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Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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das Gleichgewicht,
konnte sich nicht länger halten und fiel einen knappen Meter in die Tiefe,
ehe eine Strebe ihren Sturz bremste und sie abfing.
    »Nein!«
    Der Ruf kam von oben. Sie hörte aufgeregtes Geschnatter. Offenbar stritten
Lonny Starf und Wadda über den angerichteten Schaden. Sonja hörte
nur heraus, dass der Gnom wohl den vernichtenden Schuss abgegeben hatte. Sie
presste die Lippen aufeinander, ignorierte den Schmerz im Rücken und kämpfte
sich wieder auf die Beine.
    Als sie wieder die Höhe des Kokons erreicht hatte, stockte ihr der Atem.
Der Schläfer war jetzt genauer zu erkennen, oder eher doch nicht, denn
der Körper, der entfernt menschenähnlich wirkte, schien sich in ständiger
Bewegung zu befinden. Er wirkte auch jetzt schemenhaft, wie ein zuckender Blitz,
der hin und her sprang. Es gab nichts Greifbares an ihm, seine wahre Gestalt
war nicht erkennbar – nur ein Flackern, als versuche jemand aus einem übergeordneten
Kontinuum Gestalt in dieser Realität anzunehmen und scheiterte beim Übergang.
    »Weg von ihm!«, schrie Starf von oben.
    Sonja dachte nicht daran. Solange dieses Wesen noch lebte und Wadda nicht wieder
auf dumme Gedanken kam, schien sie hier in Sicherheit vor weiteren Strahlensalven
zu sein.
    Ein Zischen ertönte. Es dauerte ein paar Augenblicke, ehe Sonja erkannte,
dass es sich um eine feine Stimme handelte. Die hektisch zuckende Silhouette
in dem aufgeplatzten Kokons sprach zu ihr!
    »Warum ... hast ... du ... mich ... geweckt ...?«
    Plötzlich erlahmten die Zuckungen. Etwas ging mit dem Schemen vor sich.
Die Bewegungen wurden langsamer, die Gestalt kleiner. Ein Klagelaut war zu vernehmen,
lang gezogen, fast wie das Heulen eines Wolfes. Dann sank die Gestalt in sich
zusammen, schrie in Panik ein letztes Mal auf und verschwand dann gänzlich,
als wäre sie nie da gewesen.
    »Bei der Großen Stille!«, ächzte Lonny Starf von der Galerie
aus. Er schien genauso überrascht und erschrocken wie Sonja zu sein. »Tötet
dieses Miststück!«
    Sonja wurde sich im selben Moment bewusst, dass sie nun ohne Deckung stand.
Sie sprang vor, klammerte sich an die Überreste des aufgeplatzten Kokons,
stieß sich von der Halterung ab und bekam den unteren Rand des Galeriebodens
zu fassen. Zwei Blitze aus den Waffenarmen der Roboter zischten an ihr vorbei.
Die Gefahr, in der sie schwebte mobilisierte ihre Kräfte. Sie zog sich
an dem Rand hoch, schwang ein Bein durch das Geländer und schaffte es,
sich durch die Streben zu quetschen, gerade als ein weiterer Strahl unter ihr
in den Boden einschlug. Sonja rollte über die Galerie, kam auf die Füße
und zog in einer fließenden Bewegung beide Blaster gleichzeitig. Wadda
war direkt vor ihr und glotzte sie dämlich an. Ein Laserstrahl schnitt
ihm durch die Brust. Sonjas rechts Bein schoss im Halbkreis vor, zertrat Waddas
Kniescheibe und brachte ihn zu Fall.
    Der Gnom krächzte und zeterte, seine Augen quollen unnatürlich weit
hervor, während er versuchte, auf dem Boden in Sicherheit zu robben, obwohl
die Brustverletzung sicherlich tödlich war. Sonja stoppte ihn, in dem sie
ihn in den Rücken trat und ihren linken Fuß auf seinem Körper
stehen ließ. Ein letzter Laut, dann sank Wadda in sich zusammen und rührte
sich nicht mehr.
    Die Roboter hatten inzwischen ihre Schussposition erreicht. Sonja legte auf
die zwei Maschinen gleichzeitig an und löste die Waffen aus. Je ein halbes
Dutzend blauer, energetischer Entladungen flitzte aus den Läufen und hämmerte
in die Brustplatten der Roboter. Die Hälfte des Beschusses steckten die
Maschinen ohne Probleme ein, doch dann zeigte der Ansturm konzentrierter Energie
endlich Wirkung. Die erste Maschine blieb stehen. Funken sprühten aus ihrem
Leib, Rauch stieg auf. Sie ließ die Waffenarme sinken und knickte mit
dem Oberkörper nach vorn ab. Der andere Roboter wurde von den einschlagenden
Blitzen von den Stelzenbeinen geholt, torkelte rückwärts und stürzte
haltlos über das Geländer in die Tiefe. Eine Sekunde darauf war ein
metallisches Scheppern zu hören.
    Sonja behielt die Blaster im Anschlag und hielt nach Lonny Starf Ausschau. Sie
konnte ihn nirgends auf der Galerie entdecken. Entweder hatte er sich in den
Korridor zurückgezogen oder den Steg halb umrundet und befand sich auf
der ihr genau gegenüberliegenden Seite im Schutze der Säulenkonstruktion.
    »Starf?«, rief sie.
    Sie irrte sich, wenn

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