Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 013 - Das Leid der Schluttnicks

Rettungskreuzer Ikarus Band 013 - Das Leid der Schluttnicks

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 013 - Das Leid der Schluttnicks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
Vom Netzwerk:
dem Treffen mit der Rettungskapsel der Zuflucht vernichtet – wieder eine Ikarus mehr auf der Soll-Seite und
diesmal inklusive der ganzen Besatzung.«
    »Und was genau ist diese ... Modifikation? Sie betrifft die Steuerung,
oder nicht? Trooid hätte die Flugmanöver damals nicht ausführen
können.« Weenderveen blieb gelassen. Verbesserte Technik machte ihn
neugierig, nicht besorgt.
    »Auch. Deswegen musste ich Trooid schon früh einweihen – er hat
die Veränderungen als Pilot eher bemerkt.«
    »Und jetzt, da auch wir anderen es beim besten Willen nicht mehr übersehen
konnten, werden wir ebenfalls informiert«, schnappte Sonja DiMersi. Als
sie erfahren hatte, dass es ohne ihr Wissen Veränderungen am Schiff gegeben
hatte, war sie fast explodiert vor Zorn. Seit dem Zwischenfall auf der Oremi vor ihrer Zeit beim Raumcorps ging ihr die Sicherheit der Ikarus über
alles. Von ihr, so fürchtete Sentenza, würde er am allerwenigsten
Verständnis erwarten können, auch wenn er es sich am meisten gewünscht
hätte.
    »Ja«, nahm der Captain den Vorwurf schlicht an. »Die ganze Sache
war ein Experiment und zudem höchst illegal. Ich wollte im Falle eines
Fehlschlages der einzige Verantwortliche sein – keine Mitwisser, keine
Mitleidenden.«
    »Captain, ich schätze Ihre Fertigkeiten, aber Sie sind kein Techniker
und kein Softwarespezialist. Wie konnten Sie den Computer der Ikarus verändern?«
    Sentenza atmete tief ein, ehe er die ruhige Frage Anandes beantwortete.
    »Indem ich einen Teil der intelligenten Materie, die wir in dem fremden
Raumschiff auf dem Fraktalplaneten gefunden haben, über die Babelkammer
eingeschleust habe.«
    Stille herrschte nach dieser Aussage. Sentenza wappnete sich gegen das, was
nun kommen mochte.
    »Die Substanz, die uns töten wollte?«, fragte Sonja DiMersi gefährlich
leise. »Die die Kontrolle über die Ikarus I übernahm und
dafür sorgen wollte, dass wir alle auf dem Planeten umkommen? Die dir,
Roderick, unerträgliche Schmerzen zugefügt hat?«
    Er nickte nur. Das alles entsprach der Wahrheit. Aber ehe der Chief weitersprechen
konnte, ergriff Sentenza das Wort.
    »Es ist gleichzeitig die Materie, die das fremde Raumschiff zu einer höchst
effektiven Waffe gemacht hat, zu einer künstlichen Intelligenz, die jedem
anderen mir bekannten Prinzip eines Bordcomputers weit überlegen ist. Schnell,
anpassungsfähig, effektiv, mehr als jedes noch so ausgefeilte Programm.
Manchmal auch besser als wir oder sogar Trooid.«
    »Haben Sie die Substanz vorher irgendwie überprüfen können?«,
warf Weenderveen ein. Sentenza verneinte. »Wer hätte das machen sollen?
Und wäre uns die Materie jemals wieder zur Verfügung gestellt worden,
damit wir einen Rettungskreuzer damit bestücken? Es war nur eine kleine
Menge, vielleicht nicht reproduzierbar. Das Raumcorps hätte sie für
ein Kriegsschiff verwendet, nicht für uns. Und ich will und werde kein
Schiff mehr verlieren, wenn es irgendetwas gibt, womit ich das verhindern kann.«
    »Großartig!« Sonja DiMersi sprang von ihrem Platz auf. »Dann
hättest du dieses Zeug besser gar nicht erst eingesetzt! Schnell und effektiv,
ja, eine Waffe, ja! Aber wer weiß, vielleicht gegen uns? Wenn es deinem
neuen Supercomputer einfällt, uns alle in eine Sonne zu fliegen, weil er
sich an alte Feindschaften erinnert, was dann? Kannst du ihn dann aufhalten?«
Sie trat vor und funkelte Sentenza frostig an. »Nein, ich wette, das kannst
du nicht. Du hast uns alle diesem Dreck ausgeliefert, auf Gedeih oder Verderb,
ohne die Konsequenzen auch nur annähernd zu kennen! Was sollte das sein?
Russisches Roulette mit einer Alienwaffe? Und weil es uns noch nicht den Kopf
weggeblasen hat, soll das jetzt ein Erfolg sein?«
    Die anderen Mitglieder der Crew blieben reglos, während der Chief ihren
Zorn hinausschrie.
    »Das Raumcorps hätte diesen Mist nicht in ein Kriegsschiff eingesetzt,
Roderick! Und warum? Weil es zu gefährlich, zu unberechenbar gewesen wäre!
Sie hätten es untersucht und weggeschlossen und das wäre schlau gewesen.
Aber nein, du weißt es ja besser als alle Wissenschaftler, Techniker und
der Rest der Welt. Du hast dieses Schiff – mein Schiff! – damit infiziert
wie mit einer Krankheit, einfach aus einer Laune heraus. Und das, ob Captain
oder nicht, das werde ich dir nicht verzeihen.«
    Sie strich sich das weiße Haar zurück und schien etwas in sich zusammen

Weitere Kostenlose Bücher