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Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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der besondere Status von Vortex Outpost und die bisherigen
Konflikte der Ikarus erforderten die besten Leute für die Rettungskreuzer.
    Merc ließ sich nicht anmerken, dass Hellermans unausgesprochener Verweis
ihn berührte. Er blieb nach wie vor über die Konsole gelehnt an seinem
Platz und starrte den Commander durch die Verspiegelung der Schutzbrille an.
    Ash konnte die Spannung, die in der Brückenluft lag, förmlich spüren.
Solche Konfrontationen hatte er schon oft an Bord anderer Schiffe erlebt. Für
Hellerman war es wichtig, nicht seine Autorität untergraben zu lassen,
sonst würde ihm die Mannschaft bald auf der Nase herumtanzen – doch
anscheinend hatte der Commander alles im Griff. Er galt ohnehin auf Vortex als
harter Kämpfer, der bereits während seines Dienstes im Multimperium
die eine oder andere Raumschlacht geschlagen hatte.
    »Lieutenant Ash, schalten Sie den Kanal frei«, sagte er ruhig.
    Ash nickte und stellte die Verbindung zur Station her. Auf dem Hauptschirm flammte
kurz das Logo des Corps auf und machte dann dem Portrait Captain Losians Platz.
    »Haben Sie ein Komm-Problem?«, fragte der Alte gereizt.
    »Neue Befehle für einen Übungsflug?«, überging Hellerman
die barsche Frage des anderen.
    »Wir haben einen Notfall«, gab Losian zähneknirschend zurück.
»Das ist keine Übung. Kandorianischer Sektor, etwa 200 Lichtjahre
von Vortex Outpost entfernt.«
    Ash zog die Brauen hoch. Das lag weit außerhalb ihres Einzugsgebiets.
Zwar noch im vom Raumcorps kontrollierten All, aber längst nicht mehr im
Zuständigkeitsbereich von Vortex Outpost. Diese Bedenken äußerte
auch Hellerman, worauf sich Losians Miene auf dem Schirm sichtlich versteinerte.
    »Ich weiß«, sagte er gepresst. »Der Notruf kommt allerdings
von einer Person, die wir alle kennen: Sonja DiMersi.«
    »Was?«, entfuhr es Hellerman. »Aber das ist ausgeschlossen. DiMersi
ist mit der Ikarus in den Schluttnick-Sektor geflogen. Was könnte
Sentenza dazu veranlasst haben, sich so weit vom Ursprungsziel entfernt zu haben,
ohne die Station vorher zu informieren?«
    Losian zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht. Wir haben versucht,
die Ikarus zu kontaktieren, bisher ohne Erfolg. Die Überprüfung
des Sendecodes bestätigt allerdings, dass der Absender echt sein muss.
Sie müssen sofort aufbrechen und klären, was dort geschehen ist. Fliegen
Sie mit Hyperantrieb zum Sprungtor bei Aniada und nehmen Sie die Verbindung
zum Garillon-Tor. Das bringt sie auf fünf Lichtjahre an den Ursprungsort
der Nachricht DiMersis heran.«
    »Aus welchem System wurde gesendet?«, fragte Hellerman nach.
    »Unbekannt. Außer Garillon gibt es nicht viel im Kandorianischen
Sektor. Ein paar Systeme, deren Planeten keine geeigneten Lebensbedingungen
für uns bekannte Spezies bieten. Das Corps hat die Regionen bisher noch
nicht auf Rohstoffvorkommen untersucht. Ich habe nicht die geringste Ahnung,
was die Ikarus dorthin verschlagen haben könnte.«
    Aus den Augenwinkeln sah Ash, wie Hellerman knapp nickte. Er drehte sich bereits
zur Konsole herum und rief die Astrogation auf sein Stationsdisplay, um die
Koordinaten zum Aniada-Tor zu berechnen.
    »In Ordnung, wir brechen sofort auf.«
    »Sollten wir nicht vorher nach Vortex Outpost zurückkehren und Trooid
mit an Bord nehmen?«, fragte Deson Merc nach, erntete jedoch von Hellerman
einen Laut, der zwischen einem Grunzen und einem Schnauben lag. Damit schien
die Angelegenheit für den Commander erledigt zu sein.
    »Koordinaten bis Aniada liegen vor, Captain«, meldete Ash. Sein Finger
verharrte über dem Schubregler.
    »Bringen Sie uns hin«, befahl Hellerman und aktivierte den Bordfunk,
um die restliche Crew der Phönix zu informieren.
    Kurz darauf beschleunigte der neue Kreuzer der Rettungsabteilung und sprang
in den Hyperraum, um seiner Feuertaufe entgegenzufliegen.

    Der Scanner zeigte an, dass der alte Schrottkahn in weniger als zehn Minuten
auf der Oberfläche der unbekannten Welt aufschlug. Sonja atmete beruhigt
auf, als sie die vorberechnete Kursbahn verfolgte. Das Wrack, das aufgrund seiner
Masse in der Atmosphäre nicht vollständig verglühen konnte, würde
etwa dreißig bis fünfzig Kilometer von der Landezone der Fluchtkapsel
herunter kommen – damit bestand keine Gefahr für sie.
    Nach dem Absetzen des Notrufs an Vortex Outpost hatte Sonja die beiden Entführer
wachgerüttelt und ihnen die Situation

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