler, den
sie auf dem Weg an sich genommen hatte und hielt ihn schussbereit in Richtung
der Kapsel.
    Das geborgene Fluchtvehikel parkte neben einem der beiden Beiboote der Ikarus. Die sternförmige Kapsel maß vielleicht drei Meter im Durchmesser.
Niemand machte Anstalten, das Fahrzeug zu verlassen. Sentenza beschlich ein
ungutes Gefühl, als er das sternförmige Objekt betrachtete. Er wusste
nicht, woher die Nervosität kam. Vielleicht war es eine Spur innerer Eingebung
und etwas von angeborenem Instinkt, der ihn am liebsten das Ding wieder in den
Weltraum hinaus schleudern lassen wollte. Doch dafür war es jetzt zu spät.
    Doktor Jovian Anande betrat den Hangar und prüfte nochmals mit einem medizinischen
Handscanner die Außenhülle der Kapsel. Nach einer halben Minute schüttelte
er leicht den Kopf und verkündete: »Keine bekannten Viren.«
    »In Ordnung, an die Arbeit!«, befahl Sentenza.
    Während Sonja weiterhin sicherte, öffneten Thorpa und der Captain
die magnetische Versiegelung. Es gab an der Ausstiegsluke ein elektronisches
Eingabefeld, das auf die Standardcodes des Freien Raumcorps ansprach. Zischend
schob sich das Luk beiseite und gab den Blick auf den engen Innenraum der Kapsel
frei. Sie bot gerade einmal Platz für eine Person, und der Mann, der in
dem unbequemen Schalensessel lag, hatte sich bei seiner Größe förmlich
in den Raum zwängen müssen.
    Anande bugsierte die Antigrav-Trage zur Öffnung, während Sentenza
und Thorpa den Mann aus dem Sitz hievten und anschließend behutsam auf
die Schwebe legten. Sonja steckte den Laser weg, da keine unmittelbare Gefahr
drohte.
    Der Fremde lag wie schlafend da, doch sein recht junges Gesicht war zu einer
hässlichen Grimasse verzerrt, als wäre ihm vor seiner Bewusstlosigkeit
etwas Schreckliches zugestoßen. Er trug eine weite, graue Robe, die ihm
bis zu den Knien reichte. Dazu gleichfarbige Stoffhosen und leichte Halbstiefel.
Seine Haut war bleich, wie bei jemandem der schon lange kein Sonnenlicht mehr
gesehen hatte. Der Schädel des Mannes war kahl rasiert.
    »Was fehlt ihm?«, fragte Sentenza, als Anande mit dem medizinischen
Scanner die Vitalfunktionen, des Bewusstlosen untersuchte.
    »Sauerstoffmangel und traumatische Zustände«, sagte der

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