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Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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unserem Verbindungsmann Lonny Starf in Kontakt treten.«
    Nicole tauschte einen raschen Blick mit ihrem Ersten Offizier Sandro D'Angelo
aus. Der nur einsfünfundsechzig kleine, drahtige Mann nickte kurz und gab
knappe Anweisungen an die Navigation weiter. Kurz darauf teilte sich das Bild
auf dem Hauptschirm. Rechts war weiterhin Prinz Joran zu sehen, daneben eine
dreidimensionale Vektordarstellung des Weltraums. Die Sternenkarte zeigte den
Kandorianischen Sektor und das Zielsystem, in das sie springen sollten.
    »Bei allem Respekt, Eure Hoheit«, sagte Nicole langsam, als sie erkannte,
wohin sie ihre Mission führen sollte. Insgeheim hatte sie bereits geahnt,
dass sie den Einflussbereich des Multimperiums verlassen würde, aber so
tief ins Herz des Raumcorps vorzustoßen, schien bar jeder logischen Grundlage
zu sein.
    »Sie haben Einwände, Captain?«, fragte Joran mit einem spöttischen
Lächeln nach, obwohl er die Antwort genau kannte.
    »Der Kurs führt uns direkt in den vom Freien Raumcorps kontrollierten
Raum. Wenn man uns ortet, provozieren wir eine militärische Auseinandersetzung.«
    »Deswegen schicke ich ja auch die Seezunge «, sagte Joran. »Ein
Schlachtkreuzer des Galaktischen Multimperiums dürfte mit jeder Bedrohung,
die das Raumcorps aufzubieten hat, fertig werden, oder nicht?«
    Nicole sog scharf die Luft ein. Sicherlich war ihr Schiff ausreichend bewaffnet,
aber auch das Freie Raumcorps verfügte über einige militärische
Einheiten, die der Seezunge durchaus gefährlich werden konnten.
Nur dank der eigenen Schlagkraft war es noch nicht zu einem offenen Konflikt
zwischen dem Multimperium und dem Corps gekommen. Die freie Händlerallianz
wusste sich durchaus zu verteidigen.
    »Eure Hoheit«, wandte Nicole ein. »Die Praetorianer und
die Stählerne Faust sind zwei unserer Schlachtschiffe, die über
weitaus mehr Feuerkraft als die Seezunge verfügen. Zudem befinden
sich beide Schiffe deutlich näher am Zielsystem als wir. Wäre es nicht
sinnvoller, diese zwei Einheiten für die Mission abzukommandieren?«
    »Nein«, antwortete Joran ausdruckslos. Er gab nicht einmal eine Begründung
dafür, obwohl Nicole sie genau kannte. Es war seine Art, sich an dem Korb
zu rächen, den sie ihm vor einem halben Jahr gegeben hatte. Sie wollte
nicht zu seiner Mätresse werden. Ihre Bestimmung lag in der Führung
eines Schiffs – eines Schiffs im Dienste seiner Majestät, des Kaisers
Ercilar Thrax, und nicht seines verschrobenen, wahnsinnigen Sohnes.
    Du mieses Schwein lässt mich bewusst ins Verderben fliegen , dachte
sie und ballte die Hände zu Fäusten.
    »Unser Kontaktmann Lonny Starf wird Ihnen eine Gefangene übergeben,
die für uns von äußerster Wichtigkeit ist. Werfen Sie die Frau
in ihren Hochsicherheitstrakt. Einzelhaft bei maximaler Bewachung. Und bringen
Sie sie unversehrt nach Persephone. Joran, Ende.«
    Das Bild auf dem Schirm verschwand. Kurz waren die kaiserlichen Wappen zu sehen,
ehe die Vektorsternenkarte den gesamten Schirm einnahm. Joran hatte ihr nicht
einmal Zeit für Rückfragen gelassen. Keine Auskünfte über
die Gefangene. Nicole war sicher, dass er jeden anderen Captain, den er mit
dieser Mission beauftragt hätte, tiefer eingeweiht hätte.
    Ein Räuspern riss sie aus ihren Gedanken. Sie blickte zur Seite zu Lieutenant-Commander
D'Angelo, der sich offensichtlich ebenso wenig wohl in seiner Haut fühlte
wie Nicole selbst.
    »Wir haben wohl keine Alternative«, sagte van der Lindern und fuhr
sich mit der Zunge über die trockenen Lippen.
    Sandro D'Angelo trat einen Schritt vor und raunte so leise, dass es nur der
Captain hören konnte: »Wir könnten desertieren und zum Raumcorps
überlaufen.«
    »Sie wissen, dass ich Sie für diese Äußerung auf der Stelle
erschießen könnte, Eins?«
    Der Lieutenant-Commander grinste. »Ja, aber warten Sie damit besser, bis
wir die Mission hinter uns gebracht haben und sicher auf Persephone eingetroffen
sind. Vielleicht brauchen Sie meine Fähigkeiten ja noch.«
    Nicole seufzte. »Sie wissen doch, dass Sie der beste Offizier sind, der
je unter meinem Kommando stand. Also gut, machen wir das Beste draus. Kurs auf
das nächste Sprungtor und dann nach Garillon.«
    D'Angelo nickte knapp, drehte sich zackig um und rief laut aus: »Steuermann,
Kurskorrektur Drei-Sieben-Strich-Drei-Fünf. Voller Schub auf Sprungtor
und Koordinaten für Kandorianischen

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