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Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Wadda war ebenso
ohnmächtig, wie Kiki Dubois.
    »Wie ist der Status?«, fragte Sonja an den Steuerrobot gerichtet,
doch die Maschine drückte nur unablässig die nutzlosen Tasten und
Knöpfe. Sie reagierte nicht mal auf ihre Frage, als Sonja den Sessel herum
schwang. Die künstlichen Arme griffen einfach ins Leere und versuchten,
die notwendigen Schalter zu bedienen.
    »Ganz fantastisch«, murmelte Sonja. Sie nahm den Nadelstrahler Waddas
an sich, griff dem Bewusstlosen unter die Arme und zerrte ihn aus dem Sessel
bis zu Kiki Dubois hinüber. Danach bückte sie sich zu dem Mädchen,
tastete ihren Gürtel ab und fand den Verschluss für das Holster. Sie
befestigte die Pistolentasche an ihrem eigenen Gürtel und steckte den Blaster
weg. Anschließend suchte sie etwas, um die beiden Entführer zu fesseln,
fand jedoch nichts Geeignetes und kehrte achselzuckend zum Kommandostand zurück.
Der Roboter drückte immer noch irgendwelche Knöpfe in der Leere. Sonja
ließ den Nadler aufflammen und zog einen feinen Schnitt durch den Standfuß
des Sessels. Schon bei den hektischen Gesten des Roboters geriet der Sitz ins
Wanken. Sonja half mit einem Tritt nach, und der Sessel fiel scheppernd zu Boden.
    Sie ließ sich in den Sitz des Co-Piloten sinken und verzog angewidert
den Mund, als sie angetrocknetes Blut und einen mit Kunststoff verschmolzenen
Fleischrest aus Waddas Schulter auf dem Instrumentenpaneel erblickte. Wiederum
hatte sie keine Ahnung, woher sie ihr Wissen bezog, als sie konstatierte, dass
sie dieses Schiff nirgendwohin mehr steuern würde. Mindestens eine zweitägige
Reparatur im Raumdock wäre vonnöten, um den Raumer wieder manövrierfähig
zu machen. Auf der anderen Seite glaubte Sonja nicht, dass sie von Bord dieses
Schiffes aus, überhaupt ein Dock sehen würde, denn wenn sie den Navigationstafeln
Glauben schenken durfte, trudelten sie unablässig dem Planeten entgegen,
dem sie zu nahe gekommen waren.
    »Tolle Aussichten«, brummelte Sonja und vergewisserte sich mit einem
schnellen Schulterblick, dass ihre Kidnapper noch immer ohne Bewusstsein waren.
Sie musste Hilfe herbeirufen. Aber wer würde schnell genug reagieren können,
um den Raumer aus dem Gravitationsfeld des Planeten zu holen? Eine Bruchlandung
schloss sie Dank der zerstörten Steuerkontrollen aus. Sie konnte nur hoffen,
dass sich Rettungskapseln oder Beiboote an Bord befanden und würde auf
der Oberfläche dieser Welt ausharren müssen, bis Hilfe eintraf.
    Sonja beugte sich über die Kommunikationseinrichtung. Das System war ebenfalls
veraltet, jedoch in der Lage, mit Hyperfunk zu arbeiten.
    »Wenigstens etwas.«
    Sie blickte erneut zurück. Wadda und Kiki befanden sich noch immer im tiefsten
Schlummer. Für einen winzigen Moment spielte sie mit dem Gedanken, die
beiden einfach zu töten, um so ihre Sorge, sie könnten sie plötzlich
überraschen, los zu sein. Doch instinktiv wusste sie, dass es falsch und
ganz und gar nicht ihre Art war, Hilflose einfach umzubringen. Notwehr mochte
eine andere Sache sein, aber bei Kiki und Wadda hatte sie das Gefühl, es
handele sich um arme Kreaturen, die vom Leben fehlgeleitet und nicht wirklich
bösartig waren.
    Sonja hatte nicht die geringste Ahnung, wo in der Galaxis sie sich befand. Der
Navigationscomputer lieferte lediglich Daten für die nächsten zwei
Sektoren, aber aus denen wurde sie nicht schlau – wenn ihr Gedächtnis
besser funktionieren würde, wäre es vielleicht anders gewesen, aber
so blieb ihr nichts anderes übrig, als ein Rundumsignal abzustrahlen. Sie
hoffte nur inständig, dadurch nicht weitere Geier wie Wadda und Kiki auf
den Plan zu rufen – immerhin war eine Belohnung auf ihren Kopf ausgesetzt.
Gut möglich, dass sich noch andere dubiose Gestalten für sie interessierten.
    Sie aktivierte den Sender und stand vor der nächsten Frage. An wen sollte
sie die Übertragung richten? Sie kannte doch niemanden außer Kar'l
Suut, und der war tot. Sonja wusste nicht einmal, auf welcher Welt sie erwacht
war.
    Noch während sie darüber nachgrübelte, wem sie eine Botschaft
schicken konnte, und immer wieder nervös hinter sich zu den beiden Bewusstlosen
blickte, brannte sich ein Wort in ihr Hirn ein. Ein Erinnerungsfetzen aus scheinbar
weit entfernter Vergangenheit: Vortex Outpost!

    Eine Pause würde ihnen ganz gut tun. Anscheinend teilte die nichtmenschliche
Lebensform die Ansicht der restlichen

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