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Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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übergangslos ernst. Sein Blick fixierte den ihren, die Waffe in seinen
Händen zielte etwas höher, direkt auf ihren Kopf, als wolle er sicher
gehen, dass er sie auch tötete, wenn sie ihm einen Anlass dazu gab.
    »Sie sind eine Grey, wussten Sie das nicht? Sie starben vor einigen Monaten
auf Seer'Tak City, als sie sich für Sonja DiMersi aufopferten und wurden
auf der Grey-Heimatwelt Ceelus wiedergeboren. Ihr wahrer Name ist An'ta ...«
    Der Rest der Worte ging in einer wahren Flut an Eindrücken und Erinnerungen
unter. Wie von einer unsichtbaren Lawine wurde Sonjas – nein, An'tas – Verstand einfach überrollt, fortgeschwemmt und mitgerissen. Sie
hörte nicht das Tosen des Blutes in ihren Ohren, das wilde Hämmern
ihres Herzens, das angesichts der neuen Erfahrung nahe davor war, seinen Betrieb
einzustellen. Sie fiel, spürte den Aufprall auf dem Boden nicht, fühlte
nicht das kalte Metall auf ihrer nackten Haut, auch nicht das Blut, das von
der aufgeplatzten Lippe in ihren Mund rann. Der Wirbelsturm in ihrem Kopf beschäftigte
sich nur mit einer einzigen Sache, einem Wunsch, der all dem ein Ende bereitete:
    Sterben!

    Inzwischen hatte die Phönix die seltsame Anordnung der sieben Türme
ein halbes Dutzend Mal umrundet, die säulenartigen Bauwerke, die wie stumme
Monolithen in den Himmel ragten, als Deckung ausgenutzt und war den vernichtenden
Laserblitzen der Angreifer immer wieder entgangen. Hier und dort schlugen Treffer
in die Türme oder gar die schwebende Station ein.
    Ash behagte der Gedanken, es könnten sich Lebewesen dort aufhalten, gar
nicht. Er hasste es, hinter zivilen Gebäuden in Deckung zu gehen, doch
die hartnäckigen Abfangjäger ließen sich bisher weder abschütteln,
noch vernichten. Zwei weitere Torpedos waren ins Leere gegangen, drei Raketen
erfolgreich von den Waffen der Jagdmaschinen zerstört worden, ehe ihre
Sprengköpfe zünden konnten. Noch immer wurde die Phönix von den letzten fünf Angreifern verfolgt.
    »Das führt zu nichts«, sagte Commander Hellerman. »Wir werden
sie nicht los, die sind zu gut.«
    »Jetzt beschämen Sie mich, Captain«, gab Ash zurück und
dirigierte den Kreuzer gerade zwischen zwei der Säulen hindurch, um danach
Himmel aufwärts zu schießen und dicht unter dem Rumpf der Flugstation
entlang zu fliegen. Zwei Abfangjäger folgten sofort. Ashs Blick pendelte
zwischen Front- und Verfolgerdisplay hin und her. Er gab noch mehr Schub, nickte
in sich hinein und schrie plötzlich: »Jetzt, Eka!«
    Torpedos sind raus!
    Aus dem Achterrohr fegten zwei Geschosse den Feindmaschinen direkt entgegen.
Der erste Jäger tauchte nach unten ab, einer der Torpedos hinterher. Zwischen
den Türmen gab es nur eine Sekunde darauf eine mächtige Detonation,
die die Säule arg in Mitleidenschaft zog. Gleichzeitig verschwand einer
der roten Punkte von dem taktischen Schirm. Der zweite Torpedo rauschte an seinem
Ziel vorbei, doch der Pilot verlor die Kontrolle über seinen Flieger, zog
ihn hoch, statt seitwärts auszuweichen und kollidierte mit dem Rumpf der
schwebenden Station.
    Die Phönix hatte den Metallleib passiert und schoss direkt senkrecht
in den Himmel hinauf. Die drei verbleibenden Raumjäger nahmen augenblicklich
die Verfolgung auf, doch sie blieben auf Distanz.
    »Da scheint jemand genug von uns zu haben«, kommentierte Dane Hellerman.
»Mister Merc, haben unsere Sensoren Lebenszeichen in einem der Türme
oder dieser Flugbasis geortet?«
    Merc schüttelte den Kopf. »Unsere Scanwellen werden sowohl von dem
Material der Türme, als auch von der Station reflektiert.«
    »Schirmfelder?«, fragte Passa Bell.
    »Nur bei der Station. Die Türme bestehen aus einer Legierung, die
unsere Sensoren nicht durchdringen können. Merkwürdig.«
    Die Phönix schraubte sich in die äußeren Atmosphäreschichten.
Ihre Verfolger saßen ihr immer noch im Nacken, holten jedoch nicht auf
Schussreichweite auf. Die Piloten hatten nach neun Verlusten endlich ein Einsehen
und würden nun versuchen, den Kreuzer auf ihr Mutterschiff im Orbit zu
zutreiben.
    »Wir müssen also davon ausgehen, dass sich DiMersi noch da unten befindet«,
sagte Hellerman.
    Just eine Sekunde darauf, beschleunigten die Jäger plötzlich und eröffneten
das Feuer aus ihren Bordkanonen. Ein Strahlenhagel prasselte auf die Abwehrschirme
der Phönix nieder und schwächte sie. Zwei, drei Lichtfinger
durchschlugen die Schilde und brannten

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